Habiba Ibrahim Ali ist 20 Jahre alt und aus Somalia geflohen. Sie läuft mit anderen Frauen und ihren Kindern in den erweiterten Teil des Flüchtlingslagers Dadaab Zehntausende Menschen fliehen vor der Dürre und dem Krieg in Somalia nach Dadaab, das größte Flüchtlingslager der Welt, in Kenia.  Das Flüchtlingslager Dadaab wurde mit dem nicht abrechenden Flüchtlingsstrom zu klein, so dass es am 25. Juli noch weiter vergrößert wurde.
Hintergründe zur Flucht

Flucht und Migration in Afrika

Die meisten Menschen auf der Flucht leben nicht in Europa, sondern in Entwicklungsländern. Laut Zahlen des UNHCR gilt das 2020 für 86 Prozent aller Flüchtlinge. Viele davon leben in Afrika, wo es zahlreiche Konflikte und Menschenrechtsverletzungen gibt, die in der weltweiten Medienöffentlichkeit nur wenig Beachtung finden.

Aufnahme- und Herkunftsländern von Flüchtlingen weltweit (Stand: 2017)

Was die Menschen zur Flucht zwingt

In der Zentralafrikanischen Republik leidet die Bevölkerung unter religiös aufgeladener Gewalt. Nach dem Putsch der muslimischen Séléka-Rebellen gegen den Präsidenten Anfang 2013 formierten sich christliche Milizen, die mit Vergeltungsaktionen und Pogromen an der muslimischen Minderheit reagierten. 2021 waren beim UNHCR rund 735.000 Menschen als Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem Land gemeldet. Die meisten flohen nach Kamerun, in die Demokratische Republik Kongo und in den Tschad.

In der DR Kongo herrschen jedoch auch Gewalt und Gesetzlosigkeit. Dabei geht es bei den Kämpfen zwischen verschiedenen Rebellengruppen untereinander sowie mit der kongolesischen Armee nicht nur um politische Macht, sondern auch um territoriale Kontrolle und die Vorherrschaft über die Mineralien- und Metallvorkommen wie Gold, Coltan, Wolfram und Zinn, die weltweit von der Elektronikindustrie nachgefragt werden.

Auch wer der akuten Lebensgefahr entkommen konnte, ist meist noch lange nicht in Sicherheit. Dort, wo Krieg und blutige Auseinandersetzungen stattfinden, können nur noch wenige Äcker bestellt werden. Hunger ist oft eine unmittelbare Folge der Konflikte und Teil des Kreislaufs von Gewalt, Not und Flucht, dem die Schutzsuchenden aus eigener Kraft kaum entkommen können. Dazu kommen die landwirtschaftlich oft schwer nutzbaren Böden, Dürren, Überschwemmungen und andere Folgen extremen Wetters und des Klimawandels. Viele Vertriebene können sich deswegen über Jahre nicht dauerhaft an einem Ort niederlassen.

Hilfe unter schwierigsten Bedingungen

Erneut Gewalt-Ausbrüche im Frühjahr 2017 haben die Zentralafrikanische Republik an den Rand einer weiteren schweren humanitären Krise gebracht. Eine Million Menschen mussten ihre Heimat verlassen und die Hälfte von ihnen flüchtete in Nachbarländer. Durch neue bewaffnete Aufstände im Norden der Zentralafrikanischen Republik, ausgelöst von umstrittenen Wahlen im Dezember 2020, wurden abermals 117.000 Menschen vertrieben. Die Zahl der Binnenvertriebenen erreichte Ende Februar 2021 mit mehr als 740.000 Menschen ihren vorläufigen Höhepunkt. Das sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung.

Auch die Zahl der Flüchtlinge aus Eritrea ist seit Jahren sehr hoch. Sie flüchten vor einer brutalen Diktatur, in der Menschenrechtsverletzungen, Zwangsarbeit, unbefristeter Militärdienst, willkürliche Inhaftierungen, eine tiefgreifende Perspektivlosigkeit und Verfolgung den Alltag prägen. Für viele Flüchtende endet die Hoffnung auf Sicherheit und Freiheit jedoch bereits in den Grenzregionen Tigray und Afar im Nordosten des Nachbarlandes Äthiopien – Regionen, in denen das Überleben ohnehin extrem schwierig ist und 2021/22 durch die Kämpfe zwischen Rebellen- und Regierungsgruppen schätzungsweise 9,4 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind.

Perspektiven schaffen

Die Menschen aus dem Südsudan erhalten im Rahmen des Projekts in Adjumani Ackerflächen zur Bewirtschaftung, Werkzeuge und Saatgut. So können sie Getreide und Gemüse anbauen – was dringend nötig ist, denn mehr als ein Viertel aller Flüchtlingskinder leidet an Hunger und Mangelernährung. Weil die Zahl der Dorfbewohner durch die Menschen aus dem Südsudan stark gestiegen ist, wurden in Adjumani außerdem zehntausende neue Bäume für den erhöhten Brennholzbedarf angepflanzt und holzsparende Kochstellen eingerichtet. Außerdem bietet Brot für die Welt und seine Partnerorganisation ihnen psychosoziale Hilfe, um ihre Gewalterfahrungen aus dem Krieg zu bewältigen. Das Projekt ist auch deswegen sehr erfolgreich, weil die lokale Bevölkerung mit großer Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft auf die ankommenden Menschen zugeht.

In der Demokratischen Republik Kongo hilft Brot für die Welt heute ehemaligen Kindersoldaten. Das Hilfswerk fördert ein Bildungszentrum in der ostkongolesischen Provinzhauptstadt Bukavu, in dem die ehemaligen Kindersoldaten in 19 Berufen ausgebildet werden, unter anderem im Gitarrenbau. Statt Waffen nehmen die Auszubildenden jetzt Werkzeug in die Hand und erarbeiten sich Zukunftschancen ohne Gewalt. Bildung ist ein zentraler Baustein vieler unserer Projekte für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit.

Material zum Mitnehmen

Migration, Flucht und Binnenmigration in Afrika

Der Schein trügt: Trotz der großen Zahl von Flüchtlingen und Migranten, die auf Schutz und Chancen in der Europäischen Union hoffen, sind die meisten Flüchtlinge nicht auf dem Weg nach Europa.

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