Friedensnobelpreistraeger Kailash Satyarthi im Mukti Ashram in Delhi (c) Kathrin Harms
Kailash Satyarthi

Kämpfer gegen Kindersklaverei

Kailash Satyarthi war sechs Jahre alt, als er auf dem Weg zur Schule einen Jungen sah, der am Bordstein Schuhe putzte. Satyarthi fragte: „Warum geht der Junge nicht zur Schule?“ Seine Lehrer antworteten, es gebe eben Kinder, die zur Schule gingen und welche, die arbeiteten. Der junge Kailash wollte das nicht akzeptieren. Er begann sein Engagement für Kinder in aller Welt.

Gründer einer Schulbücherei

Satyarthi wurde 1954 in Zentralindien geboren. Bildung war seinen Eltern wichtig. Aber so geht es nicht allen Kindern in Indien. Millionen Kinder müssen auch heute noch jeden Tag arbeiten. Sie putzen Schuhe, sammeln Müll, schlagen Steine oder verkaufen Obst, oft sieben Tage die Woche, 18 Stunden am Tag.

Kailash Satyarthi hat den jungen Schuhputzer am Schulweg nie vergessen. Er nimmt nicht hin, was andere als normal bezeichnen. Als er elf Jahre alt war, organisierte er an seiner Schule eine Leihbücherei, damit sich auch arme Kinder die Schulbücher leisten können.

Partner von Brot für die Welt

Im Alter von 26 Jahren gab er seinen Beruf als Elektroingenieur auf. 1980 gründete er „Bachpan Bachao Andolan“ (Bewegung zur Rettung der Kindheit, BBA). Aus ersten Kontakten entwickelte sich ab 1982 eine enge vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Brot für die Welt. 1990 startete Brot für die Welt gemeinsam mit Misereor, terre des hommes und Unicef auf Initiative von Satyarthi auch in Deutschland eine Kampagne gegen Kinderarbeit, die sich an die Käufer von Teppichen richtete.

Heldenportrait Kailash Satyarthi

Weltweiter Marsch gegen Kinderarbeit

In der Folge entstand das Rugmark-Siegel, heute bekannt als Goodweave. Es stellt sicher, dass Teppiche von Erwachsenen hergestellt wurden. Die Produktionsfirmen werden regelmäßig und überraschend kontrolliert und legen ihre Auftragsbücher offen.

Wenn es um die Kinder und ihre Bedürfnisse geht, denkt Kailash Satyarthi immer im großen Maßstab. 1998 organisierte er den „Weltweiten Marsch gegen Kinderarbeit“. Der Marsch führte 80.000 Kilometer durch 103 Länder in Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa. Das Ziel war Genf, wo zu diesem Zeitpunkt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) tagte.

Im Jahr darauf verabschiedete die ILO die Resolution 182 gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit – vor allem unter dem Eindruck des Weltweiten Marsches.

„Ich habe große Hochachtung vor Brot für die Welt, weil die Organisation Anfang der 80er-Jahre zu meinen ersten Unterstützern zählte. Wir hatten uns dem Thema Kinderarbeit und Kindersklaverei angenommen.“

Kailash Satyarthi

Kämpfer gegen Kindersklaverei

Unermüdlicher Einsatz für Kinder

Kailash Satyarthi ist in Indien und weltweit Vorkämpfer dafür, dass Kinder statt arbeiten zu müssen zur Schule gehen können. So rief er die globale Bildungskampagne „Education for all“ ins Leben.

Herzstück der Arbeit von Kailash Satyarthi ist seit 1991 das Mukti Ashram, eine Zufluchtsstätte für befreite Kindersklaven am nördlichen Zipfel von Delhi. Teilweise mit Unterstützung der Polizei befreien die Mitarbeiter von BBA die Kinder aus unwürdigen Arbeitsverhältnissen und helfen ihnen, ein neues Leben zu beginnen. Manchmal wurden die Kinder von Menschenhändlern verschleppt und zum Arbeiten gezwungen. Oft sind es aber die eigenen Eltern, die ihre Kinder aus Not arbeiten lassen.

Träger des Friedensnobelpreises

Der Mukti Ashram hat seit seiner Gründung rund 10000 Kinder aufgenommen, BBA hat insgesamt 85000 Kinder befreit. Satyarthis Arbeit gilt inzwischen als Vorbild. Die indische Regierung hat selbst 18 Rehabilitationszentren für ehemalige Kindersklaven eingerichtet. Die Zahl der Kinderarbeiter im Land ist gesunken.

Für sein Engagement hat Satyarthi zahlreiche Auszeichnungen erhalten – und schließlich 2014 den Friedensnobelpreis. „Es gibt keine größere Gewalt, als einem Kind seine Träume zu verwehren“, sagte Satyarthi während der Preis-Zeremonie in Stockholm.

Eine Aufgabe fürs Leben

Kailash Satyarthi ist nun berühmt. Die Kinder im Mukti Ashram sehen in ihm immer noch einen Vater. Gleichzeitig trifft er Regierungschefs und Präsidenten. Er sagt: „Die Menschen glauben mir. Das ist die Kraft des Nobelpreises.“

Trotz aller Erfolge: Nach Angaben der Internationalen Arbeiterorganisation werden weltweit noch immer mehr als 168 Millionen Kinder zur Arbeit gezwungen. Kailash Satyarthi arbeitet weiter an seinem Traum: „Ich hoffe, dass ich es noch erleben werde, dass alle Kinder in die Schule gehen und fröhlich sind.“

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Lachender Junge

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