Anpassungsindex 2023

Rangliste der Unterfinanzierung

Von Afghanistan bis Tuvalu: 129 Länder, eingeteilt in fünf Kategorien. Hier geht's zur Gesamtübersicht.

 

Die Rangliste basiert auf der im Zeitraum 2014-2020 zugesagten Anpassungsfinanzierung der Länder pro Kopf

Die Tabelle zeigt die Rangliste der Unterfinanzierung basierend auf einer Pro Kopf-Berechnung der Zuflüsse an internationaler Anpassungsfinanzierung (2014-2020). Am stärksten unterfinanziert ist Afghanistan mit einem Indexwert von 0,21, gefolgt von Südsudan (0,26) und Niger (0,28). Diese drei Länder sind mit Klimarisikowerten von 7,96, 7,46 und 7,24 zugleich der höchsten Klimarisikokategorie zugeordnet und weisen in dieser wiederum die höchsten Einzelwerte auf.

Die Tabelle weist für diese und die nachfolgenden fünf Länder noch weitere Gemeinsamkeiten auf: Sie alle sind Länder mit niedrigem Einkommen, gehören der Gruppe der am wenigsten entwickelten Staaten an, und sind (bis auf Mali) kritisch oder sehr kritisch verschuldet.

Zudem handelt es sich bei allen fünf Ländern um sehr fragile und von Konflikten betroffene Staaten, das heißt, staatliche Grundfunktionen wie Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und soziale Grundversorgung werden von den jeweiligen Regierungen nicht oder nur sehr stark eingeschränkt erfüllt.

Betrachtet man die Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel in absoluten Zahlen und lässt die Bevölkerungszahl eines Landes außer Acht, ändert sich die Rangfolge nicht wesentlich. Größere Abweichungen ergeben sich vor allem bei einigen wenigen, relativ vulnerablen und zugleich sehr bevölkerungsreichen Staaten, die relativ viel Anpassungsfinanzierung erhalten. Dazu zählen Indien, Vietnam, Bangladesch, Philippinen oder Indonesien. Sie schneiden nach absoluten Zahlen gut ab (angemessene Finanzierung), rutschen aber deutlich ab, wenn man ihre hohe Bevölkerungszahl berücksichtigt.

Beispiel Indien

Absolut und pro Kopf: Zwei Betrachtungsweisen

Wir berechnen den Index für jedes Land auf zwei Arten: Zum einen pro Kopf; die internationale Anpassungsfinanzierung berücksichtigt die Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes. Zum anderen in absoluten Zahlen pro Land, die Bevölkerungsanzahl wird dabei außer Acht gelassen.

Die Pro-Kopf-Betrachtung stellt jeden einzelnen Menschen stärker in den Mittelpunkt. Doch insbesondere in dünn besiedelten Ländern zeigt sich: Je weniger Menschen, desto höher die Anpassungskosten. Letztlich sind die Unterschiede zwischen den Berechnungsmethoden nicht sehr groß. Nur bei Ländern mit hohem Klimarisiko und gleichzeitig hoher Bevölkerungszahl wie Indien, Vietnam oder Indonesien ändert sich das Ranking deutlich.

Vier Punkte, die durch die Rangliste verdeutlicht werden

Besonders betroffen sind afrikanische Staaten. Außerdem auffällig: 90 Prozent der am wenigsten entwickelten Länder (LCDs) erhalten zu wenig aus dem Topf der Klimaanpassungsfinanzierung, nur zwei von ihnen bekommen angesichts ihres Risikos einen angemessenen Anteil. Und das, obwohl sie laut Pariser Klimaabkommen vorranging behandelt werden sollten, gerade weil ihre Umweltbedingungen und sozioökonomischen Herausforderungen besonders anfällig für Klimafolgen wie Dürren, Überschwemmungen und Stürme sind.

In fragilen Staaten, in denen die Regierungen aufgrund von beispielsweise Gewaltkonflikten oder fehlender Rechtsstaatlichkeit nicht in der Lage sind, grundlegende Rahmenbedingungen für Klimaanpassungshilfe zu schaffen, sind die Möglichkeiten der Zusammenarbeit stark eingeschränkt oder ausgeschlossen. Von den 30 Staaten der drei höchsten Warnstufen des Fragilität-Index sind 22 extrem unterfinanziert, 7 stark unterfinanziert und ein Land unterfinanziert. Keines dieser Länder hat also fairen Finanzierungszugang gemessen am eigenen Klimarisiko, wohingegen knapp 40 Prozent der stabilen Staaten einen fairen bzw. sogar überproportional guten Zugang haben, und nur zwei Länder, Botsuana und die Mongolei stark unterfinanziert sind.

Länder mit mittlerem und hohem Einkommen haben bessere Chancen, ausreichend Geld zu bekommen. In der Gruppe der Länder mit extremer Unterfinanzierung dominieren die Länder mit niedrigem Einkommen (53 Prozent), in der Gruppe mit starker Unterfinanzierung diejenigen mit niedrigem mittleren Einkommen (53 Prozent). Das heißt: Je stabiler und je wohlhabender ein Land ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen fairen Finanzierungsanteil oder mehr zu erhalten. Der Grund: Die Rahmenbedingungen für Investitionen sind günstiger. Dadurch können Projekte für Anpassungen an den Klimawandel leichter umgesetzt werden.

Vergleicht man das Verschuldungsniveau von Ländern mit ihrem Zugang zu Anpassungsfinanzierung, ergeben sich hingegen keine klaren Tendenzen: Länder mit kritischer und sehr kritischer Verschuldung verteilen sich relativ gleichmäßig über die gesamte Bandbreite des Index.

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