Bei einer Festveranstaltung am 26. Mai im Stuttgarter Hospitalhof ist erstmals der „Brotpreis Baden Württemberg“ verliehen worden, den die Diakonischen Werke in Baden und Württemberg ausgelobt haben. Gesucht wurden die kreativsten Ideen und Aktionen zugunsten von Brot für die Welt, die im Brotaktionsjahr 2013 im „Ländle“ stattgefunden haben. 28 Gruppen zwischen Mannheim und Konstanz beteiligten sich an diesem Wettbewerb. Die drei besten Einsendungen wurden von einer Jury für ihr beispielhaftes Engagement ausgezeichnet.
Essen unter der Lupe, Esel auf Reisen und ein besonderes Backwerk
Den ersten Preis erhielt die Aktion „Bammental macht Appetit “. Bemerkenswert daran war, dass sich insgesamt rund 50 Gruppen und Initiativen aus der badischen Gemeinde daran beteiligt hatten: Vom Kindergarten bis zum Seniorenwohnheim, von der Volkshochschule bis zum Literaturkreis, von den Sportschützen bis zu den Kirchen – fast alle 6.500 Bewohner engagierten sich auf die ein oder andere Weise bei den rund 30 Veranstaltungen rund um die Themen Ernährung und Fairer Handel.
Prämiert wurde auch die „Aktion Esel“ der Evangelischen Kirchengemeinde Neckarrems. Seit 30 Jahren schickt die schwäbische Gemeinde am 1. Advent selbstgebastelte Holzesel mit Informationen rund um ein Projekt von Brot für die Welt auf die Reise in Gemeinden im mittleren Neckartal. Beim traditionellen Eselfest wird die Rückkehr der „Lasttiere“ gefeiert und ihre mit Spenden gefüllten Packtaschen geleert. Insgesamt kamen so über die Jahre mehr als 170.000 Euro für die Arbeit von Brot für die Welt zusammen. Geehrt wurde auch das Bäckerhandwerk Württembeg für sein „Brot zum Teilen“. Dieses spezielle Backwerk wurde im September in fast 250 Bäckereien verkauft und ein Teil des Erlöses dem evangelischen Hilfswerk gespendet.
Großes Lob aus kirchlichem Munde
Außerdem gingen zwei Ehrenpreise an die Bezirkskantorei Esslingen mit ihren sieben Kirchenchören sowie an Manfred Kleemann aus Tamm bei Ludwigsburg für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken zugunsten von Brot für die Welt.
Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg und Chef der Landesstelle Brot für die Welt, war vom vielfältigen Engagement der Einreichungen begeistert: „Eigentlich haben alle einen Preis verdient“, betonte er bei der Preisverleihung in Stuttgart. Für ihn ist die Überwindung von Krieg, Hunger und Armut eine globale Herausforderung. „Sie alle, die Sie heute Abend hier sind, sind Menschen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit weltweit engagieren“, lobte der Diakonie-Chef.
Für Landesbischof Frank Otfried July ist es eine wesentliche Aufgabe der Kirche, für die Armen und die Schwachen einzutreten, ob nun hier in Deutschland oder in fernen Ländern. „Gut, dass es Menschen wie Sie gibt, die dabei so fantasievoll mithelfen“, sagte er vor den versammelten Gästen. Der Landesbischof betonte zudem, dass das Engagement für Brot für die Welt und weltweite Gerechtigkeit in den baden-württembergischen Kirchengemeinden besonders fest verankert sei.