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"Ebola zeigte die Schwäche unseres Gesundheitssystems auf"

Patricia Kamara ist Direktorin der Christian Health Association of Liberia. Im Interview erläutert sie ihre Strategie gegen die Epidemie.

 

Von Online-Redaktion am

Patricia Kamara ist Direktorin der Christian Health Association of Liberia (CHAL). Im Interview erläutert sie ihre Strategie gegen die Epidemie.

Wie ist die aktuelle Situation in Liberia jetzt, fast ein Jahr nach Ausbruch von Ebola?

Patricia Kamara: Die Zahl der Ebola-Fälle ist deutlich zurückgegangen. In den landesweit 20 Ebola-Behandlungszentren gibt es insgesamt aktuell nur noch 15 Ebola-Patienten.

Was hat am meisten dazu beigetragen, die Ebola-Epidemie einzudämmen?

Das erfolgreichste Mittel im Kampf gegen Ebola war und ist, die lokalen Gemeinden und Gemeinschaften bei der Prävention und Kontrolle von Ebola mit einzubeziehen.

Wie haben die Mitarbeitenden der Gesundheitseinrichtungen der CHAL die Epidemie bewältigt?

Der Tod vieler ihrer Kollegen infolge von Ebola hat die Pflegekräfte in unseren Einrichtungen vor allem auf dem Höhepunkt der Epidemie sehr bedrückt und entmutigt. Die Ausstattung mit Schutzkleidung, Medikamenten und medizinischem Material ebenso wie die Zahlung von Risikozulagen und Schulungen haben sie wieder Mut schöpfen lassen und erheblich dazu beigetragen, die Gesundheitsdienste wieder funktionsfähig zu machen.

Welche Folgen hat die Ebola-Epidemie für das Gesundheitssystem in Liberia?

Die Epidemie hat die Schwachstellen des Gesundheitssystems in unserem Land offengelegt und zum Zusammenbruch vieler Gesundheitseinrichtungen geführt. Von den vier Referenzkrankenhäusern in Liberia waren drei während der Epidemie geschlossen.

Ebola tritt seit Ende der 1970er Jahre immer wieder auf. Warum konnte sich das Ebola-Virus diesmal in einem solchen Ausmaß verbreiten?

Die Hauptgründe dafür liegen im schwachen und unzureichenden Gesundheitssystem. Aber auch Irrglauben und mangelndes Wissen, darüber wie das Virus übertragen wird und die traditionellen Bestattungsformen haben die Verbreitung begünstigt.

Was ist notwendig, um die tödliche Seuche jetzt langfristig zu bewältigen?

Die Infektionsprävention und -kontrolle müssen fest in allen Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsdienste verankert werden. Genauso notwendig ist es, die Wasserversorgung sowie ausreichende Hygiene- und Sanitäreinrichtungen in allen Gesundheitseinrichtungen sicherzustellen.

Auf nationaler Ebene sind gezielte Anstrengungen notwendig, um das öffentliche Gesundheitssystem in Liberia zu stärken. Die finanzielle Förderung von Gesundheitsprogrammen spielt dabei eine Schlüsselrolle. Auf der lokalen Ebene müssen die Vorsichtsmaßnahmen – also Händewaschen, Menschenansammlungen vermeiden genau wie die systematische Sichtung von Patienten bei der Aufnahme in allen Gesundheitseinrichtungen unbedingt beibehalten werden.

Wie hat Ebola das Leben der Menschen in Liberia verändert?

Der übliche Handschlag zur Begrüßung ist aus unserem Alltag verschwunden. Unsere Kinder konnten fast ein Jahr lang nicht zur Schule gehen. Viele Menschen haben ihr Einkommen verloren, was zu einem Anstieg der Armut geführt hat. Auch die Zahl der Waisen ist dramatisch gestiegen. Positiv zu vermerken ist dagegen, dass sich das Hygieneverhalten seit dem Ebola-Ausbruch deutlich verbessert.

 

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