Fairer Handel
Fair trade

Wie fairer Handel zu einem würdevollen Leben beiträgt

Fair trade ist die Antwort auf Ausbeutung und Ungerechtigkeit in globalen Lieferketten. Damit Menschen in armen Ländern von ihrer Arbeit leben können, bezahlen Verbraucher in Deutschland faire Preise für Kaffeebohnen, Schokolade oder Bananen. So einfach ist fairer Handel, und entsprechend erfolgreich.

Es geht auch fair

Für ein auf Konsum ausgerichtetes Wirtschaftssystem wie in Deutschland müssen Menschen auf der ganzen Welt oft sehr hart arbeiten. Leider geht es dabei meist alles andere als fair zu. Da viele Verbraucher möglichst wenig zahlen wollen, werden Menschen weltweit ausgebeutet, um die bei uns angebotenen Waren zu produzieren. Sie bekommen Dumpinglöhne dafür, dass sie in Fabriken ohne Notausgänge arbeiten oder in einsturzgefährdeten Minen schuften. Fair trade geht anders: Der faire Handel ist transparent, gerecht, solidarisch und nachhaltig.

„Wir zeigen seit über 50 Jahren, dass gerechter Handel möglich ist.“

Teresa Hoffmann

Referentin für Fairen Handel und nachhaltiges Wirtschaften bei Brot für die Welt

Grundlagen des fairen Handels

Fairer Handel ist Hilfe zur Selbsthilfe. Kleinproduzenten im globalen Süden werden gezielt gestärkt. Die Fair-Trade-Bewegung möchte die wirtschaftliche und soziale Situation von benachteiligten Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeitern verbessern. Sie sollen für ihre Arbeit und ihre Produkte angemessen bezahlt werden und eine stabile Existenz aufbauen können.

Mit zusätzlichen Prämien werden beispielsweise der Aufbau von Gemeinschaftsprojekten oder die Umstellung auf ökologischen Anbau unterstützt. Ebenso wichtig ist die Bildungs- und Informationsarbeit für einen gerechteren Welthandel. So können noch mehr Menschen davon überzeugt werden, dass wir alle Verantwortung für unsere Mitmenschen und unseren Planeten tragen.

Zu den wichtigsten Grundsätzen im fairen Handel zählen unter anderem:

  • faire Mindestpreise und zusätzliche Prämien für Gemeinschaftsprojekte 
  • Mitwirkung und Mitbestimmung
  • langfristige Handelspartnerschaft auf der Basis von Dialog, Transparenz und Respekt
  • Einhaltung von Arbeitsschutzrechten und Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit
  • schonender Umgang mit der Umwelt bei Anbau, Produktion und Weiterverarbeitung
  • Bildungs- und Kampagnenarbeit für einen gerechten Welthandel

Fairer Handel in Deutschland

In den 1970er Jahren entstand die deutsche Fair-Trade-Bewegung. Sie ist heute die größte entwicklungspolitische Bewegung in Deutschland. Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Gruppen, Weltläden oder Kirchengemeinden. Der Faire Handel ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Laut Umfragen kennen 83 Prozent der Deutschen das Fairtrade-Siegel, 95 Prozent von ihnen vertrauen darauf. Handelshäuser wie die GEPA vertreiben seit Jahrzehnten fair gehandelte Produkte.

Und davon gibt es immer mehr. Neben Kaffee, Blumen und Bananen finden sich in den Regalen immer öfter gerecht und nachhaltig produzierte Säfte, Honig, Kosmetika, Wein oder Textilien. Verschiedene Initiativen und Unternehmen bemühen sich, die Standards des fairen Handels auch auf weitere Produkte wie Naturstein oder Smartphones auszuweiten.

Brot für die Welt als Vorreiter im fairen Handel

Seit mehr als 50 Jahren setzt sich Brot für die Welt auf vielen Ebenen für fairen Handel ein. Wir unterstützen Kooperativen und Organisationen im globalen Süden ebenso wie Netzwerke des fairen Handels in Deutschland und weltweit. Wir fördern Basis-Initiativen zur Bildungs- und Informationsarbeit und betreiben selbst aktiv Lobbyarbeit für gerechtere Handelsbedingungen und faire Lieferketten im Dialog mit Wirtschaft und Politik. Wir engagieren uns als Gesellschafter von Europas größtem Fair-Handels-Haus, der GEPA, und sind Gründungsmitglied von TransFair e. V. / Fairtrade Deutschland.

Wie Sie selbst fair handeln

Kaufen Sie fair gehandelte Produkte. Fair-Trade-Produkte finden Sie auch im Online-Shop von Brot für die Welt. Erzählen Sie Ihrer Familie, Ihren Freunden und Ihren Kolleginnen, dass sie mit dem Kauf solcher Produkte dazu beitragen können, das Leben vieler Menschen in aller Welt zu verbessern. Überzeugen Sie Stadtverwaltung, Krankenhäuser, Schulen und Kirchengemeinden vor Ort, fair einzukaufen.

Zudem können Sie sich ganz in Ihrer Nähe in einer Eine-Welt-Gruppe oder Fair-Handelsgruppe engagieren, um ein Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen. Vor allem während der Fairen Woche, die jedes Jahr im Herbst stattfindet, gibt es viele Aktionen und Kampagnen. Machen Sie mit!

Kurz erklärt: Video zu fairem Handel

Video-Download

Material zum Mitnehmen

Was Fairer Handel bedeutet

Kaffee, Blumen, Bananen, Orangensaft und mehr – der Faire Handel in Deutschland boomt. Damit wächst auch die Zahl der Anbieter, die mit Siegeln auf ihren Produkten werben. Wir erläutern die aktuelle Entwicklung.

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50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

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