Armut
Ein Ende der Armut ist möglich

Die Menschheit kann Armut überwinden und hat sich in der Agenda 2030 sogar dazu verpflichtet. Der Weg ist damit beschritten, doch die Zeit drängt.
Armut hat viele Gesichter
Zu einem Leben in Würde gehören eine gesunde Ernährung, eine angemessene Wohnung, Gesundheit, Bildung und ein Auskommen. Aber fast 1,5 Milliarden Menschen fehlen diese sicheren Lebensgrundlagen – sie sind arm. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen beschreibt Armut mehrdimensional statt nur über Geld. Denn Menschen sind auch dann arm, wenn sie Schulen oder Gesundheitseinrichtungen nicht nutzen können oder keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.
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Die Hauptursachen von Armut
Die Ursachen für Armut sind vielschichtig und haben doch eine Gemeinsamkeit: Sie gründen zumeist in ungerechten Strukturen. Wer keinen Zugang zu Land, Wasser oder Produktionsmitteln hat, kann schnell in Armut geraten. Dasselbe gilt für Menschen, die keine oder schlecht bezahlte Arbeit haben, oder nicht gleichberechtigt am wirtschaftlichen Leben teilnehmen können. Auf der globalen Ebene sind der Welthandel und die Finanzarchitektur ungerecht strukturiert. Kriege und Konflikte erwachsen oft aus strukturellen Widersprüchen in einer Gesellschaft und erzeugen Armut und neue Ungerechtigkeiten. Und Naturkatastrophen treffen die ohnehin Benachteiligten häufig besonders hart.
Es genügt aber nicht, nur die Armut in den Blick zu nehmen. Auch Entstehung und Verteilung von Reichtum müssen analysiert werden. Die Berechnungen der Weltbank zeigen, dass beim gegenwärtigen Niveau von Ungleichheit extreme Armut bis 2030 nicht überwunden werden kann, wenn wir von gleichbleibendem Wachstum ausgehen. Um das erklärte Ziel der Agenda 2030 doch noch zu erreichen, extreme Armut bis 2030 zu überwinden, müssen wir die Ungleichheit zwischen Arm und Reich reduzieren.
Wege aus der Armut
Für die Armutsbekämpfung ist es auf nationaler Ebene unerlässlich, soziale Sicherungssysteme einzuführen. Dazu gehören Elemente wie Rente, Arbeitslosenversicherung, Arbeitsmarktprogramme, Sozialhilfe, Kindergeld und der universelle Zugang zu Gesundheits-Dienstleistungen und Bildung. Ein solche Grundlage eröffnet Menschen die Chance auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Beteiligung, Selbstbestimmung und Selbsthilfe. Auf internationaler Ebene gilt die Agenda 2030, worin sich die Staaten der Welt auf die Beseitigung von extremer Armut und Hunger verpflichtet haben. Genügend Geld ist dafür schon lange vorhanden. Jetzt müssen alle Staaten gleichermaßen Verantwortung übernehmen.
Um zu verhindern, dass aus den Ländern des Südens weiterhin mehr Geld in den Norden fließt, als durch Investitionen, Entwicklungsleistungen oder Überweisungen von Migranten zurückfließt, muss das internationale Finanzsystem besser reguliert werden. Das heißt vor allem Steuerschlupflöcher zu schließen, die internationale Steuerkooperation unter dem Dach der Vereinten Nationen zu stärken und endlich Unternehmensgewinne und Vermögen angemessen zu besteuern.
Das tut Brot für die Welt
Um Armut und Hunger zu bekämpfen, fördern wir die kleinbäuerliche Landwirtschaft, nachhaltige Anbaumethoden, Advocacy-Arbeit für soziale Sicherheit sowie Bildungs-, Ausbildungs- und Gesundheitsprogramme. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen unterstützen wir arme Menschen dabei, die strukturellen Ursachen von Armut und Ungleichheit zu überwinden und politische wie wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu gehört auch, in Deutschland das Bewusstsein zu schärfen für den Zusammenhang zwischen der Armut in anderen Teilen der Welt und unserem Lebensstil, dem Verhalten international tätiger Unternehmen und der internationalen Finanzarchitektur.
Was Sie tun können
Fragen Sie nach, wie das T-Shirt hergestellt wurde, das Sie kaufen möchten, wie das Smartphone und die Bananen. Wurden Menschen dabei ausgebeutet? Um das sicher zu vermeiden, kaufen Sie Waren aus fairem Handel. Informieren Sie sich über weltweite Zusammenhänge: Muss Futter für die Tiermast in Europa wirklich aus Brasilien kommen, obwohl dort Ackerland knapp ist und Menschen hungern? Werden Sie politisch aktiv, setzen Sie sich für mehr Gerechtigkeit ein und klären Sie andere auf. Bei Brot für die Welt können Sie sich auch gerne ehrenamtlich engagieren oder Sie unterstützen unseren Kampf gegen die Armut mit einer Spende.
Material zum Mitnehmen

Policy: Soziale Ungleichheit
Wer von Armut spricht, kann zum Reichtum nicht schweigen. Armutsbekämpfung und die Minderung sozialer Ungleichheit sind zwei Facetten zukunftsfähiger Entwicklung und eng miteinander verwoben.
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