Armut weltweit bekämpfen
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Bildung ist wichtig für die persönliche Entwicklung und den Erfolg eines ganzen Landes, das gilt in Deutschland wie in der ganzen Welt. Doch der Blick auf die Entwicklungszusammenarbeit zeigt, dass es hier auf ganz andere Dinge ankommt als bei der Bildung weltweit.
Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. In Deutschland geht es darum, die Komplexität des globalen Handelns bewusst zu machen und den eigenen Blickwinkel kritisch zu hinterfragen. In den Ländern des Globalen Südens brauchen die Menschen ganz grundlegend mehr Schulen und Lehrkräfte, um die Analphabeten-Rate zu senken, und mehr berufliche Ausbildung, um einer einträglichen Arbeit nachgehen zu können.
Fast 800 Millionen Menschen weltweit können weder lesen noch schreiben und rund zwei Drittel davon sind Frauen. Mädchen wird der Schulbesuch häufig mit religiösen Argumenten verwehrt. Hinzu kommt, dass viele Kinder zum Lebensunterhalt der Familien beitragen müssen. Aus diesen und anderen Gründen gehen weltweit rund 250 Millionen Kinder im Grundschulalter zurzeit nicht in die Schule. Außerdem bricht rund ein Viertel der eingeschulten Kinder den Schulbesuch vorzeitig ab.
Es gibt auch zu wenig Schulen, sodass die Kinder oft lange Wege zurücklegen müssen, und es fehlen gut ausgebildete Lehrkräfte und brauchbare Unterrichtsmaterialien. Hinzu kommt, dass sich viele Eltern das Schulgeld nicht leisten können. Oft konnten sie als Kinder selbst nicht zur Schule gehen, und so schließt sich der Kreislauf von Armut, Bildungsmangel und daraus resultierender Armut, wenn der Zugang zu Schulbildung erschwert ist oder ganz verwehrt bleibt.
Für diese strukturelle Ungerechtigkeit trägt der Globale Norden maßgeblich Verantwortung. Viele Entscheider in Politik, Wirtschaft und Kirche erkennen noch nicht die komplexen Zusammenhänge, was für die große Mehrheit der Menschen gilt. Doch wer die Folgen des eigenen Handelns nicht bedenkt, der erzeugt eine Menge Probleme in Ländern des Globalen Südens, von fehlenden Bildungschancen über prekäre Beschäftigungsverhältnisse bis hin zu Schuldenkrisen, die ganze Weltregionen in den Ruin treiben und mit ihnen die Menschen, die dort leben.
Vor allem benachteiligte Gruppen auf dem Land und in städtischen Armutsvierteln brauchen gezielte Förderung, um Anschluss an den gesellschaftlichen Fortschritt der städtischen Eliten zu bekommen. Dabei hilft es, wenn sie das Recht auf Bildung einfordern können durch eine Interessen-Vertretung, die ihnen eine Stimme gibt und juristisch bewandert ist. Denn der gleichberechtigte Zugang zu Bildung ist ein wesentlicher Hebel, um sich an Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Wenn zum Beispiel Mädchen und Frauen in benachteiligten Regionen Zugang zu Bildung haben, können sie ihre soziale und wirtschaftliche Position stärken.
Dafür brauchen benachteiligte Regionen und Länder deutlich mehr Schulen, mit angemessener Ausstattung und gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. So machen sie einen wesentlichen Schritt nach vorn und können auch die komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser bewältigen, wozu der Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören. Ferner ist es wichtig, den Blick zu weiten und die globale Perspektive zu fördern, was auch für Deutschland gilt. Das Geld für die Bildungsinvestitionen im Globalen Süden sollte der Globale Norden bereitstellen und so seine Verantwortung für das historisch erzwungene Missverhältnis übernehmen.
In Deutschland hat entwicklungsbezogene Bildungsarbeit die Aufgabe, die Komplexität globalen Handelns bewusst zu machen und die eigene Position zu reflektieren, denn nicht alle Folgen des eigenen Handelns sind vorhersehbar. Wer sich damit schon in jungen Jahren auseinandersetzt, kann sich später in entwicklungspolitischen Fragen klar positionieren und globale Ungerechtigkeiten besser erkennen.
Organisationen wie Brot für die Welt fördern entwicklungspolitische Bildungsmaßnahmen, führen Seminare durch und bieten Material für Unterrichtseinheiten zu diesen Themen an. Neben der Vermittlung von Fachwissen geht es vor allem um den Ausbau von Kompetenzen auf der Grundlage eines reflektierten Wertesystems. Es geht darum, sich eigene Werte, Standpunkte und Ziele bewusst zu machen, Informationen zu hinterfragen und eigene Lösungswege zu entwickeln, sich mit Andersdenkenden zu streiten und dabei dialogfähig zu bleiben, sowie die Komplexität und Ungewissheit offener Situationen zu ertragen.
Wir fördern zahlreiche Bildungs- und Ausbildungsprojekte in den Ländern des Globalen Südens. Dabei konzentrieren wir uns auf ländliche Gebiete und Stadtviertel mit benachteiligter Bevölkerung, da hier der Bedarf besonders groß ist. Wir flankieren die Bildungsprojekte mit anderen Maßnahmen wie Schulspeisungen, Gutscheinen für Schulmaterial und Mikrokrediten für die Eltern, damit sie sich selbstständig machen können und die Kinder in Zukunft nicht mehr zum Haushaltseinkommen beitragen müssen. Unsere Partnerorganisationen unterstützen ethnische Minderheiten und andere benachteiligte Bevölkerungsgruppen dabei, ihr Recht auf Bildung einzufordern und so die Regierungen der jeweiligen Staaten in die Pflicht zu nehmen.
In Deutschland unterstützen wir Kirchengemeinden, Vereine, Initiativen, Weltläden und Bildungseinrichtungen dabei, Menschen zu befähigen sich einzumischen, Unrecht zu benennen und Verantwortung zu übernehmen. Wir vernetzen uns dazu mit der Globalen Bildungskampagne GBK sowie anderen Organisationen für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe, und wir bieten selbst Fortbildungen und Bildungsmaterial an.
Unser Magazin „Global lernen“ zum Beispiel richtet sich an die schulische und außerschulische Bildungsarbeit mit Jugendlichen. Es bietet zu wechselnden Themen konkrete Unterrichtseinheiten und viele Hintergrund-Informationen. Unsere interaktiven Weltkarten geben Einblick in die Erfahrungen unserer Partner und ermöglichen unterschiedliche Perspektiven.
Mit Stipendien fördern wir die akademische Ausbildung engagierter junger Menschen in Deutschland, Osteuropa und im Globalen Süden. Unser Freiwilligenprogramm ermöglicht jungen Menschen aus Deutschland, Erfahrungen bei Partnerorganisationen von Brot für die Welt zu sammeln. Ebenso können Freiwillige aus dem Globalen Süden in Deutschland arbeiten und hier ihre vielfältigen Erfahrungen einbringen.
Engagieren Sie sich für entwicklungspolitische Anliegen in Ihrer Gemeinde, in Vereinen oder bei Brot für die Welt. Unterstützen Sie Aktionen wie die Initiative Lieferkettengesetz für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz, die wir unterstützen. Machen Sie mit bei der Brot für die Welt-Jugend, einem Netzwerk junger Leute, die sich für nachhaltige Entwicklung stark machen. Nutzen Sie unsere zahlreichen Angebote, um thematische Impulse in ihrer Gemeinde, Schule oder Kita zu setzen. Setzen Sie sich mit dem Handabdruck für die Veränderung von Strukturen ein. Oder spenden Sie an Organisationen wie Brot für die Welt, die sich für Gerechtigkeit und Bildung weltweit einsetzen.
Virtueller Projektbesuch zum Thema Ernährung
Übersicht: Bildungsmaterial von Brot für die Welt
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.
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