die mediale Resonanz auf unseren neuen Atlas der Zivilgesellschaft, Schwerpunkt „Angriffe auf den Rechtsstaat“, ist außergewöhnlich hoch. Ich habe dafür zwei Erklärungen, eine ist beunruhigend: Das Thema ist hochaktuell. Die Handlungsräume der Zivilgesellschaft werden immer enger, weltweit versuchen autoritäre Regierungen immer dreister, kritische Bürger*innen durch missbräuchlichen Einsatz von Macht- und Rechtsmitteln mundtot zu machen. Zu besichtigen überdeutlich an den Geschehnissen in den USA. Doch auch Deutschland ist nicht mehr nur Vorbild. Meine zweite Erklärung ist ermutigender: Den Menschen ist diese Entwicklung nicht egal. Immer mehr sind bereit, sich Angriffen auf den Rechtsstaat zu widersetzen. Bei unseren Partnerorganisationen in autokratisch regierten Ländern erleben wir, wie lebensgefährlich dieser Einsatz für menschliche Würde, für Frieden und Gerechtigkeit sein kann. Um sie zu unterstützen und voneinander zu lernen, haben wir Anfang Juni enge Partner*innen nach Berlin eingeladen. Aktivist*innen von vier Kontinenten kamen für ein paar Tage zum „Global Dialogue“ von Brot für die Welt, um sich im geschützten Raum auszutauschen. Neben praktischen Tipps ging es immer wieder um die Frage: Wie halten wir unser riskantes Engagement eigentlich durch? Was hält uns physisch und psychisch über Jahre aufrecht? Eine Antwort fanden sie in der Natur ebensolcher Treffen. Es tue gut, sagen sie, zu wissen: Ich bin nicht allein. Einige stiegen dann beim Atlas-Launch aufs Podium, um mit Aktivist*innen aus Deutschland, die sich unter anderem für Migrant*innen und gegen Rechtsextremismus einsetzen, über ihre Erfahrungen zu reden. Mehr über diese denkwürdige Veranstaltung, den Atlas, das Global Dialogue-Treffen und die Lage von Menschenrechtsverteidiger*innen speziell in Lateinamerika und auf den Philippinen erfahren Sie in den folgenden Beiträgen. Lassen wir uns in diesen schwierigen Zeiten von der Kraft ermutigen, die in diesen Berichten zum Ausdruck kommt!
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