Anpassungsindex 2025

Rangliste der Anpassungsfinanzierung

Von Nauru bis Tuvalu: 129 Länder, eingeteilt in fünf Kategorien. Die Gesamtübersicht.

 

Die Rangliste basiert auf der im Zeitraum 2016 bis 2022 zugesagten Anpassungsfinanzierung der Länder pro Kopf

Die Tabelle zeigt die Rangliste der Anpassungsfinanzierung basierend auf einer Pro-Kopf-Berechnung der Zuflüsse an internationaler Anpassungsfinanzierung (2016 bis 2022).

Wie im Vorjahr zeigt sie einige sehr ernüchternde Ergebnisse: Mehr als 90 Prozent der 129 im diesjährigen Index bewerteten Entwicklungsländer erhielten weniger Mittel aus der internationalen Klimaanpassungsfinanzierung, als ihnen bei einer fairen Verteilung auf der Grundlage ihres Klimarisikos zugestanden hätte. Dabei wird die Bevölkerungsgröße berücksichtigt.

Die zehn am stärksten unterfinanzierten Länder sind in diesem Jahr Afghanistan, Tschad, Südsudan, Somalia, Niger, Mali, Jemen, Irak, Uganda und Äthiopien. Im Vergleich zum Vorjahr haben lediglich drei Länder die Plätze getauscht.

Verteilungsgerechtigkeit hat sich nicht verbessert

Insgesamt hat sich die Verteilungsgerechtigkeit im Vergleich zum Anpassungsindex 2024, nicht verbessert: Lediglich 13 Länder mit einem verschwindend geringen Anteil von unter 0,1 Prozent der gesamten Bevölkerung der 129 untersuchten Länder erhielten einen mindestens risikogerechten Anteil an der internationalen Klimafinanzierung. 4 Prozent waren moderat unterfinanziert und 96 Prozent stark oder extrem unterfinanziert. Am besten schneidet der kleine Inselstaat Nauru ab, gefolgt von Tuvalu, den Marshall-Inseln und acht weiteren Inselstaaten sowie Costa Rica.

Dies bedeutet, dass die Finanzierungspraxis weiterhin im krassen Gegensatz zu den Zielen der internationalen Klimapolitik steht. Nach diesen müsste die Verteilung der Anpassungsfinanzierung vor allem an der Verwundbarkeit der jeweiligen Länder orientieren.

Anpassungsfinanzierung wächst schnell, jedoch weit weniger stark bei reinen Anpassungsprojekten

Bis 2022 stieg die Anpassungsfinanzierung auf dem Papier um beeindruckende 76 Prozent gegenüber 2019, dem Jahr, in dem die Verdopplung der Anpassungsfinanzierung bis 2025 beschlossen wurde. Ein großer Teil dieses Anstiegs ist jedoch auf Projekte zurückzuführen, bei denen die Klimaanpassung nur eines von mehreren Zielen ist. Die Mittel für reine Anpassungsprojekte sind nur etwa halb so stark gestiegen.

Trump’s Stopp der US-Anpassungshilfe reißt in Afrika große Lücke

Unmittelbar nach Amtsantritt kündigte Präsident Trump an, die Unterstützung der Länder des Globalen Südens bei der Klimaanpassung sofort zu stoppen. Damit entstand eine große Lücke: Im Jahr 2022 belief sich der Anteil der USA an der gesamten internationalen Klimaanpassungsfinanzierung auf 6,4 Prozent oder 4,2 Milliarden US-Dollar. Damit lagen die USA an sechster Stelle aller Geber.

Gemessen in absoluten Zahlen sind afrikanische Länder am stärksten von der Streichung der Unterstützung betroffen, insbesondere Nigeria, Uganda und die Demokratische Republik Kongo. Am verhältnismäßig stärksten betroffen sind Eswatini, Jamaika und Simbabwe, wo der Anteil der USA an den Finanzhilfen für die Anpassung jeweils mehr als die Hälfte (in Eswatini zwei Drittel) ausmachte.

Länder, die am stärksten vom Rückzug der USA aus der Klimaanpassungsfinanzierung betroffen sind. Daten sind in der PDF des Anpassungsindex auf S. 28 zu finden.
Länder, die am stärksten vom Rückzug der USA aus der Klimaanpassungsfinanzierung betroffen sind.

Bedeutung der Geschlechtergleichstellung bei Anpassungsprojekten wirft Fragen auf

Der finanzielle Umfang von Anpassungshilfen, bei denen Geschlechtergleichstellung als ein Ziel benannt war, stieg von 10,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf 30,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Hingegen bleibt aber der Anteil der Anpassungsfinanzierung, bei dem die Berücksichtigung der Geschlechtergleichstellung im Mittelpunkt stand, mit 5 Prozent relativ gering. Das lässt Zweifel daran aufkommen, ob die Geschlechtergleichstellung in der Anpassungsfinanzierung wirklich an Bedeutung gewonnen hat. Kanada und Luxemburg lagen bei den Geberländern ganz vorne, Deutschland im Mittelfeld liegt. Unter den Empfängerländern liegen Guyana und Jamaika an der Spitze, während Uruguay das Schlusslicht bildet.

Vier Punkte, die die Rangliste deutlich macht

Je höher das Klimarisiko, desto stärker die Unterfinanzierung: Die Länder im Index sind in fünf Risikoklassen unterteilt. Bei der Finanzierung zeigt sich, dass die Länder mit sehr großem und großem Klimarisiko extrem und diejenigen mit mittlerem Risiko stark unterfinanziert sind. Länder mit geringem Risiko sind hingegen nur moderat unterfinanziert und diejenigen mit sehr niedrigem Klimarisiko sind angemessen finanziert. Das stellt das Prinzip auf den Kopf, vorrangig diejenigen Länder zu unterstützen, die besonders gefährdet sind. Deutschlands Unterstützung der Staaten mit den höchsten beiden Risikoklassen fällt immerhin etwas höher aus.

Die Mehrzahl der besonders fragilen Staaten ist sowohl von hohen Klimarisiken betroffen als auch besonders stark unterfinanziert: die zehn am stärksten unterfinanzierten Staaten gehören alle der höchsten Klimarisikoklasse an und sind gleichzeitig im Fragilitäts-Index einer der drei höchsten Warnstufen zugeordnet. Rund 160 Millionen Menschen leben in diesen Ländern und sind besonders stark gefährdet. Deutschland unterstützt diese Länder im Schnitt etwas besser als die Gebergemeinschaft, jedoch immer noch viel zu wenig.

Der Index zeigt, dass mit steigender Armut eines Landes die Klimarisiken zunehmen, aber gleichzeitig der Finanzierungszugang im Verhältnis hierzu immer schlechter wird. So sind die Länder mit niedrigem Einkommen im Durchschnitt extrem unterfinanziert, obwohl sie, ebenfalls im Durchschnitt, ein hohes Klimarisiko tragen. Die Gruppe der Länder mit mittleren Einkommen trägt ein mittleres Klimarisiko und ist stark unterfinanziert. Länder mit höherem Einkommen tragen hingegen ein niedriges Risiko und sind gemessen daran nur moderat unterfinanziert.

Geografisch lässt sich ebenfalls ein klares Muster erkennen: Ozeanien ist angemessen finanziert, die Karibik moderat unterfinanziert, und Lateinamerika, Asien und Afrika sind stark unterfinanziert. Dabei steht Afrika an letzter Stelle, dicht gefolgt von Asien, während sich Lateinamerika demgegenüber noch in einer vergleichsweise besseren Position befindet.

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Die Weltkarte stellt die Werte dar, welche Anpassungsfinanzierung 129 Staaten der Erde erhalten.

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Climate Adaptation Finance Index 2025
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