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Lernen, Leben, Wissen teilen

Brot für die Welt unterstützt zusammen mit Partnerorganisationen vor Ort mehr als 1.100 junge Menschen während ihrer akademischen Ausbildung im Globalen Süden. In Peru hat die indigene Partnerorganisation CHIRAPAQ ein Begegnungstreffen zwischen Stipendiat*innen aus Kolumbien und Peru organisiert.

Von Michael Billanitsch am
Eine Gruppe von Menschen in moderner und traditioneller indigener Kleidung umringt Saatgut das inmitten eines gepflasterten Platzes liegt..

Auf dem „Jornada de Cultura Viva“ (Tag der lebendigen Kultur) stellten die Stipendiat*innen ihre Projekte vor.

Die Stipendiat*innen sind benachteiligte engagierte Studierende, die ohne ein Stipendium keine Möglichkeit hätten, ein Studium aufzunehmen, und angehende Führungskräfte von Partnerorganisationen. Die Stipendiat*innen erhalten finanzielle Beihilfe und werden durch ein Begleitprogramm in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt.

Den Horizont erweitern

In Peru hat die indigene Partnerorganisation CHIRAPAQ, die ein regionales Stipendienprogramm mit 35 Geförderten verantwortet, im Oktober 2024 ein Begegnungstreffen zwischen Stipendiat*innen aus Kolumbien und Peru organisiert. Für die jungen Leute, die häufig aus kleinen Bergdörfern oder abgelegenen Regenwaldregionen kommen, ist es wichtig, ihren Blick auf die Welt zu erweitern. Sie erfahren im Austausch, dass es in anderen Teilen der Welt ähnliche Probleme mit Armut, der Zerstörung von Lebensgrundlagen und Rassismus gibt, wie in ihren Herkunftsregionen.

Zum Auftakt des Treffens lernten sich die Studierenden in Zweiergruppen näher kennen. Dabei präsentierten sie einander ihre persönlichen Bildungswege und Lebensgeschichten. Aus den Gesprächen entstanden Porträts, in denen jeweils ein prägender Aspekt der anderen Person künstlerisch dargestellt wurde. Die entstandenen Zeichnungen wurden anschließend im Plenum vorgestellt.

Neue Chancen für Indigene

Außerdem tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Studienfächer sowie über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Hochschulsysteme in Peru und Kolumbien aus. Besonders eindrucksvoll war die Präsentation von Celestino Quinchisa, einem jungen Asháninka. Sein Ausbildungsweg, der in einem Masterabschluss mündete, ist für einen peruanischen Indigenen nach wie vor die Ausnahme – ein Beispiel, das viele der anwesenden Stipendiat*innen inspirierte.

Zentrale Themen des anschließenden fachlichen Austauschs waren Klimakrise und Ernährungssicherheit. Ein kolumbianischer Ökologie­student berichtete eindringlich über Umweltprobleme in seinem Heimatdorf, die er zum Thema seiner Abschlussarbeit macht. Seit über zehn Jahren war er nicht mehr vor Ort – sein Studium ließ es nicht zu. Auf die kritische Nachfrage von Projektkoordinatorin María Amalia Ibáñez Caselli, wie er denn aus der Ferne sein Forschungsobjekt untersuchen können, sagte er, dass dies mithilfe der engen Verbindung zu seiner Familie und Freunden gelinge. „Sie schicken mir regelmäßig Fotos von der Lagune und dem Wald“. Seine Aussage zeigt: Forschung kann auch aus der Ferne lebendig bleiben, wenn die Verbindung zur Herkunftsgemeinde nicht abreißt.

Austausch auf dem „Tag der lebendigen Kultur“

Ein Höhepunkt des Austauschs war der gemeinsame Besuch des „Jornada de Cultura Viva“ (Tag der lebendigen Kultur) in Ayacucho. Die Veranstaltung, organisiert von CHIRAPAQ, bot Gemeinden und Studierenden eine Plattform zur Präsentation ihrer Projekte. An zahlreichen Messeständen stellten die Stipendiat*innen ihre Arbeiten vor – darunter Forschungsprojekte zu Heilpflanzen oder eine Pilzsammlung aus dem Regenwald.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Präsentation der peruanischen Lehramtsstudentin Celestina Taboada. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigt sie sich mit der sprachlichen Identität von Grundschulkindern. Ein Junge aus ihrer Heimatgemeinde war bei der Präsentation dabei. Er sprach Quechua und stellte dem Publikum sogenannte Watuchi – traditionelle Rätsel – vor. „Mich hat besonders bewegt, wie selbstverständlich er Quechua sprach“, berichtet María Amalia Ibáñez Caselli. „Sein natürlicher Umgang mit der Muttersprache motivierte auch andere Quechua­-Sprecher*innen, selbstbewusster ihre Sprache zu nutzen.“

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters. Schülerinnen in Äthiopien

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