Entwicklungspolitische Bildungsarbeit
Austausch ja ‒ aber digital
Unsere Bildungsarbeit lebt vom Austausch, dem gegenseitigen Lernen, der Debatte. Das klappte auch 2021 – trotz Kontaktbeschränkungen im zweiten Pandemiejahr.

Menschen in Deutschland zu ermutigen und zu befähigen, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen ‒ das ist das Ziel der qualitativ hochwertigen entwicklungspolitischen Bildungsarbeit von Brot für die Welt. Dieses Ziel erreichten wir auch im zweiten Jahr der Pandemie, wenngleich wir ausschließlich Freiwillige aus dem Globalen Süden empfangen konnten und obwohl 2021 weniger Kirchengemeinden, Initiativen und Organisationen eine Förderung über die Inlandsförderung beantragt haben.
Großes digitales Angebot
Doch vor allem digitale Formate konnten wir in der Informations- und Bildungsarbeit weiter ausbauen. Mehr noch: Dank virtueller Veranstaltungen gelang es uns besser denn je, die Visionen und Ansätze von Partnern, Aktivist:innen und Expert:innen aus dem Globalen Süden in die Bildungsangebote aufzunehmen und internationale Stimmen in aktuelle Debatten einzubeziehen. Diese Inputs und Kooperationen mit Süd-Partnern sind für die Bildungsarbeit von Brot für die Welt sowie die von uns geförderten Initiativen essenziell.
Inputs etwa zum Thema Klimakrise. Deren Auswirkungen standen 2021 im Fokus unserer Bildungs- und Förderarbeit. Dabei haben wir sowohl in unseren eigenen als auch in den von uns geförderten Veranstaltungen und Seminaren den Fokus auf das Verursacherprinzip gelegt: Wir haben aufgezeigt, dass die Klimakrise vor allem durch den Globalen Norden verursacht wird ‒ durch Lebenswandel, Konsumentscheidungen und vor allem auch durch eine Politik, die strukturelle Veränderungen blockiert. Und wir haben Menschen mit den von uns geförderten Aktivitäten dafür sensibilisiert, wie wichtig eine nachhaltige Ernährung, Mobilität, Arbeitswelt und ein nachhaltiger Energieverbrauch sind. Hierfür haben wir 2021 beispielsweise gemeinsam mit dem Verein Germanwatch den Handabdruck entwickelt. Die auf dem Portal aufgezeigten Ideen ermutigen zum Engagement und konkreten Schritten hin zu einer nachhaltigen und ökologischen Lebensweise. Aber auch andere Materialien aus der Bildungsarbeit von Brot für die Welt gibt es inzwischen digital.
Virtuelle Projektbesuche
Ein weiteres Beispiel, wie wir Menschen sensibilisieren und motivieren, sind die virtuellen Projektbesuche über unsere Homepage bei Partnern von Brot für die Welt in Äthiopien, Ecuador, Bangladesch, Paraguay und Tuvalu. Sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen können diese Projekte via Handy oder Computer besuchen und erfahren, wie die Partnerorganisationen für Klimagerechtigkeit kämpfen: Beispielsweise indem sie an Dürre angepasste Reis- und Gemüsesorten anbauen oder sich gegen die Expansion von Erdölkonzernen wehren. Im Forschungsbound (Lernspiel) können Teilnehmende überdies ihr Wissen um Ursachen und Folgen des Klimawandels testen. Und der Bound der Brot für die Welt-Jugend zeigt, wie sich Jugendliche weltweit mit innovativen Ideen für den Klimaschutz einsetzen.
Lebendige Inlandsförderung
Auch im Bereich der Inlandsförderung fanden 2021 viele Aktivitäten virtuell statt ‒ und auch hier ist der Kontakt zu Partnern im Globalen Süden intensiver geworden. Beispielsweise trafen sich Schulklassen aus Deutschland mit Klassen aus Ländern des Globalen Südens online, um sich auszutauschen und gemeinsam zu lernen. Ohnehin kann der Globale Norden viel vom Globalen Süden lernen ‒ etwa von dessen Resilienz-Erfahrung, den dort entwickelten Formen der politischen Arbeit oder Methoden der Bildungsarbeit. Im Globalen Süden werden auch Alternativen zum Modell des viele Ressourcen ausbeutenden Nordens erdacht, gelebt und weiterentwickelt ‒ entscheidende Grundlagen für eine gerechte Welt. Finanziert wird die Inlandsförderung von Brot für die Welt mit Kirchensteuermitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED-Mittel). 2021 wurden hierfür 4.633.515 Euro bewilligt.
Material zum Mitnehmen

Inlandsförderbericht 2021
Zahlen und Fakten zur Arbeit der Inlandsförderung in den Jahren 2021 und 2020.
Download (PDF)Ich unterstütze Brot für die Welt
Brot für die Welt
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Bank für Kirche und Diakonie