Interview

Aktuelle Entwicklung der weltweiten Migration

In Deutschland verbessert sich aktuell das Ansehen von Migrantinnen und Migranten, doch weltweit hat sich die Lage für sie verschlechtert. Vor allem die Gewalt gegen sie nimmt zu, berichtet unser Migrationsexperte Andreas Grünewald im Interview.

Von Redaktion am
Mit Menschen voll besetzter LKW fährt durch Wüste

Migranten auf dem Weg durch Niger.

Gibt es am Tag der Migration am 18. Dezember etwas zu feiern?

Ja. Immer mehr Deutsche sehen inzwischen, wie wichtig Migrantinnen und Migranten für die Gesellschaft sind. Für die Wirtschaft, zur Absicherung unseres Sozialsystems oder als kulturelle Bereicherung. Dieses Umdenken ist auch in einigen Gesetzesvorhaben der Bundesregierung erkennbar, die Zugewanderten mehr Perspektiven in Deutschland eröffnen sollen. Andererseits gibt es immer noch üble Stimmungsmache gegen Migrantinnen und Migranten.

Welche aktuelle Entwicklung fällt global auf?

Sowohl die Zahl der Migrantinnen und Migranten steigt als auch die Gewalt gegen sie. Das ist wirklich alarmierend. Egal ob am griechisch-türkischen Grenzfluss Evros, in der Sahara oder entlang der zentralamerikanischen Migrationsrouten Richtung USA – überall sehen wir eine Abschottungspolitik, welche die Rechte von Asylsuchenden und Migranten mit Füßen tritt. Migration wird immer gefährlicher und tödlicher. Seit 2014 haben laut Zählungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 50.000 Menschen auf den Migrationsrouten ihr Leben verloren. Die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher liegen.

Was tut Brot für die Welt gegen diese Gewalt?

Wir arbeiten weltweit mit Partnern zusammen, die sich für die Rechte von Asylsuchenden und Migranten und Migrantinnen einsetzen. Sie leisten Rechtsbeistand auf der griechischen Insel Kos, unterstützen gestrandete Migrantinnen im Niger oder fördern die Selbstorganisation migrantischer Communities in Mexiko. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni haben sich zehn dieser Partnerorganisationen aus vier Kontinenten an der südmexikanischen Grenze in Tapachula getroffen. Ein Thema war, wie wir angesichts eines immer gewalttätigeren Klimas noch sinnvolle Unterstützung leisten können – und wie wir uns selbst schützen. Zugleich haben wir Strategien diskutiert, wie wir politisch gegen diese Gewalt vorgehen können. Als Referent für Migration lobbyiere ich auf EU-Ebene und gegenüber der Bundesregierung, damit grundlegende Rechte von Migrantinnen und Migranten und Asylsuchenden an den Außengrenzen gewahrt werden. Immer wieder feiern wir hier kleine Erfolge, zum Beispiel, als wir vor kurzem die Verabschiedung der sogenannten Instrumentalisierungs-Verordnung auf EU-Ebene verhindert haben.

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Lachender Junge

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