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EB és önkéntes évem - nemsokára vége lesz

Von Ehemalige Freiwillige am

Nach wieder einmal einer recht langen Schreibpause, kommt jetzt auch von mir wieder ein Blogeintrag.

Am Wochenende vom 22.-25.6. hatten wir Freiwilligen hier in der Ukraine unser Abschlussseminar. Das war eine sehr eigenartige Erfahrung, weil mir das Seminar inhaltlich nicht viel neues gebracht hat, aber trotzdem hat es einige Gefühle in mir wachgerüttelt. Zum einen ist mir jetzt endgültig klar geworden, dass es sehr bald Abschied nehmen heißt. Vor fast 11 Monaten, dachte ich, dass es schwierig wird, sich von Freunden und Familie zu verabschieden. Der Abschied ist mir aber relativ leicht gefallen, weil ich sicher wusste: Freunde die mir wirklich wichtig sind und Familie sehe ich auf jeden Fall in einem Jahr wieder. Jetzt ist mein DJiA hier in Beregszász fast zu Ende und es heißt erneut Abschied nehmen. Diesmal wird mir der Abschied aber glaube ich schwerer fallen, weil bei eingien Menschen eben nicht sicher ist, ob ich sie in meinem Leben nocheinmal wieder sehe. Hier denke ich zum einen an einige der nénis (=alte Damen) die ich regelmäßig besuche, weil das Leben eben doch endlich ist. Das habe ich in dem vergangen Jahr selbst erlebt, dass Menschen die ich, mehr oder weniger gut, kannte gestorben sind. Und zum anderen aber auch an junge Menschen, die ich hier kennen gelernt habe. Bei denen liegt es entweder daran, dass sie der Arbeit wegen in die verschiedensten Gebiete der Ukraine verschlägt, oder aber genauso wie ich einfach wieder nach Hause zurückkehren. Letztere sind die anderen 8 Freiwilligen die mit mir hier in der Ukraine 11 Monate verbracht haben. Selbst wenn ich also nächstes Jahr wieder in die Ukraine nach Beregszász komme - was ich mir durchaus wünsche! - wird hier vieles vielleicht ganz anders sein. Die ein oder andere Néni ist vielleicht gestorben, der ein oder andere Wohnheimbewohner wird nicht mehr hier im Wohnheim wohnen und die Freiwilligen sind eine ganz neue Gruppe. Es heißt also von dem wie ich hier alles kennengelernt habe endgültig Abschied zu nehmen. Und das ist jetzt schon in meinem Kopf und wird mich die kommenden - meine letzten - 3 Wochen ständig begleiten.

Natürlich ist der Abschied auch nicht nur in meinem Kopf präsent. Auch die Menschen hier wissen, dass ich bald wieder nach hause zurück gehe und studieren werde. So ist also bei vielen meiner Besuche in den letzten Wochen auch Abschied ein Thema. Da freut es mich aber dann doch, wenn ich von den alten Frauen höre, dass ich in den letzten Monaten sowas wie ihr eigener Enkel geworden bin. Daran merke ich dann, dass ich nicht umsonst hier gewesen bin, auch wenn dieser Gedanke manchmal in meinem Kopf vorhanden war.

Neben dem Abschied gibt es aber auch noch einige andere Dinge aus der Ukraine zu berichten. Es wissen wahrscheinlich alle, dass dieses Jahr die EM in Polen und der Ukraine stattfindet. Von der Vorbereitung auf die EM hat man hier absolut nichts mitbekommen. Ich dachte aber: "Wenn die EM im eigenen Land dann mal anfängt, dann verfallen die Menschen hier auch ins EM-Fieber". Da habe ich mich getäuscht. Hier in Beregszász merkt man absolut nichts von der EM! Es gibt nur in ganz wenigen Bars und Restaurantsdie Möglichkeit Fußball zu schauen. Und da muss man auch wissen, wo die Spiele übertragen werden, denn einfach losstreifen und schauen muss nicht von Erfolg gekrönt sein. Es gibt hier auch eigentlich keine Fanartikel zu kaufen. Nur in einem Laden gibt es kleine Fahnen von verschiedenen Ländern zu erstehen.

Ein ganz anderes Erlebnis hat man da schon in Kiew, wo ich mit einem Mitfreiwilligen anfang Juni war. Dort beherrschen Fußballfans die Straßen, es gibt an jeder Ecke irgendwelche Fanartikel und auf der Kereshchatyk (eine der größten Straßen Kiews) gibt es eine riesige Fanmeile wo jeden Abend geschätzt mehrere Tausend Fußballbegeisterte auf mehreren Großleinwänden Fußball schauen.

Auch in Lemberg (L'viv) hat man ein sehr authentisches EM-Erlebniss. Während wir in Kiew waren, haben wir durch zufall noch 2 Karten für das Spiel Deutschland-Dänemark in Lemberg bekommen und sind dann mit noch einem deutschen Freiwilligen zu dem Spiel ins Stadion gefahren. Den Tag über haben wir in der Stadt verbracht und es war unglaublich wie viele Deutsche dort waren. Es war fast jeder, den wir gesehen haben, Deutscher Fußballfan. Und die die es nicht waren, waren entweder Dänen, oder Ukrainer, die sich mit den ausländischen Fans fotografieren lassen wollten. Ich würde aber fast sagen, dass zumindest am Spieltag, die Ukrainer eine Minderheit in der Stadt dargestellt haben. Für mich war das EM-Gruppenspiel, dass allererste Fußballspiel, dass ich im Stadion gesehen habe und ich muss sagen, es war eine wirklich einmalige Erfahrung. Ich bin wirklich froh, dass wir die "teueren" Karten genommen haben. Ich schreibe teuer in Anführungszeichen, weil die Karten für ein EM-Spiel sehr günstig waren, nur für ukrainische Preisverhältnisse - an die ich mich schon ziemlich angepasst habe - war es teuer. Es hat sich aber wirklich gelohnt! Ein bisschen zu meiner Überraschung war, wie friedlich das ganze abgelaufen ist. Es gab während des Spiels soweit keine Ausschreitungen zwischen Fans, nach dem Spiel habe ich auch nichts dergleichen gesehen und es gab auch so gut wie keine Spottgesänge der deutschen Fans gegen die Dänen. Eher noch gegen die Holländer, weil der Vizeweltmeister noch nicht mal die Gruppenphase bewältigen konnte. Die letzten Spiele der EM werde ich wohl hier in Beregszász entweder im Wohnheim, oder bei Freunden anschauen.

Die letzten 3 Wochen die ich hier in der Ukraine noch habe werde ich hier noch mit arbeiten und eben mit dem Abschied nehmen verbringen. Eigentlich wollte die Gruppe Freiwilliger hier nach Ende des Dienstes noch nach Odessa und auf die Krim fahren, aber wegen unterschiedlichster Gründe ist die Gruppe kleiner und kleiner geworden und letztendlich fährt nur noch einer mit einer Freundin aus Deutschland. Ich finde es schade, dass der Plan, den wir schon in den Ersten Tagen hier in der Ukraine geschmiedet haben nicht aufgeht, aber so spielt das Leben und ich bin dann doch froh bald nach Hause zu kommen. 11 Monate ist eine lange Zeit die ich jetzt nicht zuhause war und es gibt noch einiges zu tun bevor ich dann ins Studium starte.

Ich schätze, dies ist mein letzter Blogeintrag hier im Brot für die Welt Blog. Ich bedanke mich bei allen Lesern für ihr Interesse!

Alles Gute!

Clemens

Zum Schluss noch der Titel auf  deutsch: EM und  mein freiwilliges Jahr (DJiA) - Bald ist es zu Ende

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