Pressemeldung

Aktion Tagwerk 2018: 190.000 Schülerinnen und Schüler erarbeiten 1,4 Millionen Euro und spenden ihren Lohn für Bildungsprojekte in Afrika


Bundesweiter Aktionstag erfolgreich

Heute ist der Aktionstag und Höhepunkt der bundesweiten Kampagne „Dein Tag für Afrika“ 2018. In ganz Deutschland engagierten sich in diesem Jahr rund 190.000 Schülerinnen und Schüler von 590 Schulen und arbeiteten für Bildungsprojekte in Afrika. Mehr als 16.500 Schülerinnen und Schüler waren aus Berlin und Brandenburg dabei. Sie jobbten in Betrieben, leisteten Hilfsdienste oder organisierten Solidaritätsaktionen, etwa einen „Go for Africa“-Lauf, im Klassenverband. Viele Unternehmen, vom Start-Up bis zum Handelsriesen, öffneten ihre Türen und boten eintägige, bezahlte Schülerjobs an. Mit dem selbstverdienten Geld in Höhe von insgesamt rund 1,4 Millionen Euro finanzieren die jungen Tagwerkerinnen und Tagwerker Bildungsprojekte in den Ländern Ruanda, Uganda, Burundi, der Elfenbeinküste, Burkina Faso, Guinea und Simbabwe.

Nora Weisbrod, Vorsitzende von Aktion Tagwerk e.V., besuchte am Aktionstag viele Schülerinnen und Schüler bei ihrem „Tagwerk“ in Mainz und dankte allen für ihren Einsatz: „Die Grundlage unserer Hilfe in Afrika ist der Eifer und das lebhafte Interesse der Schülerinnen und Schüler hier bei uns. Sie wollen etwas tun und Ungerechtigkeit nicht einfach so hinnehmen. Auch in diesem Jahr haben sie viele kreative ‚Tagwerk‘-Ideen entwickelt. Wir erleben jedes Jahr aufs Neue, dass jungen Leuten das Schicksal von Kindern und Jugendlichen in Afrika keineswegs gleichgültig ist. ,Dein Tag für Afrika´ setzt auf eine bessere Zukunft dank Bildung.“ Weisbrod dankte auch allen Erwachsenen, den Lehrerinnen und Lehrern, den Eltern und den Unternehmen, die das Engagement unterstützen. „Der ,Tag für Afrika‘ ist auch deshalb ein großer Erfolg, weil unsere Aktion generationenübergreifend wirkt und Menschen jeden Alters ihre Erfahrung und ihre Fähigkeiten einbringen können“, sagte sie. Der nächste Aktionstag für Afrika findet am 18. Juni 2019 statt.

Malu Dreyer ist bundesweit Schirmherrin

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, ist bundesweit Schirmherrin von Aktion Tagwerk und der Kampagne „Dein Tag für Afrika“, sie sagte am Aktionstag in Mainz: „Ich bin jedes Jahr aufs Neue tief beeindruckt von dem vielfältigen und großartigen Engagement, das die jungen Menschen an den Tag legen, um anderen zu helfen. Aber sie bekommen auch einiges zurück, indem sie Einblick in ein Arbeitsumfeld bekommen. Aktion Tagwerk schafft ein Bewusstsein dafür, dass wir alle in einer Welt leben und alle Menschen eine Zukunftsperspektive brauchen. Ich begrüße es sehr, dass Aktion Tagwerk sein Konzept erweitert hat und mit dem Erlös sowohl Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Afrika wie auch für junge Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, unterstützt. Ich freue mich auf meine Reise in diesem Herbst in unser Partnerland Ruanda, gemeinsam mit meiner Delegation werde ich auch Projekte besuchen, die von Aktion Tagwerk initiiert und gefördert wurden.“

In Mainz gab Malu Dreyer als Schirmherrin des Aktionstages gemeinsam mit Nora Weisbrod die bundesweiten Zahlen 2018 bei einer Straßenbahnfahrt bekannt. Die Mainzer Stadtwerke und die Mainzer Mobilität waren in diesem Jahr ein Job-Partner von Aktion Tagwerk.

Das Motto 2018 lautete: „Durch Wissen Wurzeln stärken“. Aktion Tagwerk setzt auf Eigenverantwortung und qualifizierte Ausbildung in den Projektländern in Afrika. Die Starthilfe kommt von Schülerinnen und Schülern in Deutschland. Aktion Tagwerk setzt sich seit 16 Jahren für bessere Bildungschancen in Afrika ein (www.aktion-tagwerk.de). „Wir wollen Zukunftsperspektiven schaffen für Mädchen und Jungen in Afrika. Sie sollen, wie wir auch, eine Schul- und Berufsausbildung machen können. Das ist nur gerecht“, sagte Tara Kretzschmar, Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr bei Aktion Tagwerk.

Das sagen Schülerinnen und Schüler über ihren Aktionstag

Jonas Steib, 17 Jahre, jobbte in der Straßenbahnwerkstatt in Mainz: „Wir setzen uns ein für Jugendliche in Afrika, die so alt sind wie wir. Dass wir direkt helfen, gefällt mir. Bei meinem Werkstatt-Job wurde mir viel erklärt, ich durfte bei Wartungs- und Reparaturarbeiten an einer Straßenbahn mit anpacken. Etwas schmutzig von der Arbeit, aber zufrieden, gehe ich nun mit dem guten Gefühl, etwas für andere getan zu haben, in die Sommerferien“.

Joschka Sasonow, 17 Jahre, führte eine Kundenbefragung für das Unternehmen Velotaxi in Köln durch: „Anfangs war es eine Herausforderung, Passanten anzusprechen. Als wir aber auch kurz die Aktion und unser ‚Tagwerk‘ vorstellten, war das Interesse groß und wir haben viele gute Gespräche führen können. Ich fand es interessant und die großen CityCruiser von Velotaxi sind cool.“ Lea Pilgram, 13 Jahre, half bei dem Unternehmen Querfeld in Berlin bei der Kirschenernte mit: „Ich hätte nie gedacht, dass so viele Kirschen aussortiert werden müssen, da sie rein optisch nicht mehr zum Verkauf angeboten werden dürfen. Toll, dass sie dank Querfeld aber doch noch verkauft werden können. Wenn ich mir überlege, wie viele Familien in Afrika nicht genügend Essen haben und dass in Deutschland gute Lebensmittel im Müll landen – dann ist das einfach falsch. Ich habe daher doppelt gerne mitgemacht und will mich nächstes Jahr wieder am ‚Tag für Afrika‘ engagieren, das finde ich wichtig“.

Frische Brötchen gab es am Aktionstag von Bundesministerin Julia Klöckner, die am Morgen die Kunden in der Bäckerei „Lohner’s“ in Bad-Kreuznach für Aktion Tagwerk bediente. Julia Klöckner, Bundesministerin für

Ernährung

und Landwirtschaft und rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende, sagte: „Seit Jahren nehme ich an 'Dein Tag für Afrika' teil, die Aktion liegt mir am Herzen, ist eine prima Sache – mir war es deshalb wichtig, auch in neuer Funktion wieder dabei zu sein. Es freut mich, dass mich Familie Lohner für den guten Zweck erneut zeitweise in einer ihrer Bad Kreuznacher Filialen einstellt“.

In Berlin gab es prominente Unterstützung von der Schauspielerin und Autorin Collien Ulmen-Fernandes. Sie jobbte mit Schüler Johannes Spencker, 13 Jahre, bei SIRPLUS, einem Supermarkt und Online-Shop für „gerettete Lebensmittel“. Zu ihren Aufgaben gehörte es, Lebensmittel, die anderswo aussortiert werden, zu verkaufen und Regale neu aufzufüllen.

„Ich habe mich, genau wie die Schülerinnen und Schüler in Deutschland, am Aktionstag mit einem ‚Tagwerk‘-Job eingebracht. Mein Ziel war und ist es, auf das bundesweite Schülerengagement am Aktionstag, für bessere Bildung in Afrika aufmerksam zu machen. Die Arbeit von Aktion Tagwerk ist wichtig und braucht auch Nachwuchs, damit die Idee und die Hilfsprojekte bestehen können. Ich hoffe, künftig noch mehr Schulen in Berlin zum Mitmachen motivieren zu können“, sagte Collien Ulmen-Fernandes. Seit diesem Jahr engagiert sich die Berlinerin für den Verein Aktion Tagwerk und die Kampagne „Dein Tag für Afrika“.

Tagwerk-Jobs: Lebensmittel retten, Bienen versorgen, Straßenbahn fahren

Einige Beispiele für Tagwerk-Jobs in diesem Jahr: Im Unternehmen Werner & Mertz in Mainz verkaufte Julian, 17 Jahre, im Werksverkauf umweltfreundliche Putzmittel. Charlotte, 18 Jahre, und Annika, 17 Jahre, blickten hinter die Kulissen des Staatstheaters Mainz und arbeiteten im Malersaal am Bühnenbild für die Premiere von „Maria Stuart“. In einer Wachsmanufaktur in Mainz verzierten Pauline, 13 Jahre, und Rebecca, 12 Jahre, Kerzen. Sophie, 17 Jahre, kontrollierte den Bienenstand beim Stadtimker in Mainz. Bei Refueat in Berlin waren Lena, 17 Jahre, Aileen, 14 Jahre und Anna, 15 Jahre, für die Zubereitung und den Verkauf von Falafel- und Halloumi-Sandwiches auf Foodbikes zuständig. Bei Velotaxi in Köln und Berlin, den modernen, umweltfreundlichen CityCruisern (Fahrrädern), führten Schülerinnen und Schüler eine kleine Kundenbefragung in der Innenstadt durch und arbeiteten an einer Foto- und Filmdokumentation mit. Iyonell, 16 Jahre und Joshua, 15 Jahre, jobbten in der Ausbildungswerkstatt am Flughafen Düsseldorf. Bei einer Tageszeitung sammelte Juli, 16 Jahre, erste journalistische Erfahrungen. In zahlreichen Restaurants und Cafés bedienten „Tagwerkerinnen“ und „Tagwerker“ die Kunden oder halfen im Verkauf mit.

Am Aktionstag der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ 2018 beteiligten sich erneut auch rheinland-pfälzische Ministerinnen und Minister sowie Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete in Rheinland-Pfalz mit diversen „Tagwerk-Jobs“; sie unterstützten im siebten Jahr in Folge das Schülerengagement.

Hintergrund: Aktion Tagwerk und die Kampagne „Dein Tag für Afrika“

2,9 Millionen Jugendliche haben sich von 2003 bis heute engagiert. Die Idee ist aktuell: Freiwillige Hilfe und persönlicher Einsatz von jungen Menschen in Deutschland für junge Menschen in Afrika. Ziel ist es, die Bildungssituation in Afrika zu verbessern. Aus allen Schulformen und Klassenstufen von der 1. bis zur 13. Klasse kommen die jungen „Tagwerkerinnen“ und „Tagwerker“. Sie wählen sich ein „Tagwerk“, suchen also einen Arbeitsplatz und verdienen Geld, das in Bildungsprojekte in Afrika fließt.

Initiator und Träger der jährlich stattfindenden Kampagne „Dein Tag für Afrika“ ist seit 16 Jahren der Verein Aktion Tagwerk. Sitz des Bundesbüros von Aktion Tagwerk ist Mainz, darüber hinaus gibt es ein Regionalbüro Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Bonn und ein Regionalbüro Berlin/Brandenburg mit Sitz in Berlin.

Langjähriger Projektpartner von Aktion Tagwerk ist die Kinderhilfsorganisation Human Help Network e.V. (www.hhn.org). Mit Human Help Network e.V. realisiert Aktion Tagwerk die meisten Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Afrika. Der Schwerpunkt der Projektarbeit liegt in Ruanda und Uganda, darüber hinaus werden auch gemeinsame Projekte in Burundi, der Elfenbeinküste, Burkina Faso und Guinea gefördert.

Das Hilfswerk Brot für die Welt (www.brot-fuer-die-welt.de) ist seit 2015 ein fester Partner von Aktion Tagwerk. Gemeinsam rufen sie zur Teilnahme an der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ auf und unterstützen die von Aktion Tagwerk geleistete Bildungsarbeit in Deutschland. Mit dem Erlös wird eine inklusive Schule für Kinder mit und ohne Behinderung in Simbabwe unterstützt.


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