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Erster Abschied und erstes Wiedersehen

Von Ehemalige Freiwillige am

Erster Abschied, was mag das schon heißen? Ich erinnere mich noch daran, wie es war in Deutschland Abschied zu nehmen, aber dass es jetzt auch in Indien schon langsam soweit sein wird, das kann ich irgendwie gar nicht so richtig fassen.

Aber ich habe zur schon Zeit Sommerferien . Und vor den Sommerferien hatten wir im Kindergarten eine Art  Abschiedsfest, den „Annual Day“. Denn der Großteil der Kinder wird nach den Sommerferien nicht mehr wiederkommen, was ich persönlich schon echt schade finde…

Wir haben circa 2 Wochen vor dem Tag angefangen zu proben. Die Kinder haben kurze Reimpassagen zum Auswendiglernen bekommen. Leider konnte ich es nicht so ganz verstehen, denn die Reime waren zur Abwechslung mal wieder in Tamil. Zusätzlich wurde noch ein Tanz einstudiert. Es war erstaunlich, welch schwierige Schritte die Kinder nach einer Weile in der Lage waren zu machen. Doch all dies benötigte eine sehr lange Trainingsphase. Manchmal  haben mir die Kinder schon ein bisschen Leid getan, denn  nach 2 Stunden dauerhaftem Tanzen war auch ich völlig müde, wie muss sich dann erst ein dreijähriges Kind fühlen? Aber das spielte nicht so eine große Rolle, denn alles und jeder arbeitete auf diesen einen Tag hin, der so etwas ist, wie das Aushängeschild des Kindergartens. An diesem einen Tag wird gezeigt, ob und was die Kinder im vergangenen Jahr alles gelernt haben.

In der Woche zuvor haben die beiden anderen Kindergärtnerinnen und ich uns den gleichen Sari gekauft, den wir dann alle an diesem Tag angezogen haben. Um 11 Uhr morgens sollte die ganze Veranstaltung starten. Um halb zehn circa startete die Beauty-Veranstaltung. Die Kinder wurden rausgeputzt ohne Ende. Schon im Vorfeld wurden schicke Kleider getauscht und dann ging es richtig los. Die Mütter haben ihre Töchter geschminkt und Blümchen in die Haare gemacht. Jede sollte die Schönste sein. Und auch die Jungs bekamen neue Hosen und schicke Hemdchen an. Die wenigsten Kleidungsstücke an diesem Tag waren bereits schon mal getragen.  Dummerweise ist kurz vor Ende der Stylingphase und kurz vor Beginn des Programms zwei Müttern aufgefallen, dass ich ja noch gar nicht geschminkt bin und somit konnte ich nicht mehr entrinnen und wurde auch angemalt. Aber mit Sari, Goldkettchen und Schminke hab ich mich eh eher gefühlt wie an Fasching.

Um 11 Uhr sollte es losgehen, doch es gab ein großes Problem, der Prinzipal des College (also die höchste Instanz)  saß in einem Meeting  fest und konnte nicht pünktlich erscheinen. Darum wurde die gesamte Veranstaltung nach hinten verschoben. Sehr zum Leiden der Kinder, denn die hatten nicht so die Nerven noch eine Stunde länger zu warten, da es ja auch schon Richtung Mittagessenzeit und Mittagsschlaf ging. So wurde das eine oder andere Kind dann schon mal quengelig.

Doch als dann der Prinzipal kam ging es los. Die Kinder sagten ihre Reime auf und führten ihren Tanz vor, es wurden die einen oder anderen Worte gesagt. Auch ich habe eine Rede gehalten, die hoffentlich niemand verstanden hat :) .

Nach dem Programm gab es noch Snacks für Alle und ein Abschiedsgeschenk für die Kinder. Es wurden noch viele Fotos gemacht (zu Viele für meinen Geschmack). Und dann war es auch schon vorbei. Der größte Teil der Veranstaltung war wie schon gesagt das gegenseitige Schönmachen.

Ich persönlich finde es allerdings schon sehr schade, dass die Kinder, die mir jetzt seit meiner Ankunft so sehr ans Herz gewachsen sind den Kindergarten verlassen. Gerade jetzt, wo wir uns alle so sehr aneinander gewöhnt haben, was ja auch einige Zeit gedauert hat. Aber ich kann es nicht ändern, ich muss mich im Juni wieder an neue Kinder gewöhnen, was mir sicherlich, wenn es soweit ist auch sehr viel Freude bereiten wird. Es war mein erster Abschied in Indien und ich kann auch jetzt schon sagen, dass ich schon denke, dass der endgültige Abschied mir auch sehr schwer fallen wird.

Aber irgendwie gehört zum Abschied nehmen auch auf der anderen Seite irgendwie ein Wiedersehen und so ist ein paar Tage vor dem Annual Day meine Mama aus Deutschland gekommen und auch ein Wiedersehen kann sehr schön sein. Vor allem, wenn man 8 Monate lang niemanden aus seinem alten Umfeld gesehen hat. Im Vorfeld macht man sich so seine Gedanken, wie es so sein wird. Ob sich irgendetwas verändert hat, aber jetzt kann ich mit Gewissheit sagen, dass wenn man sich sehr Nahe steht, es nach einer Stunde schon in der persönlichen Beziehnung  irgendwie so ist, wie früher und das ist einer sehr schöne Erfahrung.  Man kann wieder sagen: „Mama, nimmst du die Tasche… :)“  Aber irgendwie macht es dann schon auch einen Unterschied, ob man zu Hause wohnt, oder Gastgeber für die Mama spielt, letzteres macht, wie ich in den vergangenen zwei Wochen erlebt habe auch ziemlichen Spaß… :)

Aber es war eine schöne Zeit. Die erste Woche haben wir aufgrund des Annual Days, diversen Einladungen und nicht beabsichtigten, aber dennoch spannenden und zum Glück nur kurzzeitigen Krankenhausbesuchen meinerseits in Madurai verbracht. Bevor wir dann aufgebrochen sind um auch ein bisschen rumzureisen. Doch bevor ich jetzt großartig beschreibe, wo ich mit meiner Mama war und was wir so gesehen haben stelle ich einfach ein paar Bilder online…

Und jetzt komme ich wieder zu einem kleinen Abschied, denn ich verabschiede mich von diesem Blog, aber ich bin mir sicher, es gibt irgendwann auch nochmal ein Wiedersehen.

Ganz bestimmt…

Bis dahin,

Sarah

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