Zwei Holzhäuser im Rohbau auf einer Lichtung
Anpassungsindex 2025

Ungleicher Zugang

Der Anpassungsindex misst, ob die internationale Anpassungsfinanzierung in Bezug auf das Klimarisiko der Länder im globalen Süden gerecht verteilt ist. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Verteilung ist alles andere als gerecht. Das hat sich gegenüber den Vorjahren nicht verbessert.

Der Klimawandel stellt eine globale Herausforderung dar. Veränderte Niederschlagsmuster und steigende Temperaturen führen vielerorts zu längeren Trockenperioden und Hitzewellen im Wechsel mit Starkregen. Überschwemmungen und Stürmen. Das führt zum Beispiel zu sinkenden Erträgen in der Landwirtschaft. Deshalb sind Anpassungsmaßnahmen notwendig. Dazu zählen zum Beispiel effizientere Bewässerungssysteme, der Anbau hitzeresistenter Pflanzen, Hochwasserschutz und Frühwarnsysteme, um rechtzeitig evakuieren und sich vorbereiten zu können.

 

Das Dilemma: Anpassung kostet Geld. Und genau daran mangelt es in vielen Ländern des Globalen Südens. Das zeigt der Anpassungsindex. Er kombiniert Informationen über das Klimarisiko eines Landes mit der finanziellen Unterstützung, die dieses Land durch die internationale Klimafinanzierung für Anpassungsprojekte erhält. Der Index misst, ob Länder pro Kopf der Bevölkerung ungefähr den Teil an der Anpassungsfinanzierung bekommen, der ihrem spezifischen Klimarisiko entspricht. Der Index wurde auf Basis von Daten aus den Jahren 2016 bis 2022 für 129 Länder berechnet.

Um den Index zu erstellen, werden zwei Dinge untersucht:

1. Wie viel Geld hat jedes Land von 2016 bis 2022 für Anpassung erhalten? Diese Daten entstammen der öffentlich zugänglichen OECD-Datenbank zur Entwicklungsfinanzierung. In dieser wird auch die Klimafinanzierung erfasst, differenziert nach Klimaschutz und Klimaanpassung. Für den Index werden nur solche Zuflüsse erfasst, die als reine Anpassungsfinanzierung ausgewiesen sind.

2. Wie verletzlich durch den Klimawandel ist jedes Land? Dafür wird ein anderer Index verwendet, der die Risiken für jedes Land differenziert ermittelt, der INFORM Risk Index der Europäischen Union. Bei diesem Index handelt es sich um eine fortlaufend aktualisierte Risikobewertung, bei der neben der Anfälligkeit gegenüber Naturgefahren auch die sozioökonomische Vulnerabilität sowie die bereits vorhandene Anpassungskapazität eines Landes in die Risikokalkulation einfließt. Für jede Risiko-Dimension wird wiederum eine Vielzahl von Einzelkomponenten berücksichtigt. Für unseren Index wurden die INFORM-Risikowerte modifiziert: Alle nicht-klimabedingten Naturgefahren sowie konfliktbezogene Risiken wurden herausgenommen.

Am Ende werden die Daten so umgerechnet, dass die Indexwerte zwischen 0 und 2 liegen. Der Idealwert wäre 1. So können die Länder gut verglichen werden und es wird sichtbar, welches Land wie viel Geld im Verhältnis zu seinem Risiko erhalten hat.

Um den Index zu erstellen, werden zwei Dinge untersucht:

1. Wie viel Geld hat jedes Land von 2016 bis 2022 für Anpassung erhalten? Diese Daten entstammen der öffentlich zugänglichen OECD-Datenbank zur Entwicklungsfinanzierung. In dieser wird auch die Klimafinanzierung erfasst, differenziert nach Klimaschutz und Klimaanpassung. Für den Index werden nur solche Zuflüsse erfasst, die als reine Anpassungsfinanzierung ausgewiesen sind.

2. Wie verletzlich durch den Klimawandel ist jedes Land? Dafür wird ein anderer Index verwendet, der die Risiken für jedes Land differenziert ermittelt, der INFORM Risk Index der Europäischen Union. Bei diesem Index handelt es sich um eine fortlaufend aktualisierte Risikobewertung, bei der neben der Anfälligkeit gegenüber Naturgefahren auch die sozioökonomische Vulnerabilität sowie die bereits vorhandene Anpassungskapazität eines Landes in die Risikokalkulation einfließt. Für jede Risiko-Dimension wird wiederum eine Vielzahl von Einzelkomponenten berücksichtigt. Für unseren Index wurden die INFORM-Risikowerte modifiziert: Alle nicht-klimabedingten Naturgefahren sowie konfliktbezogene Risiken wurden herausgenommen.

Am Ende werden die Daten so umgerechnet, dass die Indexwerte zwischen 0 und 2 liegen. Der Idealwert wäre 1. So können die Länder gut verglichen werden und es wird sichtbar, welches Land wie viel Geld im Verhältnis zu seinem Risiko erhalten hat.

Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Länder mit dem höchsten Klimarisiko sind am stärksten unterfinanziert. Die Anpassungsfinanzierung ist also nicht risikogerecht verteilt.

Um das zu verdeutlichen, lohnt sich ein Blick auf die Indexwerte: Die sieben Staaten mit dem höchsten Klimarisiko sind gleichzeitig am stärksten unterfinanziert, wenn man eine Pro-Kopf-Betrachtung zugrunde legt: Schlusslicht ist Afghanistan, nur wenig besser schneiden der Tschad, Südsudan, Somalia, Niger, Mali und Jemen ab. Gegenüber dem Vorjahr haben sich deren Werte nochmals verschlechtert und der Abstand zu den nächsten beiden Ländern, Irak und Uganda, hat sich weiter vergrößert. 

90 Prozent aller Entwicklungsländer sind gemessen am eigenen Klimarisiko unterfinanziert

Der Mangel an risikogerechter Finanzierung, der für die verletzlichsten Staaten im Besonderen gilt, kann für die Gesamtheit der untersuchten Länder in etwas abgeschwächter Form verallgemeinert werden. Bei der Verteilung der internationalen Klimaanpassungsfinanzierung spielt das Kriterium der Verletzlichkeit demnach kaum eine Rolle: Weniger als jedes zehnte der untersuchten 129 Länder hat im Zeitraum 2016 bis 2022 einen gemessen am Klimarisiko einigermaßen fairen Anteil erhalten.

Damit sehen sich die meisten Länder, insbesondere aber die verletzlichsten, mit einer Schutzlücke konfrontiert, die das Erreichen der Ziele nachhaltiger Entwicklung (SDGs) in weite Ferne rücken lässt.

Deutschland und die anderen Geberländer sollten daher die Unterstützung bei der Klimaanpassung deutlich erhöhen und risikogerechter verteilen, vor allem mit Blick auf die verletzlichsten Staaten.

Anpassungskapazität an den Klimawandel hat zugenommen

Die gute Nachricht ist, dass sich trotz alledem die Anpassungskapazität im Vergleich zum Anpassungsindex 2024 im Durchschnitt um drei Prozent verbessert hat. Das zeigt, dass es sich lohnt, in Klimaanpassung wie zum Beispiel Frühwarnsysteme, Hochwasserschutz und dürreresistentes Saatgut zu investieren. Gleichzeitig haben aber auch Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen zugenommen und in vielen Ländern wächst die soziale Ungleichheit. Deshalb konnte die Klimarisikozunahme nicht gestoppt, aber immerhin verringert werden.

Video: Was der Anpassungsindex untersucht

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Die Weltkarte stellt die Werte dar, welche Anpassungsfinanzierung 129 Staaten der Erde erhalten.

Anpassungsindex 2025

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Climate Adaptation Finance Index 2025
Climate Adaptation Finance Index 2025

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