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Impfstoffe gegen Covid-19 für alle Menschen

Die Covid-19 Pandemie ist eine globale Herausforderung und erst vorbei, wenn sie weltweit überwunden ist. Arzneimittel (Medikamente, Impfstoffe, Diagnostika) sind neben Maßnahmen zur Verringerung der Ansteckungsraten und dem Schutz besonders vulnerabler Gruppen zentral für die Eindämmung der Pandemie.

Von Mareike Haase am
Zum Impfen wird eine Spritze aufgezogen

Impfen kann Leben retten.

So gilt es jetzt, weltweit mit dem Impfen von Risikogruppen zu beginnen – und zwar überall, in Deutschland, in Peru und Kenia – um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Nur so können auch alle Länder schnellstmöglich die Einschränkungen im öffentlichen Leben mit all den dramatischen sozioökonomischen und gesundheitlichen Folgen lockern. Nicht nur in Deutschland befinden wir uns mitten in der zweiten Welle und einem erneuten Lockdown, auch viele Länder in Afrika oder Lateinamerika sind mit steigenden Infektionsraten und erneuten Schulschließungen und Bewegungseinschränkungen belastet. Gerade dort, wo es keine soziale Absicherung gibt, wo es keinen Ersatz für Verdienstausfall und keine kostenfreie Gesundheitsversorgung gibt, hat das dramatische Auswirkungen und führt unmittelbar zu Krankheit, Hunger und Leid.

Langfristig werden die Folgen der Pandemie die weltweite Armut und Ungleichheit massiv verstärken, zu humanitären Krisen und politischen Konflikten führen.

Impfstoffnationalismus verhindert den Schutz vor Covid-19

Bis heute haben 44 Länder der Welt mit Impfprogrammen begonnen, darunter ist keines der aktuell 29 ärmsten Länder. Gemeinsam mit unseren Partnern befürchten wir, dass die Menschen dort noch viele Monate oder gar Jahre auf den Schutz durch Impfungen warten müssen.

Die Gründe dafür sind insbesondere, dass wohlhabende Länder die schon verfügbaren und auch die erst noch zu produzierenden Impfstoffdosen aufkaufen – allen voran die EU und die USA. Aber auch China und Russland behalten die wesentlichen Teile der dort produzierten Impfstoffe für sich.

Bisher haben sich nur wohlhabende Länder, die rund 14% der Weltbevölkerung ausmachen,  51% der Impfstoffdosen gesichert, die in 2021 hergestellt werden. Dabei kaufen sich die Länder Vakzine über den eigenen Bedarf hinaus und verhindern, dass diese auch anderen Ländern zur Verfügung stehen. So hat sich die EU weit mehr als 2 Milliarden Impfdosen gesichert, bei 450 Millionen EinwohnerInnen. Damit könnten nicht nur die Risikogruppen, sondern die gesamte Bevölkerung vielfach durchgeimpft werden.

Es kommt somit zu einer künstlichen Verknappung von Impfstoffen und in Folge auch zu erhöhten Preisen. Viele ärmere Ländern werden sich Impfstoffe auch auf Grund zu hoher Kosten nicht leisten können.

Globale Zusammenarbeit für eine Überwindung der Pandemie

Der Zugang zu Vakzinen für alle Menschen ist zuvorderst ein moralisches und ein menschenrechtliches Gebot. Dadurch würde Leid verhindert werden.

All denen, denen das nicht ausreicht, sollte klar sein, dass die Pandemie auch in Deutschland langfristig nur eingedämmt werden kann, wenn weltweit geimpft wird. So gibt es Prognosen, die besagen, dass es zu weiteren gravierenden Mutationen kommen wird, wenn in Regionen gar nicht oder nicht ausreichend geimpft wird. Wir können und wollen kaum ewig die Grenzen geschlossen halten, um ein Einbringen dieser Mutationen nach Deutschland zu verhindern.

Auch die sozioökonomischen Folgen der Pandemie in afrikanischen oder lateinamerikanischen Ländern beeinflussen unsere wirtschaftliche Situation. Denn wir leben und wirtschaften in einer globalisierten Welt und unsere Märkte sind eng miteinander verwoben.

Alle Covid-19 Arzneimittel müssen daher schnell, sicher und bedarfsgerecht entwickelt, produziert und als globales öffentliches Gut allen Menschen zur Verfügung stehen. Deutschland kommt hier eine zentrale Rolle zu, dies zu gewährleisten.

Um schneller mehr Impfstoffe herstellen zu können, sollte Deutschland unterstützen, dass alles Wissen um die Impfstoffproduktion solidarisch geteilt und der Patentschutz für die Zeit der Pandemie ausgesetzt werden, wie es aktuell Indien und Südafrika gemeinsam mit über 100 weiteren Ländern in der Welthandelsorganisation fordern. Dadurch könnten mehr Pharmaunternehmen diese herstellen, der weltweite Mangel könnte reduziert werden, Preise würden sinken. Dies würde am Ende auch Deutschland selbst helfen, schneller mehr Menschen impfen zu können.

Zudem sollte sich Deutschland in der EU dafür einsetzen, dass Kontingente der über den eigenen Bedarf gekauften Impfstoffdosen abgegeben werden, so dass diese über die Weltgesundheitsorganisation zur Impfung von Risikogruppen gerecht verteilt werden können.

Gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen haben wir das Positionspapier "Für eine transparente Forschung und Entwicklung sowie faire Verteilung von Covid-19 Arzneimitteln" veröffentlicht. Darin machen wir deutlich, was die Bundesregierung konkret tun sollte, um eine gerechte Verteilung von Vakzinen sicherzustellen. Wir beschreiben die aktuellen Initiativen, die Deutschland auf Ebene der Weltgesundheitsorganisation unterstützt, weshalb diese noch nicht ausreichen und was ergänzende Maßnahmen sein sollten.

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Lachender Junge

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