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Laos: Markt für Gemüse eingebrochen

In Laos unterstützt unsere Partnerorganisation SAEDA Bauerngruppen bei der Gemüseproduktion. In der Provinz Xiengkhouang im laotischen Hochland hat SAEDA mit der örtlichen Verwaltung zwei Organic Markets eingerichtet. Wie kommen die Produzenten mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Restriktionen klar?

Von Bettina Meier am
Gemüseverkäuferin

Gemüseverkäuferin auf dem Organic Market im September 2019

Im September 2019 besuchten wir im Rahmen eines Brot für die Welt-Workshops den Organic Market im Ort Phonsavanh. Durch Vermittlung des SAEDA-Direktors Thongdam Phongphichith sprach ich nun mit Ms Bouchan Heuangvila, der Präsidentin des Xiengkhouang Farmer Organization Network, und Ms Soutsouda Oudomsouk, Beraterin der zuständigen Landwirtschaftsbehörde, über die derzeitige Situation der Gemüsebauern. In Laos gibt es laut WHO bisher neunzehn bestätigte Covid-19 Fälle, noch keine Tote (Stand 10.Mai).

Bettina Meier: Welche Maßnahmen hat die laotische Regierung getroffen, um die Covid-19 Pandemie einzudämmen?

Bouchan Heuangvila: Ende März wurde verordnet, dass wir unsere Dörfer nur mit Genehmigung des Dorfkomitees verlassen dürften. Geschäfte, Restaurants, Schulen und Behörden wurden geschlossen. Es dürften nur solche Läden öffnen, die für die Versorgung der Bevölkerung wichtig sind. Außerdem wurden wir angewiesen, Mundschutz zu tragen und uns oft die Hände mit Seife zu waschen und zu desinfizieren.

Soutsouda Oudomsouk: Die Verordnung sagt, dass die Bürger der laotischen Volksrepublik zu Hause bleiben und nur in dringenden Fällen ihr Haus verlassen duften. In unserer Behörde arbeiten wir aber weiter, in Schichten. Es dürfen immer nur drei bis vier Personen gleichzeitig arbeiten.

Phongphichith: Seit dem vierten Mai sind einige Beschränkungen aufgehoben, die Leute dürfen wieder reisen, innerhalb von Xiengkhouang. Wenn man die Provinz verlassen will, braucht man jedoch die Erlaubnis der Gesundheitsbehörde. Weiterhin verkehren allerdings keine öffentlichen Busse, und Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Versammlungen von über zehn Personen bleiben auch verboten. Die Schulen sollen am 18. Mai wieder öffnen.

Meier: Wie ist die wirtschaftliche Lage der Gemüsebauern in Xiengkhouang?

Heuangvila: Unsere Einkommen sind massiv eingebrochen, uns mangelt es deswegen an Nahrungsmitteln. Viele von uns haben Gemüse direkt an die Restaurants in Phonsavanh geliefert, doch die mussten im April wegen der Verordnung komplett schließen. Seit kurzem dürfen Restaurants zwar wieder öffnen, aber sie haben nichts bei uns bestellt. Das kann ich verstehen, denn wegen der Abstandsbeschränkungen dürfen sie weniger Gäste bewirten. Viele Leute bevorzugen es außerdem, zu Hause zu kochen, da sie Angst haben, sich in den Restaurants anzustecken.

Oudomsouk: Ja, das stimmt. Auch auf dem Markt gibt es viel weniger Kunden. Im Rahmen der Covid-19-Einschränkungen wurde einer der beiden Organic Markets, die unsere Behörde zusammen mit SAEDA in Xiengkhouang eingerichtet, geschlossen. Der andere Markt ist schlecht besucht, so dass die Bauern ihr Gemüse sehr billig verkaufen müssen. Die Erzeugerpreise sind gesunken. Die Bauern und Bäuerinnen verkaufen weniger, und zu geringeren Preisen.

Heuangvila: Einerseits verdienen wir gerade viel weniger als vor den Einschränkungen, andererseits sind die Preise für importierte Waren gestiegen. Alle sagen, wir sollen Seife und Desinfektionsmittel benutzen, doch wovon sollen wir das bezahlen?

Oudomsouk: Insgesamt wird weniger Handel getrieben. Denn auch viele Bauern haben Angst, sich auf dem Markt anzustecken, und kommen deshalb erst gar nicht auf den Organic Market.

Meier: Durch die Trainings von SAEDA lernen die Mitglieder des Farmer-Netzwerks, wie man Gemüse nach organischen Standards anbaut und vertreibt. Wie sollte eurer Meinung nach das Programm angepasst werden, um die Gemüseproduzenten in der aktuellen Situation zu unterstützen?

Heuangvila: Wir brauchen Saatgut und Plastikfolie für unsere Gewächshäuser, denn uns fehlen die Mittel, diese Dinge zu kaufen. Und es wäre nützlich, das Programm zu verlängern und Gesundheitsmaßnahmen zu integrieren.

Oudomsouk: Genau, Material für Gesundheitsschutz fehlt uns. Außerdem sollte die Hilfe auf Familien ausgeweitet werden, die nicht Mitglied des Netzwerks sind, denn die sind genauso in Not. Und man sollte das organische Gärtnern auch der städtischen Bevölkerung vermitteln, damit sie sich in schwierigen Zeiten selber versorgen kann.

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