Deutschland braucht ein Lieferkettengesetz!
Unternehmen müssen dazu verpflichtet werden, menschenrechtliche Risiken in ihren Lieferketten zu analysieren und diesen vorzubeugen, sowie transparent darüber zu berichten.
Ansprechpartner

Die Initiative
Die Initiative Lieferkettengesetz ist ein Zusammenschluss zahlreicher Organisationen mit einem gemeinsamen Ziel: Wir treten ein für eine Welt, in der Unternehmen Menschenrechte achten und Umweltzerstörung vermeiden – auch im Ausland. Auch in der aktuellen Corona-Krise zeigt sich deutlich: Freiwillig kommen Unternehmen ihrer Verantwortung nicht ausreichend nach. Umso dringender brauchen wir jetzt einen gesetzlichen Rahmen! Unternehmen, die Schäden an Mensch und Umwelt in ihren Lieferketten verursachen oder in Kauf nehmen, müssen dafür haften. Skrupellose Geschäftspraktiken dürfen sich nicht länger lohnen. Unsere Petition zum Thema haben über 222.222 Menschen unterschrieben! Im Juli 2020 haben wir unsere Petition an die Bundeskanzlerin beendet. Die Kanzlerin hat sich inzwischen für ein Lieferkettengesetz ausgesprochen – ebenso wie immer mehr deutsche Unternehmen. Nur einer versucht weiterhin zu blockieren: Bundeswirtschaftsminister Altmaier.
Unternehmen tragen Verantwortung!
In der Vergangenheit waren deutsche Unternehmen immer wieder weltweit in Menschenrechtsverletzungen verwickelt: In den Textilfabriken in Serbien und Nicaragua arbeiten Näherinnen zu niedrigsten Löhnen und miserablen Bedingungen für europäische Modemarken. Im Jahr 2012 wurden 34 streikende Arbeiter der Marikana-Mine in Südafrika erschossen, zu deren größten Kunden bis heute der deutsche Chemiekonzern BASF zählt. Ebenfalls 2012 starben wegen mangelnden Brandschutzes 258 Menschen in einer Zulieferfabrik des deutschen Textildiscounters KiK in Pakistan. Bislang müssen Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen in globalen Lieferketten kaum Konsequenzen fürchten. Das wollen wir ändern: Menschenrechte dürfen nicht länger Profitinteressen von Unternehmen untergeordnet werden!
Was Brot für die Welt tut
Wir kämpfen nicht nur für ein Gesetz in Deutschland, sondern unterstützen Nichtregierungsorganisationen und Betroffene weltweit, wenn Unternehmen Menschenrechte verletzen. In unseren Projekten unterstützen wir Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen und Partner, die sich gegen unternehmerische Willkür zur Wehr setzen. Wir nutzen internationale Beschwerdeverfahren und Klagewege. Wir machen die Fälle hier in Deutschland und international bekannt und erhöhen damit den Druck auf Regierungen und Unternehmen, die Probleme anzugehen. Außerdem setzen wir uns bei den Vereinten Nationen für verbindliche globale Regeln für die Wirtschaft ein.
Was Sie tun können
Kaufen Sie nur so viel ein, wie Sie brauchen. Nutzen Sie Ihr Smartphone, solange es funktioniert. Kaufen Sie ökologische und faire Kleidung, die durch Siegel ausgewiesen ist, oder Secondhand-Ware und achten Sie darauf, dass ihr Kleiderschrank nicht überquillt. Informieren Sie sich und fragen Sie beim Kauf kritisch nach, woher die Produkte stammen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurde.
Gemeinsam mit unseren Partner setzen wir uns dafür ein, dass die Ursachen von Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt überwunden werden. Mit Ihrer Spende können Sie unsere Arbeit und die weltweite Verwirklichung von Menschenrechten unterstützen.
Material zum Mitnehmen

Globale Lieferketten in der Corona-Krise
In der Corona-Krise wälzen viele Unternehmen ihre eigenen Verluste auf die Schwächsten in der Lieferkette ab. Bestellungen werden storniert, die Zahlung für bereits produzierte Textilien verweigert. Stehen Menschenrechte in der Corona-Krise auf dem Abstellgleis?
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