Russland
Obdachlose brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf
Allein in Sankt Petersburg leben 60.000 Menschen ohne festen Wohnsitz. Dank der Unterstützung von Brot für die Welt gibt es Hoffnung: Notunterkünfte stehen für die Obdachlosen bereit und ein engagiertes Team hilft den Frauen und Männern, ihre Rechte durchzusetzen.
Seit 20 Jahren obdachlos
Die Geschichte von Alexander Iwanowitsch ist kein Einzelfall: Ein Passant las ihn am Morgen vom Bahnhofsvorplatz auf und brachte ihn in die Beratungsstelle von Nochlezhka („Nachtasyl“). Die Sozialarbeiterin Olga Alfjorowa kümmert sich dort um den Mann, der seit mehr als 20 Jahren auf der Straße lebt. Sie erfasst die Daten des Obdachlosen systematisch und vermittelt ihm dann einen Platz in einem Wohnheim.
Ansprechpartnerin

Großer Bedarf an Hilfe und Beratung
Die Organisation „Nachtasyl“, Partner von Brot für die Welt, ist für viele Obdachlose in Sankt Petersburg die einzige und oft auch letzte Hoffnung. An drei bis vier Tagen in der Woche hat die Beratungsstelle geöffnet – und der Bedarf an Beratung und Hilfe ist riesig. Vor dem Büro warten viele Menschen, die Warteschlangen sind nicht zu übersehen.
Auch Obdachlose haben Rechte
Nochlezhka bietet mehr als die meisten anderen Organisationen in der Stadt. Das Team vom „Nachtasyl“ bietet auch Sozial- und Rechtsberatung. Die ist dringend nötig: Viele Obdachlose haben keine gültigen Papiere. Doch ohne sie sind sie so gut wie rechtlos. Sie bekommen keine Wohnung, keine Arbeit und keine medizinische Versorgung. Das Engagement von Nochlezhka bewegt etwas. So erreichte die Organisation zum Beispiel, dass Obdachlose in der Stadt endlich eine Krankenversicherung bekommen.
Bildergalerie: Beratungsstelle für Obdachlose

Olga Alfjorowa und Lena Kondrachina haben Sozialarbeit studiert und arbeiten bei der Organisation Nochlezhka gegen die Vernachlässigung der Obdachlosen.
© Frank Schultze

Alexander Iwanowitsch geht an Krücken, ihm fehlt das rechte Bein. Die Nacht hat er auf dem Bahnhofsvorplatz von St. Petersburg verbracht. Jetzt kümmert sich das Team von Nochlezhka um ihn.
© Frank Schultze

Beraterin Olga Alfjorowa hilft Alexander Iwanowitsch, gültige Papiere und einen Platz in einem Wohnheim zu bekommen. Sie stellt ihm auch eine Überweisung ins Krankenhaus aus.
© Frank Schultze

Das Beratungszentrum Nochlezhka und das dazugehörige Wohnheim ist für viele Obdachlose in Sankt Petersburg die einzige Hoffnung. 52 Männer und Frauen leben hier.
© Frank Schultze

Sergej Gudikow lebt seit vier Jahren auf der Straße. Er ist alkoholkrank und sucht jetzt Hilfe. Er bittet darum, zum Entzug in ein Krankenhaus eingewiesen zu werden.
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Beraterin Olga Alfjorowa fotografiert einen Neuankömmling in der Beratungsstelle. Das Bild ist für den neuen Pass.
© Frank Schultze

Das Team der Obdachlosen-Beratungsstelle Nochlezhka hilft, dass die Frauen und Männer gültige Ausweis-Dokumente bekommen. Wenn es sein muss, ziehen sie dafür auch vor Gericht.
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Material zum Mitnehmen

Projektinformation Russland
Ausführliche Informationen über die Arbeit für Obdachlose in Russland.
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