Klimawandel
Die Ärmsten trifft der Klimawandel am härtesten

Mehr Überschwemmungen, heftigere Unwetter und tödlichere Dürren: Der Klimawandel wirkt sich bereits auf Millionen Menschen aus und zerstört ihre Lebensgrundlagen. Doch die Gefahr, Opfer des Klimawandels zu werden, ist extrem ungleich verteilt.
Die globale Erwärmung ist bereits spürbar
Der Klimawandel ist in vollem Gange und erreicht traurige Rekorde. Die Jahre 2020 und 2016 waren die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Schon jetzt hat sich die Temperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um rund 1,2 Grad erhitzt. Die Folgen der globalen Erwärmung sind zum einen schleichende Veränderungen wie schmelzende Gletscher, der Anstieg des Meeresspiegels und die langsame Verschiebung von Klimazonen. Zum anderen führt die Erderwärmung zu Wetterextremen: mehr und heftigere Überschwemmungen, Hitzewellen, Stürme oder Dürren.
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Kurz erklärt
Die Klimakrise
Klimawandel bedroht die Ärmsten
Aufgrund von Wetterextremen verloren zwischen 1992 und 2012 fast 600.000 Menschen ihr Leben laut dem Büro der Vereinten Nationen für Katastrophenprävention. Forscherinnen und Forscher machen für ein Drittel der Hitzetoten zwischen 1991 bis 2018 den Klimawandel verantwortlich. Die wirtschaftlichen Schäden durch Wetterextreme haben sich dem Versicherungsunternehmen Munich Re zufolge seit 1980 verdreifacht. Aber die Gefahr, Opfer solcher Extreme zu werden, ist auf dem Globus ungleich verteilt.
Entwicklungsländer sind von klimabedingten Schäden besonders betroffen. Einerseits wegen ihrer geographischen Lage, andererseits sind die Menschen aufgrund ihrer Armut besonders verwundbar. So führen Wetterextreme in Staaten mit niedrigem Einkommen zu mehr Opfern, den verhältnismäßig größten wirtschaftlichen Schäden und zu einer großen Zahl Vertriebener. Die Nansen-Initiative beziffert die Zahl der Vertriebenen aufgrund klimawandelbedingter Naturkatastrophen für die Jahre 2008 bis 2013 auf 140 Millionen, wozu auch Binnenflüchtlinge und temporäre Flüchtlinge zählen. Bis zum Jahr 2050 prognostiziert die Weltbank bis zu 200 Millionen Menschen, die aufgrund des Klimawandels aus ihrer Heimat vertrieben werden.
Klimagerechtigkeit mit dem Pariser Abkommen
Im Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 erkennt die Weltgemeinschaft ihre gemeinsame Verantwortung an, sowohl die Klimarisiken zu mindern als auch den armen Staaten finanziell zu helfen. Sie sollen wirtschaftlich von der Umstellung auf Erneuerbare Energien und ressourcenschonendes Wirtschaften profitieren. Außerdem soll ihre Klima-Resilienz – also die Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels – gestärkt werden. Damit reicht Paris weit über ein Klimaschutzabkommen hinaus und strebt eine sozial-ökologische Transformation an. Vor allem bietet es eine völkerrechtlich bindende Grundlage, Regierungen in die Verantwortung zu nehmen, ihren Versprechen auch nachzukommen. Deshalb ist es ein wichtiger Hebel für unsere klimapolitische Arbeit.
Was Brot für die Welt für den Klimaschutz tut
Zentrales Anliegen unserer klimapolitischen Arbeit ist es, den Klimawandel und seine Folgen für Mensch und Natur einzudämmen. Daher setzen wir uns gemeinsam mit unseren Netzwerken, ökumenischen Bündnissen und Partnerorganisationen für eine ambitionierte Ausgestaltung und Umsetzung des Pariser Vertrages ein, auf nationaler und internationaler Ebene. Ganz konkret unterstützen wir in unseren Projekten besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen, sich an den Klimawandel anzupassen und widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen zu werden. So lernen Kleinbauern beispielsweise verbesserte Anbaumethoden und traditionelle, robuste Gemüsesorten zu nutzen.
Selbst Druck machen und vorangehen
Damit das Pariser Klimaabkommen von den Regierungen ambitioniert umgesetzt wird, brauchen wir eine informierte und aktive Öffentlichkeit, also Sie. Sie sollten von den politischen Entscheidungsträgern eine konsequente Umsetzung des Abkommens einfordern, damit es seine Wirkung entfalten kann. Im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz hat der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ein gutes Beispiel für eine ökumenische Mobilisierung gesetzt. Darüber hinaus können Sie mit gutem Beispiel vorangehen und Treibhausgase vermeiden oder minimieren, indem Sie möglichst auf Inlandsflüge verzichten und bei kurzen Wegen das Fahrrad dem Auto vorziehen. Ergänzend können Sie Projekte zur Klimaanpassung und Ernährungssicherung in den betroffenen Ländern unterstützen. Mit Hilfe Ihrer Spende können wir Projekte fördern, die den Klimawandel mildern oder ihm entgegenwirken.
Material zum Mitnehmen

Absichern gegen Klimaschäden
Der Klimawandel ist kein Problem einer fernen Zukunft, sondern für Millionen Menschen bereits heute bittere Realität. Um sie gegen die Schäden durch Wetterextreme zu schützen, gibt es Klimarisiko-Versicherungen. Welche Chancen sie bieten, klärt dieses Publikation.
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