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Danilo Mourna: "Die FIFA verletzte unsere Identität"

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Die FIFA ist nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, Geld zu verdienen und ihre Interessen durchzusetzen. Für viele Menschen in Brasilien ist das eine der bitteren Wahrheiten zur Fußball-Weltmeisterschaft. Sie fühlen sich mit ihrer Kultur und Tradition nicht ernst genommen und deswegen in ihrer Würde verletzt. Einer von ihnen ist Danilo Mourna. Er engagiert sich für die Organisation „Institut Palmares zur Förderung der Gleichberechtigung“. Dem Projektpartner von Brot für die Welt gelang ein spektakulärer Sieg gegen den Welt-Fußballverband: Die FIFA musste in der WM-Stadt Salvador da Bahia das Verkaufsverbot des Fußball-Kultsnacks Acarajé fallenlassen. Die Menschen in der drittgrößten Stadt Brasilien freuten sich, dass eine kleine Initiative aus ihrer Mitte den Snack-Bann vom Platz stellen konnte.

Bannmeile ums Stadtion - auch für Snacks

Acarajés – das sind in Palmöl frittierte Krapfen aus gemahlenen Bohnen und Zwiebeln. Frauen, genannt Baianas, bereiten die herzhaften Snacks in kleinen Ständen am Straßenrand und auf dem Weg ins Stadion frisch zu. Die FIFA hatte durchgesetzt, dass in der Bannmeile des WM-Stadions in Salvador nur die Sponsoren der WM ihre Produkte verkaufen dürfen. Burger und Pommes statt Acarajés? Ein Fall für Danilo Mourna.

Spezialität der afrobrasilianischen Küche

Der quirlige junge Mann erklärt, warum der Snack-Bann ziemlich unsensibel war – und wie Acarajés und das Selbstbewusstsein Brasiliens zusammenhängen: „Das ist ein symbolischer Sieg für Brasilien, denn wir konnten unsere kulturelle Identität bei diesem Sportereignis behaupten. Acarajé ist ein Nahrungsmittel, das mit den Schwarzen, die in der Kolonialzeit als Sklaven nach Brasilien gebracht wurden, aus Afrika kam. Es ist eine der wichtigsten kulinarischen Spezialitäten der afrobrasilianischen Küche.“

Aktive Zivilgesellschaft

Als Berater des  Verbandes der Acarajé-Baianas ist Danilo Mourna Teil der lebendigen Zivilgesellschaft des WM-Gastgebers. Wichtige Meilensteine wie Gesundheits- und Sozialprogramme für Familien oder eine umfassende und ehrliche HIV-Aufklärung gehen auf das Konto der ungezählten Initiativen. Die Engagierten vom „Institut Palmares“ wollten sich nicht von der FIFA Identität und Selbstbewusstsein nehmen lassen. Danilo Mourna: „Die Weltmeisterschaft erweist sich in Brasilien, vor allem hier im Bundesstaat Bahia, in Salvador, als stark diskriminierend – soziale Unterschiede wurden größer. Die Baianas wurden ausgeschlossen und von ihrem traditionell angestammten Verkaufsplätzen vertrieben. Das verletzte unsere Identität. Das hat auch die brasilianische Gesellschaft so empfunden. Es entstand eine soziale Mobilisierung – die Entscheidung wurde zurückgenommen.“

Ein kleiner Sieg, aber immerhin

Der Sieg gegen die FIFA ist nicht perfekt: Nur einige, nicht alle Baianas, dürfen zur WM an ihre angestammten Verkaufsplätze zurück. Mittlerweile gibt es immerhin ein Museum für die Acarajé-Kultur. Es liegt im Pelourinho, dem historischen Teil der Küstenstadt Salvador. Hoch über der Altstadt können sich die Gäste des Museums ein eigenes Bild vom Leben in Brasilien machen: die Hochhäuser der Reichen, die Favelas der Armen, neue Wohnblöcke der aufstrebenden Mittelschicht  die Allerheiligen-Bucht und das umstrittene WM-Stadion Fontenova. Die Millionenstadt bleibt voller Widersprüche und Kontraste – doch die Baianas konnten ein Teil von ihr bleiben.

 

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