Anlässlich der Preisverleihung zum diesjährigen Martin Ennals Award hat der Hochkommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen Zeid Ra`ad Al Hussein gestern in Genf den wichtigen Beitrag, den MenschenrechtsverteidigerInnen für die Stärkung von Menschenrechte spielen, hervorgehoben. In einer bewegenden Veranstaltung an der Universität Genf wurden die drei diesjährigen Finalisten für den Martin Ennals Award vorgestellt. In diesem Jahr wurde die von bewaffneten Gruppen verschleppte syrische Rechtsanwältin Razan Zaitouneh, die Zone 9 Bloggers aus Äthiopien und der uighurische Menschenrechtsaktivist Ilham Thoti, der eine lebenslange Haftstrafe in China verbüßt, für ihren Einsatz geehrt. Ilham Thoti wurde in diesem Jahr mit dem Preis ausgezeichnet. Der nach dem ersten Generalsekretär von Amnesty International benannte Preis soll Menschenrechtsaktivisten, die unter Druck stehen, Sichtbarkeit und damit Schutz verleihen. Brot für die Welt hat den Preis mit ins Leben gerufen und unterstützt diesen finanziell.
Der einzige Aktivist, der selber die Ehrung als Finalist in Empfang nehmen konnte, war ein Vertreter der Zone 9 Blogger. Fünf der Blogger arbeiten von Äthiopien aus und können das Land nicht verlassen. Ihnen wurde wegen anhängiger Strafverfahren die Reisepapiere entzogen. Ihr Vergehen: Sie beschreiben Missstände in ihrem Land in den Blogs und fordern die Einhaltung von Menschenrechten und Mitbestimmung ein. Nun stehen sie nach Verhängung des Ausnahmezustands durch die äthiopische Regierung noch weiter unter Druck.