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Der echte Dialog findet woanders statt

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Wohl nicht nur, weil sich die Verhandlungen in einer kritischen Phase befinden und sich Delegierte ebenso wie Beobachter eher im Konferenzzentrum aufhalten, herrscht auf dem Ausstellungsgelände vis-à-vis vom Konferenzzentrum gähnende Leere. Erreichbar ist es - obwohl nur fünf Fußminuten entfernt - mit einem der "Volksbusse", u.a. von VW gesponserte Shuttlebusse, die das Konferenzzentrum mit anderen Veranstaltungsorten rund um das Messegelände verbinden. Wer aber morgens und abends bis zu zwei Stunden im Shuttlebus verbringt, um vom Hotel zur Konferenz zu gelangen, versucht jede weitere Busfahrt zu vermeiden. Zwar sind die Busse bequem - gut, eine Winterjacke wäre nicht schlecht -, aber zwei Stunden im Stau stehen um sich hernach über die stockenden Verhandlungen zu ärgern, animiert sicher nicht, auch noch durch die Industrieschau auf der anderen Straßenseite zu schlendern. So sind auch die Veranstaltungen, die im BDI-gesponserten Pavillon der deutschen Regierung stattfinden, eher spärlich besucht.

Ganz im Gegensatz dazu ist die Zahl der Besucher auf der Cupula dos Povos heute enorm. Am zweiten Tag ist der alternative Rio+20 Gipfel auf dem Aterro do Flamengo - dem Arreal, wo auch vor 20 Jahren die Zivilgesellschaft ihren Forderungen Ausdruck verlieh - sehr gut besucht. Auch der EED ist heute mit gleich drei Veranstaltungen vertreten: Den ganzen Tag über steht im Zelt Thomas Sankara, einem der Zelte der ökumenischen Koaltion Religioes por Direitos, das Thema "Good practices of sustainable agriculture and the IAASTD report" auf dem Programm. Neben diesem Zelt rund um das Tehma "Ernährungssicherheit" beherbergt die ökumenische Koalition weitere thematische Zelte: "Neue Paradigmen und Nachhaltige Entwicklung", "Klimawandel", "Frieden, religiöse Konflikte und Gemeingüter" sowie "Jugend und ökologische Gerechtigkeit". Vielleicht kriegen auch die Regierungen noch mit, dass die Zivilgesellschaft - sicher mit Ausnahme des Privatsektors - ihre Vorschläge für eine "Zukunft die wir wollen" nicht auf der offiziellen Konferenz, sondern auf dem "Gipfel der Völker" diskutiert.

Einer, der das wohl schon verstanden hat, ist Achim Steiner, Direktor des UN Umweltprogramms, der offenbar heute Abend der Einladung folgen will, um sich auf dem Aterro dem Dialog mit der Zivilgesellschaft über UNEP's Green Economy zu stellen.

 

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