Honduras

Alltägliche Gewalt

Honduras ist eines der gefährlichsten Länder der Welt. Seit dem Putsch 2009 mehren sich Verbrechen gegen Verteidiger von Land- und Umweltrechten. Die überwiegende Mehrheit der Verbrechen wird niemals aufgeklärt.

Die politische Lage in Honduras

Honduras ist eines der gefährlichsten Länder der Welt. Etwa 60 Einwohner von 100 000 sterben jedes Jahr durch Gewalt. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Mordrate bei 0,8 pro 100 000 Einwohner, und die Weltgesundheitsorganisation spricht ab einem Wert von 10 von einer Gewaltepidemie. Honduras ist geprägt von extremer sozialer Ungleichheit, mehr als die Hälfte der acht Millionen Einwohner lebt unter der Armutsgrenze. Aufgrund der schwachen staatlichen Institutionen und der zentralen Lage in Mittelamerika florieren Geschäfte wie Drogen-, Waffen- und Menschenhandel. Sie alle sind mit extremer Gewalt verbunden. Seit dem Militärputsch von 2009 ist die Gewalt aber auch zunehmend politisch und richtet sich gegen Menschenrechtsverteidiger.

Investitionen wichtiger als Menschenrechte

Die rechtsgerichtete Regierung der Nationalpartei unter Präsident Juan Orlando Hernández verfolgt seitdem einen strikt neoliberalen Kurs. Um ausländische Unternehmen anzuziehen, werden ihnen besonders günstige Konditionen geboten – zulasten der Menschen, die in den Regionen der Investitionsprojekte leben. Ein Großteil der neu vergebenen Konzessionen betrifft Siedlungsgebiete indigener Gemeinschaften, die rund 23 Prozent der honduranischen Bevölkerung ausmachen. Obwohl Honduras sich dazu verpflichtet hat, Indigene zu beteiligen, vergibt die Hernández-Regierung die Konzessionen meistens direkt per Dekret. Protestieren die betroffenen indigenen Gemeinschaften, müssen sie mit Gewalt von Sicherheitskräften rechnen.

Gesetze allein schützen nicht

Auf internationalen Druck hin erließ das Parlament 2015 schließlich ein Gesetz zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern, Journalisten und Justizbediensteten. Das Gesetz sieht einen Schutzmechanismus vor, der gefährdeten Personen aus diesen Gruppen ein Anrecht auf individuell zugeschnittene Schutzmaßnahmen bietet wie Überwachungskameras, schusssichere Westen und gepanzerte Fahrzeuge. Da die Regierung aber zu wenig Geld zur Verfügung stellt, mangelt es dem Schutzprogramm an Ausstattung und ausgebildetem Personal. Anfragen werden erst nach langer Zeit beantwortet, oft unzureichend und manchmal gar nicht. Verteidiger und Verteidigerinnen von Landrechten bezahlen ihren Einsatz deshalb immer noch oft mit ihrem Leben.

Die meisten Täter bleiben unbehelligt

Dass überhaupt Anklage erhoben wurde, hängt wohl mit der internationalen Prominenz von Cáceres zusammen, die sie ihrem herausragenden Einsatz verdankte. Die Aufklärung weniger prominenter Fällen scheitert meist an der in Honduras vorherrschenden Straflosigkeit. Anklage wird nur in weniger als zehn Prozent der Tötungsdelikte erhoben. Und nur ein Prozent der Verfahren enden mit einer Verurteilung. Statt Aufklärung haben Aktivistinnen und Aktivisten von der Justiz in Honduras Kriminalisierung zu erwarten.

Den ausführlichen Länderbericht finden Sie im Atlas der Zivilgesellschaft, welchen wir Ihnen untenstehend zum Download anbieten.

Material zum Mitnehmen

Atlas der Zivilgesellschaft

Die Unterdrückung von Kritik oder Rede- und Vereinigungsfreiheit ist so vielfältig wie uferlos: Nur 2 Prozent der Weltbevölkerung können uneingeschränkt in gesellschaftlicher Freiheit leben. Ein Report zur weltweiten Lage.

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