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Weltaidskonferenz: Trauer und Entschlossenheit

Bei der Eröffnung der Weltaidskonferenz in Melbourne trauerten die Teilnehmenden um die Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ukraine. Sie zeigten aber auch ihre Entschlossenheit, ein Ende von AIDS herbeizuführen.

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Fast jeder Redebeitrag bei dieser Eröffnungsveranstaltung ging auf den tragischen Absturz und viel zu frühen Tod der Passagiere der MH 17-Maschine und natürlich besonders auf den Tod der sechs Delegierten der hiv-aids/" class="external-link-new-window">Aids-Konferenz ein: sei es der Willkommensgruß von zwei Ältesten der Kulin Nation, die Rede der beiden Vorsitzenden der 20. Internationalen Aidskonferenz, der anwesenden Politiker, dem Direktor von UNAIDS oder von Michael Kirby, einem ehemaligen Richter am Obersten Gericht in Australien.

Opfer des Flugzeugabsturzes gewürdigt

Die sechs Delegierten wurden nochmal besonders für ihre Leistungen gewürdigt: Der langjährige HIV-Forscher Joep Lange für seine Erfolge im Behandlungsbereich und für seinen Einsatz dafür, dass Behandlung überall auf der Welt möglich gemacht wird. Seine Partnerin Jacqueline van Tongeren für ihren Einsatz als Expertin im Bereich öffentliche Gesundheit am Amsterdam Institut für Global Health. Lucie van Mens für ihren Einsatz für Kondome für Frauen. Martine de Schutter für ihre Arbeit mit LGBTI, SexarbeiterInnen und Drogenabhängigen und ihre jahrelange Koordinationstätigkeit bei Aids Action Europe. Pim de Kuijer für seine Aktivistentätigkeit bei Stop AIDS Now. Und schließlich der Brite Glenn Thomas für seine Medienarbeit bei der WHO. Wie der Premier des australischen Staates Victoria sich ausdrückte: wir haben Champions, Schlüsselleute in der Forschung und in der Fürsprache für andere verloren.

Francoise Barré-Sinoussi, Ko-Vorsitzende dieser Aids-Konferenz widmete die Konferenz AIDS 2014 den verstorbenen Delegierten und rief zusammen mit anderen Sprechern an diesem Abend dazu auf, diese Konferenz zu einem Erfolg zu machen, damit eine Welt frei von Aids möglich wird. Das wären wir den Verstorbenen schuldig. Sie rief verschiedene holländische und internationale Organisationen auf die Bühne. Im Saal erhoben sich Tausende und gedachten der Toten in einer Schweigeminute.

90/90/90 für ein Ende von AIDS

Der Direktor von UNAIDS, Michel Sidibé, legte seine Vision dar und den Aktionsplan bis 2020. HIV-Tests müssen alle erreichen. Menschen mit HIV sollen in Würde leben, gesetzlich geschützt und überall hinreisen können. "Eure Gesundheit und Lebensqualität ist unsere erste Priorität", so Sidibé. Er stellte kurz den neuen UNAIDS-Bericht vor, der die Lücken in der Versorgung aufzeigt: Es werden noch zu viele Menschen kaum erreicht: SexarbeiterInnen, Menschen mit anderer sexueller Orientierung, Drogennutzende, Gefangene, Frauen, Mädchen, Menschen mit Behinderung. Alle sollen mit einbezogen werden. "Wir können die hohen Kosten der 2. und 3. Therapielinie und der Viruslasttests nicht akzeptieren. Wir benötigen dringend einen Viruslasttest, der weniger als fünf Dollar kostet", so Sidibé weiter.

Er stellte auch das 90/90/90 Konzept von UNAIDS vor: Bis 2020 müssen 90 Prozent aller HIV-Positiven ihren HIV-Status kennen. Von denen, die HIV positiv testen, müssen 90 Prozent den Zugang zu Behandlung bekommen und von denen, die Zugang zu Behandlung haben, müssen 90 Prozent unter der Viruslastnachweisgrenze sein. Wenn wir das bis 2020 schaffen, ist ein Ende von Aids bis zum Jahr 2030 möglich. Sidibés Vortrag wurde begleitet von zivilgesellschaftlichen AktivistInnen, die Poster hochhielten mit Botschaften, wie: "Ein Ende von Aids ist erst möglich, wenn der Globale Fonds voll finanziert wird." Sidibé hielt ein Poster in die Höhe und gab sich voll damit einverstanden.

Anstrengungen sollen verdoppelt werden

Michael Kirby hielt den Jonathan Mann –Vortrag und zog Parallelen vom grausamen Abschuss der MH17 zum Tod von Jonathan Mann, der 1998 ebenfalls auf dem Weg zur damaligen Aidskonferenz aufgrund eines Flugzeugabsturzes ums Leben kam. Jonathan Mann war ein Verfechter für die Untrennbarkeit von Gesundheit und Menschenrechten. Kirby zählte Aktivisten in Afrika auf, die aufgrund ihres Einsatzes für LGBTI-Rechte ihr Leben lassen mussten, wie David Kato in Uganda, der sich gegen das drakonische Homosexuellengesetz einsetzte. "Law and policy must be made part of the solution and not of the problems of AIDS,"  so sein Schluss-Statement.

Es war eine nachdenklichere und traurigere Eröffnung als sonst. Der Tenor dieser Eröffnung war: jetzt müssen wir erst recht unsere Anstrengungen verdoppeln, um im Zugang zur lebenslangen Behandlung, im Kampf gegen jegliche Stigmatisierung und Diskriminierung und in der Verhinderung von Neuinfektionen zum Durchbruch zu kommen. Das sind wir den toten Delegierten dieses grausamen Flugzeugabschusses, aber auch allen HIV-Positiven weltweit, allen, die einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind und allen an Aids Gestorbenen schuldig.

 

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