Mutig gegen Landraub
Im argentinischen Chaco rodet die Agro-Industrie riesige Waldflächen für ihre Monokulturen. Das Land reißt sie an sich durch zweifelhaftes Land Grabbing und illegalen Landraub, doch die ursprünglichen Besitzer wehren sich.
Landraub aus der Luft dokumentieren
„Da! Halt drauf!“, ruft Ana Alvarez von der Rückbank des Kleinflugzeugs aus. Der Fotograf vorn reagiert sofort, zoomt lodernde Flammen und verbrannte Mondlandschaft heran und drückt ab. Alvarez nimmt ein GPS-Gerät in die Hand und hält die Koordinaten des Orts fest, an dem sie die illegale Rodung mit Bulldozern und Feuer entdeckt haben.
Ana Alvarez ist Projektkoordinatorin bei ASOCIANA, einer Organisation, die sich für die Rechte der indigenen Völker im argentinischen Chaco einsetzt. Die Hilfsorganisation gehört zur Anglikanischen Kirche und ist Partner von Brot für die Welt. Sie verteidigt die Besitzrechte der Indigenen gegen Landraub und kämpft gegen die Vernichtung des Waldes. „Das Prinzip der Zerstörung ist einfach“, erklärt Alvarez. „Sie roden mit schweren Maschinen, holen alle wertvollen Hölzer aus dem Wald und verarbeiten minderwertige zu Kohle.“ Den Rest scharren sie mit Bulldozer zu großen Haufen zusammen und legen Feuer.
Monokulturen erzeugen Hunger
So wird Platz für Monokulturen geschaffen: Soja, Zuckerrohr oder die ölhaltige Färberdistel – alles, was in den Industrieländern begehrt ist und satte Gewinne verspricht. Auch Europa ist ein guter Abnehmer. Hier landet argentinisches Soja-Schrot als Futtermittel in den Trögen von Schweinen und Rindern, während im argentinischen Chaco jene hungern, die das Land eigentlich besitzen: die Indigenen. Sie leiden am meisten unter dem Land Grabbing und Landraub durch die multinationalen Konzerne.
Rodungsverbot durchsetzen
Die GPS-Daten und die Luftaufnahmen gehen an das Umweltministerium, um Verstöße gegen eine einstweilige Verfügung zu beweisen, die jegliche Rodung in der Region verbietet. ASOCIANA informiert auch den Obersten Gerichtshof, der das Rodungsverbot verfügte, was seinerzeit ein großer Erfolg für die Organisation war. Jetzt gilt es, das Verbot auch durchzusetzen, um den verbliebenen Lebensraum der Einheimischen zu schützen.
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