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Flüchtlinge müssen in Mexiko um ihr Leben fürchten

Der sogenannte Krieg gegen die Drogen hinterlässt in Mexiko eine Bilanz von vielen tausenden Verschwundenen. Genaue Zahlen liegen jedoch nicht vor und die Angaben schwanken ständig. Besonders davon betroffen und von den mexikanischen Behörden ignoriert werden dabei die verschwundenen Migrantinnen und Migranten.

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Im Sinne des Artikel 2 der UN Konvention gegen Verschwindenlassen bedeutet „gewaltsames Verschwindenlassen“ die Festnahme, den Entzug der Freiheit, die Entführung oder jede andere Form der Freiheitsberaubung durch Bedienstete des Staates oder durch Personen oder Personengruppen, die mit Ermächtigung, Unterstützung oder Duldung des Staates handeln, gefolgt von der Weigerung, diese Freiheitsberaubung anzuerkennen, oder der Verschleierung des Schicksals oder des Verbleibs der verschwundenen Person, wodurch sie dem Schutz des Gesetzes entzogen wird.

Artikel 3 der UN Konvention gegen Verschwindenlassen besagt, dass jeder Vertragsstaat geeignete Maßnahmen trifft, um wegen Handlungen im Sinne des Artikels 2, die von Personen oder Personengruppen ohne Ermächtigung, Unterstützung oder Duldung des Staates begangen werden, zu ermitteln und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

Die Sicherheitsstrategie des ehemaligen mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón, der sogenannte Krieg gegen die Drogen, hinterlässt eine Bilanz von vielen tausenden Verschwundenen. Genaue Zahlen liegen jedoch nicht vor und die Angaben schwanken ständig. Das Ausmaß der Beteiligung staatlicher Akteure an diesem Verbrechen wird nicht anerkannt und in welchem Ausmaß das Verbrechen bis heute angewendet wird, findet auch keine Erwähnung.

Besonders davon betroffen und von den mexikanischen Behörden ignoriert werden dabei die verschwundenen Migrantinnen und Migranten. Mexiko wurde in den letzten Jahrzehnten zunehmend zum Transitland für Hunderttausende Menschen aus Zentralamerika. Immer repressiver werdende Migrationskontrollen, Übergriffe und Entführungen durch kriminelle Gruppierungen und Kartelle haben den amerikanischen Traum zum Albtraum werden lassen. Ständig kommen neue Fälle von Verbrechen ans Licht. Die Mehrzahl der in Mexiko verschwundenen Migrantinnen und Migranten wird nicht gefunden.

Spätestens seit den zuletzt zahlreichen Berichten über Kindermigranten aus Zentralamerika, rückt das Thema der gravierenden Menschenrechtsverletzungen an Migrantinnen und Migranten in Mexiko zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit.

Angehörige, die sich in Mexiko auf die Suche nach den Vermissten begeben, erfahren in der Regel keine Hilfe von staatlichen Behörden. Obwohl der Mexikanische Staat internationale Konventionen unterzeichnet und nationale Gesetze erlassen hat, die ihn verpflichten zu handeln, kommt er dieser Verpflichtung nicht nach. Die verschwundenen Migrantinnen und Migranten und die suchenden Familienangehörigen werden nicht selten kriminalisiert und diskriminiert und suchen Hilfe bei mexikanischen Nichtregierungsorganisationen und Migrantenherbergen.

Unsere Partnerorganisation, die Stiftung für Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie (Fundación para la Justicia y el Estado de Derecho Democrático) setzt sich für zentralamerikanische Migrantinnen und Migranten in Mexiko ein. Sie beraten und unterstützen Familienkomitees aus El Salvador, Guatemala und Honduras, die sich auf die Suche nach ihren vermissten Familienangehörigen gemacht haben und denen der mexikanische Staat jegliche Hilfe verweigert.

 

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