Wie der Welthandel das Wasser verknappt
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Virtuelles Wasser bezeichnet den Wasserverbrauch bei der Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen Waren. Dieser Verbrauch ist manchmal erstaunlich hoch und bereitet trockenen Ländern, die für den Weltmarkt produzieren, massive Probleme.
Eine Tomate enthält etwa ein Glas Wasser, doch ihre Herstellung verbraucht ganze 50 Liter. Da man dieses Wasser der Tomate nicht ansehen kann, nennt man es virtuelles Wasser oder Wasserfußabdruck. Verbraucht wird es trotzdem, und zwar in rauen Mengen. 4.000 Liter virtuelles Wasser verbraucht jeder Mensch in Deutschland pro Tag über den Konsum von Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen Produkten. Für deutsche Freilandtomaten ist das unproblematisch, da es hier genug regnet. Gewächshaus-Tomaten aus Spanien aber werden bewässert und zapfen dafür Grundwasser und Flüsse an, was den Ökosystemen schadet. Noch problematischer ist der Baumwoll-Anbau.
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„Rund 70 Prozent des in Deutschland verbrauchten virtuellen Wassers stammt aus dem Ausland.“
Eike Zaumseil
Referent für Klima und Landwirtschaft
Baumwolle gehört zu den Gütern mit dem höchsten Wasserverbrauch, etwa 10.000 Liter pro Kilogramm. Das macht rund 2.500 Liter Wasser für ein T-Shirt. Als tropische Pflanze braucht Baumwolle viel Wasser, aber sie wird fast ausschließlich in Trockengebieten angebaut, damit die Fasern bei der Ernte nicht Gefahr laufen zu schimmeln. Das macht künstliche Bewässerung notwendig. In Indien und Pakistan, die zu den Hauptproduktionsländern zählen, werden dadurch in trockenen Anbaugebieten die Süßwasser-Reserven übernutzt und zusätzlich durch Pestizide und Dünger verschmutzt. In Usbekistan hat der Baumwoll-Anbau den Aralsee in eine giftige Salzwüste verwandelt.
Weitere Beispiele sind bewässerte Sojabohnen aus Brasilien für Europas Tiermäster und extrem durstige Eukalyptus-Plantagen in Mosambik für die Papier-Industrie. Diese und andere Monokulturen verbrauchen wertvolle Süßwasser-Ressourcen, zerstören Wasserkreisläufe und ganze Ökosysteme.
Der Zugang zu sauberem Wasser ist laut Völkerrechtsabkommen ein Menschenrecht. Die Staaten müssen Wasserkreisläufe im Sinne des Gemeinwohls schützen. Arme Länder, die unter Wassermangel leiden, brauchen internationale Beihilfe, um das Recht auf Wasser für alle zu verwirklichen. Exportware muss den Preis der Wassernutzung und -verschmutzung ausweisen, damit sowohl Verbraucher als auch Produzenten sorgsamer mit der wertvollen Ressource umgehen. Darüber hinaus muss die deutsche Politik das Problem des wachsenden deutschen Wasserfußabdrucks angehen, Unternehmen auf den Schutz dieser lebenswichtigen Ressource im Ausland verpflichten und Verstöße sanktionieren. Das klare Ziel ist weniger Wasser zu verbrauchen, damit alle genug haben.
Wir zeigen weltweit die problematischen Folgen der intensiven Bewässerungslandwirtschaft auf. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen setzten wir uns für den Schutz von Wasserquellen ein, fördern den Regenfeldbau und informieren Kleinbauern über wasserschonende Methoden in der Landwirtschaft. Auf politischer Ebene setzen wir uns für bessere Richtlinien und Programme zum Schutz der Wasserressourcen ein. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich mit den nachhaltigen Entwicklungszielen ebenfalls vorgenommen, den Wasserstress weltweit zu reduzieren. Wir erinnern sie daran und stellen sicher, dass sie es auch tut.
Ihr Kaufverhalten beeinflusst die Nachfrage nach Produkten, die in trockenen Ländern Wasser-Ressourcen gefährden. Essen Sie wenig Fleisch und andere tierische Produkte und achten Sie auf eine ökologische Haltung der Tiere. Kaufen Sie generell möglichst regional und saisonal ein. Fordern Sie bei Ihrem oder Ihrer Bundestagsabgeordneten mehr Einsatz für eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln. Nehmen Sie Unternehmen in die Pflicht und fordern Sie etwa von Nahrungsmittelherstellern, Rentenfonds, Banken oder Anlageberatern, das Recht auf Wasser zu achten.
Die Wasserknappheit verschärft sich und bedroht die Ernährungssicherheit weltweit. Die vorliegende Studie zeigt auf, dass eine nachhaltige Sicherung der Welternährung davon abhängt, wie schnell die Menschheit die Wasserkrise in den Griff bekommt.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.