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Geschichten

Von Ehemalige Freiwillige am

Es gibt Geschichten, die gehen einem nicht mehr aus dem Kopf.

Bilder, die man eigentlich nie gesehen hat brennen sich dann ins Gedächtnis und tauchen immer mal wieder auf. Dabei hat man nur ein paar Worte gehört, die versuchen das zu fassen was manchmal für einen selber gar nicht zu verstehen ist.

Man kann versuchen zu verstehen, doch dafür braucht man vorallendingen viel Zeit und Geduld. Dann kann manchmal die Wirkung eines Halbsatzes die Wirkung einer langen Geschichte übertreffen.

Es sind die Augen die mit erzählen. Die scheinen dann für einen Moment nicht mehr in den Raum zu schauen, sondern direkt in die Erinnerung. Nach der Geschichte sieht man dann manchmal einen Finger, der flüchtig die Augenränder trocknet, so als wäre der Träumende aufgewacht.

Die Geschichte ist vorbei, der Zuhörer kann jetzt nichts sagen, nur bemerken dass es nichts mehr zu fragen gibt.

Ich habe in den letzten Wochen viele dieser Geschichten gehört.

Da ist der Zugpassagier, der mir von dem Verlust seiner Hand erzählt und wie das sein Leben von einem Leben mir Arbeit und Familie zu einem Leben abhängig vom guten Willen anderer Zugpassagiere wurde. Er erzählt mir, wie schon andere Mitfahrer, ohne mich zu kennen seine Geschichte und schaut mich bei Zwischen fragen irritiert an.

Da ist die Frau, die von der schwierigen Zeit in der Militärdiktatur erzählt. Von einer Flucht nach La Paz, Bolivien und den Schwierigkeiten, die das mit sich zog. Die alles hinter sich lassen musste um mit ihrer Familie zusammen zu bleiben. Die in dieser Situation noch alles aufs Spiel setzt, nur um Menschen, die sie kaum kannte, bei der Grenzüberquerung zu helfen.

Die Lebensgeschichte von einem Jungen, der für sein junges Alter schon zu unglaublich viel verloren hat und immer noch mit so viel gutem Willen seinen Weg geht. Der Schreckensmomente erlebt hat, die so fürchterlich sind, dass ich es nicht schaffe mir vorzustellen, dass dieser Mensch das alles durchgemacht hat.

Und es gibt das Kind, das auf die Frage, was los sei nur antwortet, der Vater hätte ihm verboten darüber zu sprechen. Kurze Zeit später wälzt sich der selbe Junge mit verrücktem Lachen auf dem Boden herum. Bringt sich und andere Kinder mit Aktionen regelmäßig in Gefahr. Der Vater hat seine beiden Kinder ein paar mal zum Projekt gebracht. Es fiel mir schwer, ihm in die Augen zu sehen.

Manchmal übertrifft die Wirkung eines Halbsatzes die einer langen Geschichte. Die Geschichte des Jungen ist noch nicht zu ende. Das Ende muss ich mir vorstellen, werde es vielleicht nie erfahren. Trotzdem muss ich mich damit abfinden, dass der letzte Satz gesprochen ist und es nichts mehr zu fragen gibt.

Ich habe allerdings die Möglichkeit, in einer anderen Geschichte im Leben dieses Jungen mitzuspielen und zu hoffen, dass die beiden Geschichten, die für mich so unglaublich weit voneinander entfernt liegen sich irgendwann mal treffen. Dann wird die Erzählung vielleicht länger und der Zuhörer sieht einen anderen Erzähler vor sich.

Jedes Wort wird dann anderes wirken.

Ich werde mich aus dieser Geschichte in Kürze von einem auf den anderen Tag verabschieden. Bin dann höchstens noch eine Randnotiz, so wie der Junge es in meiner Geschichte sein wird.

Denke derweil darüber nach, ob meine Geschichte wohl verstanden wird und erkenne, wie wertvoll es ist, etwas erzählen zu haben.

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Lachender Junge

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