Covid-19
Warum Corona für arme Länder besonders gefährlich ist
Das Coronavirus verbreitet sich weiter rasant auf der ganzen Welt und ein baldiges Ende der Pandemie ist nicht abzusehen. Lateinamerika ist besonders schwer betroffen, Afrika hingegen steht bisher besser da, aber das kann sich schnell ändern. Mit dramatischen Folgen, denn Covid-19 ist für Menschen in armen Länder besonders gefährlich.
Corona bedroht Entwicklungsländer
Die Corona-Pandemie breitet sich in immer neuen Wellen weiter aus. Vor allem Lateinamerika leidet unter der Seuche, doch viele andere arme Länder sind ebenfalls stark bedroht, wenn die internationale Gemeinschaft nicht zusammenhält.
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Wenig Geld heißt wenig Schutz vor Covid-19
Die meisten Staaten Lateinamerikas haben ein schwaches Gesundheitssystem, zu wenig Laborkapazitäten, zu wenig Gesundheitspersonal und vor allem zu wenig Geld. Gerade die Armut bringt weitere Probleme mit sich. Bei mangelhaftem Zugang zu Wasser ist es unmöglich, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Menschen, die in Armut leben, sind außerdem oft mangelernährt, geschwächt und daher besonders anfällig für Krankheiten. Gleichzeitig sind sie medizinisch schlecht versorgt, weshalb schwere Krankheitsverläufe deutlich häufiger zum Tode führen können. Hinzu kommt in manchen Ländern schlechte Regierungsführung und das leugnen der Pandemie wie in Brasilien.
Wenn das Gesundheitssystem durch die Behandlung von Corona-Infektionen immer stärker belastet wird, können andere Krankheiten nicht mehr behandelt werden. Das haben auch die jüngsten Ebola-Ausbrüche gezeigt, weshalb Afrika besonders vorsichtig ist. In der Konsequenz werden trotzdem mehr Menschen auch an anderen Krankheiten sterben. Außerdem ist unklar, ob ein künftiger Corona-Impfstoff weltweit verfügbar sein wird, also auch in armen Ländern. In der Vergangenheit konnten sie sich neue Wirkstoffe oft nicht leisten.
Gemeinsam gegen das Coronavirus
Zur Bekämpfung der akuten Gesundheitskrise braucht es Geld, das aus dem eigens für solche Ausbrüche gegründeten Notfallfonds CFE der Weltgesundheitsorganisation kommen kann, der jedoch nicht ausreichend durch die Mitgliedstaaten aufgefüllt wurde. Zusätzlich zum CFE (Contingency Fund for Emergencies) hat die Weltgesundheitsorganisation zusammen mit privaten Stiftungen einen Corona-Fonds eingerichtet und eine Spenden-Aktion dafür gestartet. Für die Bekämpfung dieser Pandemie braucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) enorme finanzielle Mittel, zu denen alle Länder beitragen müssen.
Die WHO setzt bereits Normen und Standards in der aktuellen Krise, und das weltweit. Nur so kann es verlässliche Informationen geben, die konzertiertes Handeln erst möglich machen. Im Internet bietet die WHO umfassende Informationen und Richtlinien für Expertinnen und Experten an, darunter kostenlose Online-Kurse über Infektionskontrolle, Hygiene und andere wichtige Präventionsthemen. Falschmeldungen und Verschwörungstheorien tritt die WHO entschieden entgegen. Ihre aktuelle Arbeit in Afrika hat bereits Ergebnisse gebracht: Vor kurzem gab es nur eine Handvoll Labore in ganz Afrika, die Corona-Tests auswerten konnten, jetzt hat fast jedes Land Laborkapazitäten zur Auswertung der wichtigen Tests.
Was Brot für die Welt tut
Viele unserer Partner haben bereits im März auf Corona reagiert und ihre Programme angepasst oder neue ausgearbeitet. Wir haben sofort Projektmittel im sechsstelligen Bereich für Corona-Projekte freigegeben und bearbeiten neue Projekt-Anträge auf Hochtouren. Unser Partner CHAL in Liberia verteilt bereits Handdesinfektionsmittel und klärt über Sars-CoV-2, die Symptome und den Krankheitsverlauf auf. In Simbabwe wird unser Partner ZCC Informationsmaterial zu Covid-19 in die Landessprachen übersetzen undüber soziale Medien verbreiten, wie man die Ansteckung vermeiden kann. Außerdem wird er Schutzmasken sowie Desinfektionsmittel an Krankenhäuser verteilen. In Indonesien wird der Partner BITRA im Rundfunk über das Corona-Virus aufklären und ebenfalls Schutzmasken und Desinfektionsmittel verteilen.
Wir arbeiten auch mit dem Deutschen Institut für ärztliche Mission (Difäm) in einem Projekt zusammen, das die Mitarbeitenden von Gesundheitseinrichtungen in die Lage versetzt, das Internet besser zur kontinuierlichen Weiterbildung zu nutzen. Das Gesundheitspersonal kann sich unter anderem an Fernunterricht beteiligen, um Qualifikationen und Fachwissen im Bereich der Infektionskontrolle zu erwerben. Wir fördern diese und andere Projekte gegen die Corona-Pandemie auf der ganzen Welt, ebenso wie unsere Schwesterorganisationen Diakonie Katstrophenhilfe und Diakonie Deutschland.
Was Sie tun können
Das Virus ist eine globale Bedrohung, die nur gemeinsam gestoppt werden kann. Um Länder mit schwachem Gesundheitsystem zu schützen, muss die Verbreitung in allen Regionen der Welt verlangsamt werden. Sie helfen also auch Entwicklungsländern, wenn Sie sich in Deutschland an die Empfehlungen und Anordnungen der Behörden halten. Die Corona-Viren verbreiten sich von Mensch zu Mensch, deshalb müssen Sie Ihre sozialen Kontakte auf das Nötigste verringern. Halten Sie in den wenigen nötigen Fällen genügend Abstand von anderen Menschen. Unterlassen Sie bitte alle sozialen Kontakte und Aktivitäten, die nicht unbedingt notwendig sind. Und waschen Sie sich oft und gründlich die Hände mit Seife. So tragen Sie wesentlich dazu bei, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Damit geben Sie der Forschung Zeit, mehr über die neue Krankheit herauszufinden und einen Impfstoff zu entwickeln.
Um die internationale Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, können Sie zusätzlich den Corona-Fonds der WHO unterstützen oder für Brot für die Welt spenden. Und von Auslandsreisen nehmen Sie am besten Abstand, auch um sich selbst zu schützen.
Material zum Mitnehmen

Gemeindebriefvorlage mit Projektbezug
Die Corona-Krise zeigt: Ob im Tschad oder in Deutschland – überall auf der Welt müssen wir gemeinsam handeln, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Hier finden Sie eine Vorlage für Ihren Gemeindebrief.
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