Organisation BBA (Bachpan Bachao Andolan) in Delhi, Indien | Mukti Ashram im Stadtteil Ibrahimpur in Nord-Delhi | Jasimuddin, 12 Jahre und sein bester Freund Sushil, 11 Jahre
Indien

Freiheit für die Kindersklaven

Trotz Fortschritten im Kampf gegen die Kinderarbeit schuften immer noch Millionen Jungen und Mädchen in sklavenähnlichen Verhältnissen. Ein Projekt in Indien befreit diese Kinder und gibt ihnen die Chance auf ein besseres Leben.

Die Kinder erkennen ihre Chance

Beim Frühsport steht Karim kerzengerade vor den anderen Jungs und macht die Übungen vor. Im Unterricht sitzt er in der ersten Reihe. Sobald der Lehrer eine Frage gestellt hat, reißt er seinen Arm in die Höhe. Karim ist schlauer als die meisten seiner Klassenkameraden, hat viel Spaß am Lernen, und in der Pause fegt er freiwillig den Hof. Aber niemand hier käme auf die Idee, ihn Streber zu nennen. Das Wort kennen die ehemaligen Kinderarbeiter gar nicht, sie alle wollen diese einmalige Chance auf ein besseres Leben nutzen.

17 Stunden Arbeit am Tag

Karim ist das jüngste Kind im indischen Mukti Ashram, einer Zufluchtsstätte für befreite Kindersklaven in Delhi, betrieben von der Bewegung zur Rettung der Kindheit (Bachpan Bachao Andolan, BBA). Karims Eltern hatten den Zehnjährigen in eine der Garküchen der Großstadt gesteckt. Dort musste er Teller spülen, putzen, wischen und den Müll wegschaffen – 17 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Erst nach Mitternacht konnte sich der Junge erschöpft in ein dünnes Tuch einrollen und auf dem Fußboden des Lokals bis zum Morgengrauen schlafen. Das alles beobachteten Aktivisten der Bewegung, und sie informierten die Polizei.

Die Befreiung der Kindersklaven

Bei einer Großrazzia stürmten 40 Polizeibeamte und 20 Aktivisten der Kinderschutz-Organisation die Garküche und drei weitere Betriebe in Delhi. Sie befreiten Karim und 42 andere Jungen aus illegalen Arbeitsverhältnissen. Sie nahmen die Betreiber fest und ließen die Kinder und Jugendlichen vom Jugendamt registrieren. Dann kamen die Jungen in den Mukti Ashram, der von Brot für die Welt unterstützt wird, und durften sich erstmal ausruhen. Inzwischen nehmen sie teil am strukturierten Tagesablauf mit Gemeinschaftsdiensten, Unterricht, Freizeit und Kulturprogramm.

Kinderarbeit aus Not und Verzweiflung

Noch immer müssen viele Millionen indische Kinder arbeiten: in der Landwirtschaft, in Restaurants, Hotels, Fabriken und Privathaushalten. Manchmal werden sie von Menschenhändlern verschleppt und zum Arbeiten gezwungen. Oft sind es aber die eigenen Eltern, die ihre Kinder aus Not und Verzweiflung arbeiten lassen. Dabei ist die Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren auch in Indien verboten, und 17 Stunden Arbeit am Tag an sieben Tagen pro Woche verstoßen gegen alle Kinder- und Arbeitsschutzgesetze der Welt.

Startkapital bleibt in der Hand der Kinder

Karim steht nun eine Entschädigung seines Arbeitgebers und eine staatliche Unterstützung von rund 1.400 Euro zu. Damit kann er die Schule abschließen und anschließend eine Ausbildung machen. Wenn er nach Hause zurückkehrt, werden die Kinderschützer und das Jugendamt ihn weiter im Blick behalten. Das Geld steht allein ihm zu, nur er kann über sein Konto verfügen. Karim will auf jeden Fall die Schule beenden. Im Mukti Ashram hat er gelernt, dass auch Kinder aus den ärmsten Regionen Indiens eine Chance haben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das will er jetzt tun.

Material zum Mitnehmen

Projektinformation Indien

Hier finden Sie mehr Informationen zum Hilfsprojekt in Indien: Persönliche Geschichten der ehemaligen Kindersklaven, Interviews mit Helfern, Zahlen über das Projekt und Länderinfos.

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Lachender Junge

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