Nigeria
Frieden und Versöhnung durch gemeinsame Projekte
Die Gräben zwischen Christen und Muslimen sind tief im Nordosten Nigerias. Regelmäßig entladen sich die Spannungen in gewaltsamen Auseinandersetzungen. Das Ausmaß der Brutalität ist kaum vorstellbar: Mord, Entführung und Vergewaltigung gehören zum Alltag und werden nicht nur von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram verübt. Oftmals wird die Religion als Legitimation für den eigenen Machtgewinn vorgeschoben und das Misstrauen zwischen Christen und Muslimen gezielt geschürt.
Neue Hoffnung
Gemeinsam mit unserem nigerianischen Partner Justice, Peace and Reconciliation Movement (JPRM) setzen wir diesem Hass, der Gewalt und dem Misstrauen etwas entgegen. Denn wir glauben daran, dass die tiefe Spaltung der Gesellschaft durch Begegnung und Versöhnung überwunden werden kann. Besonders wichtig ist dabei das Zusammentreffen von Menschen unterschiedlichen Glaubens. Denn eine gerechte, friedliche und gewaltfreie Gesellschaft kann nur entstehen, wenn das Zusammenleben von Toleranz und gegenseitigem Respekt geprägt ist – ganz unabhängig von der Religionszugehörigkeit.

Gemeinsame Projekte fördern die Verständigung
Im Mittelpunkt unseres Projektes stehen daher die alltäglichen Begegnungen zwischen Christen und Muslimen. Diese gelingen am besten, in dem sich alle gemeinsam für die Lösung der konkreten Probleme vor Ort einsetzen. Und an Problemen gibt es wahrlich genug im Nordosten Nigerias: 3,8 Millionen Menschen haben kein sauberes Trinkwasser, 70 Prozent der Bevölkerung kann kaum Lesen und Schreiben, zwei Millionen Kinder sind unter- oder mangelernährt. In Landwirtschaftskursen legen christliche und muslimische Teilnehmerinnen und Teilnehmer daher gemeinsam neue Felder für den Anbau von Erdnüssen, Cassava, Mais, Reis und Bohnen an und erfahren, wie sie diese mit ökologischen Methoden bewirtschaften. Beim Bau der neuen Brunnen helfen alle mit, ob jung oder alt, ob Christin oder Muslim. Alphabetisierungskurse fördern insbesondere benachteiligte Frauen ohne Schulbildung. Darüber hinaus können sie die Herstellung von Seife, gefärbten Stoffen, Handcreme, Ohrringen, Taschen und vielem mehr erlernen und ihre Produkte auf den lokalen Märkten verkaufen. Und nicht zuletzt: Lokale Konflikte werden nun von den Dorfgemeinschaften bearbeitet, so dass gewaltsam ausgetragene Krisen immer öfter abgewendet werden können.
Frieden zwischen den Religionen
Darüber hinaus organisiert JPRM auch lokale und regionale Treffen der Religionsführer. Auf diesen interreligiösen Konferenzen tauschen sich die geistlichen Leiterinnen und Leiter über Frieden und Gerechtigkeit aus und tragen ihre Ergebnisse in die Arbeit und das Zusammenleben vor Ort. Der Austausch der religiösen Würdenträger hat eine enorme symbolische Kraft und stärkt in großem Maße die Friedensbemühungen an der Basis.
Ihre Spende hilft!
Mit Ihrer Spende an die Zehn-Prozent-Aktion geben Sie den Menschen in Nordostnigeria die Möglichkeit, den Konflikten mit Versöhnung zu begegnen und ihre Zukunft selbst zu gestalten. Insgesamt sollen rund 4.500 Menschen von dieser Hilfe profitieren, zwei Drittel davon Frauen die aufgrund ihrer Armut und mangelnden Bildung besonders bedürftig sind. Dank der geplanten Brunnen können zukünftig sogar 10.000 Menschen sauberes Wasser trinken.
Die Zehn-Prozent-Aktion möchte dieses Projekt mit 75.000,00 Euro unterstützen.
Bildergalerie: Projekte für den Frieden

Die Bildungsangebote stärken den Austausch zwischen Christinnen und Muslimas - so wachsen Verständnis und Vertrauen.
© JPRM

Unsere Vision: Eine friedliche Zukunft für die Kinder im Nordosten Nigerias.
© Jan Papendieck

Eine Ursache für viele Konflikte ist die große Wasserknappheit. Ein einfacher Brunnen hilft, Frieden zu schaffen.
© JPRM

Muslime und Christen lernen gemeinsam, wie sie mit ökologischen Anbaumethoden gute Ernten erzielen können.
© Jan Papendieck

Stolz präsentiert die Frauengruppe ihre neuen Produkte, mit denen sie ein kleines Einkommen erzielen können.
© Jan Papendieck