Indien
Indische Kleinbauern: Grün ist Leben!
In den großen Städten Indiens steigt die Nachfrage nach Bio-Produkten. Für viele Kleinbauern-Familien in ländlichen Regionen ist das eine große Chance. Die Organisation ICRA unterstützt sie bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft und wirkt so der Landflucht entgegen.
Befreiung aus wirtschaftlicher Abhängigkeit
600 Kleinbauern in Indien stellen mit Unterstützung von Brot für die Welt und der Partnerorganisation ICRA auf ökologische Landwirtschaft um. Das befreit sie aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit von den großen Agrarkonzernen und sorgt dafür, dass sie von ihren Ernten leben können.
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Bildergalerie: Kleinbauern stellen auf Bio-Anbau um

Noch vor ein paar Jahren stand Goneppa Kunder vor dem Ruin, seine Felder waren ausgelaugt. Jetzt erzielt der Kleinbauer dank der Hilfe der Organisation ICRA höhere Erträge als je zuvor.
© Christof Krackhardt

Denn obwohl die Wirtschaft Indiens wächst, profitiert auf dem Land kaum jemand davon. Kleinbauern und -bäuerinnen verarmen zunehmend und kämpfen ums Überleben.
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ICRA unterstützt Bauernfamilien bei der Umstellung auf nachhaltigen, ökologischen Anbau und hilft ihnen bei der Vermarktung ihrer Produkte.
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Dank der Unterstützung von ICRA haben die Bauernfamilien viele traditionelle Pflanzen wiederentdeckt. Auf ihren Feldern herrscht nun Vielfalt statt Monotonie.
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Das notwendige Wissen vermittelt ICRA in Kursen und Workshops. Wer sich darauf einlässt, ist mehr als zufrieden. Zurück zum konventionellen Anbau will niemand.
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Faire Preise für ökologisch angebaute Produkte zahlen nur die Bioläden. Doch zum Glück steigt deren Zahl gerade rapide an, hat ICRA-Leiter Peethambaran Babu beobachtet.
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Einer dieser Läden ist „Fresh Earth“ in Bangalore. Inhaberin Sumana Reddy ist zufrieden. „Immer mehr Menschen wollen sich gesund ernähren“, freut sich die Geschäftsfrau.
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Venkataraman Jaxagopal hat sich bei „Fresh Earth“ mit Gemüse eingedeckt. „Die Bio-Produkte sind zwar ein bisschen teurer, aber sie sind ihren Preis wert“, sagt er.
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Leere Versprechungen großer Konzerne
Goneppa Kunder erinnert sich mit Schaudern an die Jahre, als er seine Felder konventionell bewirtschaftete. Das empfindliche Hybridsaatgut, der Kunstdünger und die vielen Kilos Insekten-Schutzmittel waren so teuer, dass er Schulden machen musste. Als dann der Regen ausblieb und die Pflanzen auf seinen Feldern verdorrten, war Goneppa Kunder ruiniert. Ruiniert wie so viele Kleinbauern im Distrikt Bellary. Sie alle hatten auf die Versprechungen der großen Agrarkonzerne vertraut: Kauft unser Saatgut und ihr werdet nie mehr hungern müssen.
Gute Ernten trotz Trockenheit
Goneppas Rettung war die ICRA, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt. Mit deren Unterstützung stellte er auf ökologische Landwirtschaft um. Obwohl in der Region Trockenheit herrscht, gedeiht die Hirse auf Goneppa Kunders Feld prächtig – der Kleinbauer sieht Grün, wohin er auch blickt.
„Beim ökologischen Landbau hält der Boden die Feuchtigkeit länger“, erklärt er, während er selbstgemachten Dünger auf dem Feld verteilt. „Die Humusschicht speichert Wasser wie ein Schwamm. Überschüssiges Wasser leitet sie in tiefere Schichten und stabilisiert den Grundwasserspiegel. Der wiederum sorgt dafür, dass meine Pflanzen auch längere Trockenzeiten überstehen. Auch wenn der Regen ausbleibt, können wir genug ernten.“
Bio-Anbau gegen Landflucht
„Ökologische Landwirtschaft liegt im Trend“, meint ICRA-Leiter Peethambaran Babu. Und nicht nur das: Die Bauern merken, wie sehr ihre Felder und damit die ganze Umwelt von der Umstellung auf die neuen Anbaumethoden profitieren. Seitdem Hunderte Kleinbauernfamilien im Distrikt Bellary unabhängig von den großen Agrarunternehmen geworden sind und vom Ertrag ihrer Felder leben können, wandern auch immer weniger Familien in die Stadt ab. „Ist die Ernährung gesichert, hört auch die Landflucht auf“, weiß Babu.
Material zum Mitnehmen

Projektinformation Indien
Ausführliche Informationen zum Bio-Boom und seiner Bedeutung für Kleinbauern in Indien.
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