Philippinen
Gemüsegärten gegen Mangelernährung
In den abgelegenen Bergdörfern im Süden der Philippinen stehen vor allem Reis und Mais auf dem Speisezettel. Viele Kinder sind daher mangelernährt. Ein Projekt-Partner von Brot für die Welt klärt die Menschen über gesunde Ernährung auf und hilft ihnen beim Anlegen von Gemüsegärten.
Die Vielfalt im Garten bereichert jedes Essen
Bevor Michelle in ihrem gepflegten Bambushaus das Kochfeuer entfacht, geht sie noch schnell in ihren kleinen Gemüsegarten. Sie pflückt ein paar Kalamansi, kleine grüne Zitrusfrüchte, zieht eine Handvoll Frühlingszwiebeln aus der Erde und schneidet einen Zweig des Meerrettichbaums ab. „Aus den Blättern mache ich eine Beilage für den Maisbrei“, erzählt die 29-Jährige, während Töchterchen Patricia Maria geduldig vor der Haustür sitzt und auf das Mittagessen wartet.
Ansprechpartnerin

Schwierige Lebensbedingungen in den Bergen
Michelle und ihre Familie gehören dem Volk der Bla‘an an, einer ethnischen Minderheit, die im Süden der philippinischen Insel Mindanao zu Hause ist. Ihr abgelegenes Bergdorf Paraiso ist nur durch einen steilen, oft matschigen Pfad zu erreichen. Aufgrund der großen Armut litten viele Kinder im Dorf bis vor Kurzem unter Mangelernährung. Doch seitdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation BIHMI regelmäßig nach Paraiso kommen, hat sich das geändert. Die Menschen haben gelernt, wie sie vieles, was sie für eine gesunde Ernährung brauchen, selbst anbauen können.
Mangelernährung erfolgreich bekämpft
„Seitdem ich an einem Kurs zu gesunder Ernährung teilgenommen habe, weiß ich, wie gesund die Blätter des Meerrettichbaums sind“, sagt Michelle, die bei BIHMI eine Ausbildung zur Gesundheitshelferin absolviert hat. Denn die enthalten neben wichtigen Mineralstoffen wie Calcium, Natrium, Phosphor, Magnesium und Eisen auch die Vitamine A, B und C. „Durch BIHMI haben wir gelernt, wie wichtig es ist, nicht nur Mais und Reis zu essen. Deswegen hat jetzt jeder im Dorf einen eigenen Gemüsegarten. Auch wenn wir nur wenig Geld haben, geht es uns nun viel besser“, sagt Michelle und nimmt ihre kleine Tochter liebevoll in die Arme.
Bildergalerie: Gärten gegen Mangelernährung

Vor dem Kochen geht Michelle in ihren Gemüsegarten und erntet Kalamansi, kleine grüne Zitrusfrüchte, einen Bund Frühlingszwiebeln und einen Zweig des Meerrettichbaums.
© Christof Krackhardt

Michelle und ihre Familie gehören der ethnischen Minderheit der Bla‘an an, die im Süden der Insel Mindanao lebt. Ihr abgelegenes Bergdorf Paraiso ist nur durch einen steilen Pfad zu erreichen.
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Aufgrund der Abgeschiedenheit und Armut litten viele Kinder im Dorf bis vor Kurzem unter Mangelernährung. Doch seit Projektbeginn haben die Menschen gelernt, selber zu gärtnern.
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Dank eines Ernährungskurses weiß Michelle nun, wie gesund die Blätter des Meerrettichbaums sind. Sie enthalten viele Mineralstoffe und Vitamine und wachsen jetzt in allen Gemüsegärten.
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Michelle und ihre Freundin haben die Blätter des Meerrettichbaums gepflückt und getrocknet. Als Pulver halten sie sich sehr lange und sind immer noch sehr gesund.
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Mit diesem grünen Pulver können sie in Notzeiten einen Reisbrei in eine gesunde Mahlzeit verwandeln und so Mangelernährung vor allem bei ihren Kindern verhindern.
© Christof Krackhardt

Wie erfolgreich das Projekt die Ernährungssituation verbessert hat, zeigt die Gemüsevielfalt, die heute in den vielen kleinen Gärten der Familien wächst.
© Christof Krackhardt
Material zum Mitnehmen

Projektinformation Philippinen
Ausführliche Informationen über die Arbeit gegen Mangelernährung auf den Philippinen.
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