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Satt ist nicht genug - Meditation zum Advent

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Satt ist nicht genug - so lautet das Motto der 57. Spendenaktion von Brot für die Welt, die am 1. Advent eröffnet wurde. Dieses Motto wirkt nun bundesweit in die diesjährige Advents- und Weihnachtszeit hinein. Satt ist nicht genug ruft uns auf, uns einzusetzen für die, die an Hunger, Mangelernährung, Armut und Ungleichheiten leiden. Daran mitzuwirken, dass Gerechtigkeit für alle verwirklicht wird.

Satt ist nicht genug - im zentralen Eröffnungsgottesdienst in der Marktkirche Hannover verwies Pfrn. C. Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, darauf, dass die 1200 kcal einer Schale Zucker zwar den Energie-, nicht jedoch den Nährstoffbedarf einer ausreichenden und gesunden Ernährung decken. Vandana Shiva, Aktivistin für umweltverträgliche Landwirtschaft und soziale Gerechtigkeit zu Besuch aus Nordindien, erinnerte daran, dass der Erhalt von Biodiversität sowie eine Landwirtschaft innerhalb der natürlichen Tragfähigkeit der Ökosysteme die Lebens- und Ernährungsgrundlage sichern. Mehr noch: Biodiversität ist Vielfalt; der Schutz dieser Vielfalt erhält die Fülle des Lebens, die Gott geschenkt hat. Ein Leben in einer intakten Landschaft, die Möglichkeit, selbstständig ohne die Abhängigkeit von Saatgutkonzernen die eigene Lebensgrundlage zu erwirtschaften, unterstützt die Würde des Menschen. Nein, satt ist nicht genug – Menschenwürde, Freude am Leben und die Bewahrung der Schöpfung sind ein Dreiklang, der Mensch, Gott und Erde in Beziehung setzt und aufmerksam macht auf zukunftsfähiges, gutes Leben für alle.

Satt ist nicht genug – das steht in den Augen der jungen Mutter, allein mit ihren drei kleinen Kindern abends im Hauptbahnhof Berlin auf dem kalten, zugigen Bahnsteig zu einer Stunde, in der die Kinder nach einem Abendessen längst in einem warmen Bett liegen sollten. Flucht und Fluchtursachen ... nein, satt ist nicht genug. Heimat braucht es auch, für Würde und Zukunft und Freude. Heimat ist immer auch Identität. Viele Menschen leiden an dem Verlust ihrer Heimat oder sind von Heimatverlust bedroht: in Syrien, im Irak, in Nordafrika, vielerorts. Ja, weniger akut und existentiell auch bei uns, in den Braunkohlerevieren wie der Lausitz.

Satt ist nicht genug – für uns in Deutschland, im globalen Norden, den reichen Ländern der Erde höre ich dieses Motto als Einladung: was bedeutet ‘satt’, wann ist ‘genug’ für uns, für mich? Gerade jetzt in der Adventszeit, in der der Kommerz und Konsum wieder die eigentliche Botschaft des Wartens und der Hoffnung auf die stärkende und heilende Kraft Gottes zu übertönen droht – was heißt ‘satt ist nicht genug’ hier? In diesen Tagen kommen, nach 1400 km, die Pilgerinnen und Pilger für Klimagerechtigkeit in Paris an. Mit ihrem Einsatz für ein gerechtes und völkerrechtlich verbindliches Klimaabkommen erinnern sie daran, dass Ressourcen- und Verteilungsgerechtigkeit glokal – global und lokal - zu denken sind. Im reichen Norden bedeutet das insbesondere, unsere Produktions- und Konsumweisen so umzugestalten, dass der Energie- und Ressourcenverbrauch gesenkt werden und so Wirtschaften innerhalb der ökologischen Tragfähigkeit der Erdökosysteme möglich wird. Konkret und praktisch heißt dies für mich, die Erde, die Menschen, die Zukunft mit zu bedenken in den Kauf- und Konsumentscheidungen zur Weihnachtszeit. Möglichkeiten dafür gibt es viele: weniger zu kaufen; auf ökofaire Produkte zu achten, die Sozialstandards und Umweltverträglichkeit berücksichtigen; Verpackung vermeiden; Tauschbörsen, Sozialkaufhäuser und andere Initiativen der Gemeinwohlökonomie aufzusuchen; Geschenke selbst zu machen; lokale Kunst- und Handwerkermärkte zu unterstützen. Sich bewusst zu werden, dass in unserem materiell reichen Land immaterielle Geschenke – Zeit, Begegnung, Musik, Besinnung – manches Mal einen höheren Wert haben als Sachgegenstände. Zuvorderst: Geschenke zu geben, die wirklich gebraucht werden – und den Mut zu haben, sich der Konsumkultur zu widersetzen.

Satt ist nicht genug – nein, materiell satt ist nicht genug. Die Sehnsucht nach Leben, nach Glück, sie geht über materiellen Wohlstand hinaus. Dass diese Sehnsucht erfüllt wird, jedes Jahr neu; dass wir darauf warten und diese Hoffnung auf Leben mitgestalten können – das ist Advent.

Satt ist nicht genug – “Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10).

Einen besinnlichen Advent und gesegnete Weihnachten wünschen

Dr. Almut Beringer, M.A. (Theol.), Referentin Sozial-ökologische Transformation

mit Dr. Ruben Quaas, Referent Fairer Handel

 

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