Der Ägypter Mohamed Zaree hat den Martin Ennals Award 2017, den international renommiertesten Preis für Menschenrechtsverteidigerinnen und – verteidiger, erhalten. Zaree vertritt das Cairo Institute for Human Rights in Ägypten, eine Organisation, die Analysen zur Lage der Menschenrechte in Ägypten und in der Region veröffentlicht. In einer bewegenden Veranstaltung am 10. Oktober in Genf, wurde seine Arbeit geehrt. Er selber konnte wegen eines Ausreiseverbots, das gegen ihn verhängt worden ist, den Preis nicht entgegennehmen. Statt seiner, waren seine Frau und seine beiden Kinder anwesend. Er hielt über Skype eine bewegende Rede, in der er deutlich machte, dass er den Preis für alle aus politischen Gründen inhaftierten Menschenrechtsverteidigerinnen und – verteidiger entgegennimmt. Er machte deutlich, dass die ägyptische Regierungspolitik, die darin bestünde, jegliches zivilgesellschaftliche Engagement zunichte zu machen, kritische Akteure in die Radikalisierung und das Land damit in die weitere Instabilität treiben würde. Er machte vor über 400 Gästen bei der Preisverleihung deutlich, dass der gemeinsame internationale Einsatz für ein freies, rechtsstaatliches Ägypten damit in unser aller Interesse stehen würde. Wegen eines gegen ihn einigen weiteren Menschenrechtsaktivisten anhängigen Strafverfahrens drohen Zaree bis zu 25 Jahre Haft. Zum Verfahren siehe: https://info.brot-fuer-die-welt.de/blog/mohamed-zaree-martin-ennals-award-ausgewaehlt
Die Laudatio hielt die stellvertretende Hochkommissarin für Menschenrechte Kate Gilmore, die auch die weiteren Finalisten aus El Salvador und Kambodscha ehrte. Sie machte deutlich, dass es lebendige und mutige Aktivisten braucht, um Menschenrechte zu verwirklichen und kritisierte die ägyptische Regierung für ihre repressive Politik gegenüber Menschenrechtsaktivisten wie Mohamed Zaree deutlich.
Neben den internationalen Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch, Amnesty International und anderen ist das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung Mitglied in der Jury des Preises. Der Preis wurde in Erinnerung an den ersten Generalsekretär von Amnesty International, Martin Ennals, geschaffen und wird von Brot für die Welt gefördert.