Blog

Ein Neustart der Beziehungen mit Afrika wagen

Die Covid-19-Pandemie hat Afrikas Wirtschaft hart getroffen. Lockdowns, eingebrochene Exporte und hohe Energiepreise werden laut Weltbank noch lange nachwirken. Auf dem ersten EU-Afrika- Gipfel seit vier Jahren bietet sich der EU nun die Chance, den Erholungsprozess des Kontinents zu unterstützen.

Von Dr. Dagmar Pruin am
Infoveranstaltung

 

Noch ist die EU vor China mit knapp 30 Prozent der wichtigste Exportmarkt für afrikanische Waren. Umgekehrt spielt Afrika für EU-Exporte mit einem Anteil von weniger als zehn Prozent bisher kaum eine Rolle. Dennoch hält die EU krampfhaft an einem Flickenteppich von unterschiedlichen Handelsabkommen (EPAs) mit Staatengruppen oder einigen Einzelstaaten fest. Die Abkommen zwingen diese afrikanischen Staaten, der EU privilegiert und zollfrei Zugang zu ihren Märkten zu gewähren, ohne anderen Wirtschaftsmächten wie den USA, Brasilien, Indien oder China den gleichen Marktzugang einzuräumen.

Die Afrikanische Union (AU) setzt dieser EU-Strategie die Afrikanische Freihandelszone entgegen: ein gesamtafrikanischer Binnenmarkt ohne Zölle mit einheitlichen Regeln für Güter und Dienstleistungen. So könnte der Großteil der Wertschöpfung aus Rohstoffen und Verarbeitung auf dem eigenen Kontinent bleiben und reinvestiert werden. Aktuell exportiert Afrika Agrargüter in die EU im Wert von 20 Milliarden Euro, muss dafür aber Nahrungsmittel im gleichen Wert importieren, darunter billige EU-Agrarüberschüsse von Fleisch, Milchpulver, Getreide und Gemüse. Könnte Afrika – geschützt vor Billigimporten - seinen Agrarhandel auf die Bedürfnisse seiner Nachbarstaaten ausrichten, wäre das ein wichtiger Schritt zur Überwindung von Hunger, zur Armutsreduzierung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

Will die EU ernstmachen und Afrikas Wirtschaft stärken, dann sollte sie bilaterale Abkommen befristet einfrieren und allen afrikanischen Staaten ohne Unterschied freien Marktzugang für deren Exporte gewähren. Dazu muss sie lediglich eine Ausnahmegenehmigung bei der Welthandelsorganisation beantragen. Im EU-Parlament, in der europäischen und afrikanischen Zivilgesellschaft, bei Verbänden von Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten, Gewerkschaften und Kirchen wächst die Unterstützung für diese Forderung. Vom EU-Afrika-Gipfel könnte ein Signal ausgehen.

 

Hinweis: Der Beitrag ist am 18. Februar 2022 als Kolumne Gastwirtschaft in der Frankfurter Rundschau erschienen.

Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Lachender Junge

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z.B monatlich)