Gleichberechtigung
Geschlechtergerechtigkeit als Weg aus Hunger und Armut
Frauen und Mädchen im Globalen Süden sind oft stark benachteiligt. Besonders extrem zeigt sich das bei Hunger und Armut, die mehrheitlich Frauen betreffen. Gleichberechtigung ist ein effektives Mittel gegen diese Ungerechtigkeit, wie Studien eindrucksvoll belegen.
Gleichberechtigung muss gelebt werden
Dürfen Männer weinen? Können Frauen einen Dax-Konzern leiten? Können Männer einen Haushalt führen und Kinder erziehen? Viele Menschen in Deutschland beantworten diese Fragen heute mit Ja. Gleichberechtigung wird selten in Frage gestellt, zumindest nicht theoretisch. Aber vollständig gelebt wird sie auch hier nicht. Im Globalen Süden jedoch werden besonders Frauen und Mädchen in vielen Ländern stark benachteiligt. Das verletzt nicht nur die Menschenrechte, sondern die Länder berauben sich auch vieler Entwicklungschancen.
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Geschlechter-Ungerechtigkeit hat viele Gesichter
Die Benachteiligungen sind vielfältig. Von den zwei Milliarden mangelernährten Menschen auf der Welt sind 1,4 Milliarden weiblich. Frauen verdienen weltweit mit der gleichen Arbeit meist deutlich weniger als Männer. Die Müttersterblichkeit ist unnötig hoch, Mädchen haben schlechtere Bildungschancen als Jungen und das Erbrecht benachteiligt Töchter und Ehefrauen nahezu überall. Außerdem leiden Frauen und Mädchen unter weit verbreiteter geschlechtsbasierter und sexualisierter Gewalt. Brot für die Welt möchte all das ändern. Das ist möglich, denn Geschlechterverhältnisse sind nicht statisch. Sie verändern sich in Abhängigkeit von wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Das gilt für den Globalen Süden und Norden gleichermaßen.
Menschen- und Frauenrechte durchsetzen
Gleichberechtigung ist ein Menschenrecht und eines der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Ihre Wirkung ist überwältigend, wie eine Studie der FAO zeigt: Wenn Landwirtinnen den gleichen Zugang zu produktiven Ressourcen bekommen wie Männer ihn haben, steigt ihre Produktivität so stark, dass hochgerechnet auf alle Entwicklungsländer rund 3 Prozent mehr Nahrung produziert würde und damit etwa 15 Prozent weniger Menschen hungern müssten. Zu solchen Veränderungen tragen selbstbewusste, engagierte Frauen und Männer bei, die an Entscheidungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik teilhaben. Dabei müssen die vielerorts noch vorherrschenden patriarchalischen Machtverhältnisse sowie Denk- und Verhaltensweisen aufgebrochen und verändert werden. Ein solcher Wandel umfasst auch alle Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität diskriminiert oder sogar verfolgt werden. An diesem Prozess der Gleichberechtigung müssen sich Frauen und Männer aktiv beteiligen, und er sollte sich auch an Jugendliche richten.
Was Brot für die Welt für Gleichberechtigung tut
Wir setzen uns mit unseren Partnerorganisationen dafür ein, dass alle Menschen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität die gleichen Chancen erhalten. Alle Projekte – von der Verbesserung landwirtschaftlicher Methoden bis zur Demokratieförderung – sind darauf ausgerichtet, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu verringern und letztlich zu schließen. Wir betrachten Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden, nicht nur als Opfer, sondern auch als starke Kraft im Engagement für eine gerechte Welt. Im Rahmen von Netzwerken wie VENRO setzen wir uns zudem dafür ein, dass auch die Bundesregierung Geschlechter-Fragen in der Entwicklungszusammenarbeit stärker berücksichtigt.
Was Sie selbst tun können
Hinterfragen Sie sich selbst. Wie ist es um Ihre Rollenbilder bestellt? Finden Sie es seltsam, wenn eine Frau mit der Motorsäge arbeitet oder ein Mann strickt? Wenn ja, warum? Machen Sie doch selbst mal etwas, was den auch bei uns noch bestehenden Geschlechter-Klischees widerspricht. Wie reagiert Ihr Umfeld? Sprechen Sie mit Freundinnen und Freunden, der Familie sowie Kolleginnen und Kollegen über Ihre Vorstellungen. Schreiten Sie ein, wenn Sie erleben, dass Sie oder andere aufgrund ihres Geschlechtes diskriminiert werden. Und unterstützen Sie Brot für die Welt. Ihre Spende kann helfen, Geschlechter-Gerechtigkeit im Globalen Süden herzustellen.
Material zum Mitnehmen

Gemeinsam für Gerechtigkeit
Welchen Prinzipien und Positionen zu Gerechtigkeit folgt Brot für die Welt in seiner Arbeit? Die Empörung über Ungerechtigkeit, die andere erleiden, ist ein wichtiger Beweggrund unseres Handelns.
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