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Für die Rechte von queeren Menschen, immer!

Obwohl sich die Rechte von queeren Menschen in den letzten Jahrzehnten verbessert haben, gibt es derzeit weltweit massive Bestrebungen, die sich gegen LGBTQ*-Personen richten und eine massive Bedrohung darstellen.

Von Lars Bedurke am
CSD 2023 in Berlin

In Berlin wird traditionell zwischen Juni und Juli der „Pride Month“ gefeiert. Anlass sind die Stonewall-Unruhen im Juni und Juli 1969 in New York. Gerade in den 60er und 70er Jahren organisierten sich „queere“ Menschen weltweit, ob in Sao Paulo, Berlin, Mexiko oder New York, gegen Unterdrückung, Verfolgung und Kriminalisierung. Die schreckliche AIDS-Krise und die damit einhergehende Kriminalisierung und Stigmatisierung werden diese Kämpfe noch verstärken. 

Deutschland mit seiner schwierigen Geschichte

Auch in der Bundesrepublik wird die vollständige Entkriminalisierung erst im Zuge des Einigungsprozesses erfolgen, 1994 wird auch in Westdeutschland der unsägliche § 175 außer Kraft gesetzt, nachdem er in seiner nationalsozialistischen Fassung bis 1969 in Westdeutschland galt und mindestens 50.000 homosexuelle Männer bestraft wurden, zum Teil von Richtern, die sie schon in der NS-Zeit verurteilt hatten. Bis zur vollständigen Gleichstellung sollte es allerdings noch bis zum 01.10.2017 dauern, als die Ehe für alle in Kraft trat. Doch auch heute noch werden queere Menschen in Deutschland Opfer von Gewalt, im Jahr 2022 wurden 1.005 Fälle polizeilich registriert, davon 227 Gewaltdelikte. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, zudem werden Queers of Color Opfer rassistischer Gewalt. 

Mit der Trauung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften haben die Evangelische Landeskirche in Baden und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz im Jahr 2016 sogar den Staat überholt. Die Erklärung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zur Schuld gegenüber queeren Menschen im Jahr 2021 war ein wichtiger Schritt. Leider sind noch nicht alle Landes- und Freikirchen so weit.

Die Gefahr von Rückschritten ist groß

Die Situation in Europa ist erschreckend: In Deutschland, Polen, Italien, Ungarn und Spanien hetzen rechtsextreme Parteien gegen die Rechte von transidenten Menschen, LGBTQI* und natürlich gegen die vermeintliche Genderdiktatur. In Polen haben sich ganze Regionen zu LGBTQ-freien Zonen erklärt, in Ungarn werden Gesetze gegen queere Menschen erlassen, in Italien werden Rechte zurückgedrängt und in Spanien drohen Konservative Hand in Hand mit Rechtsradikalen im Falle eines Wahlsieges viele Rechte abzubauen. 

Auch wenn es weltweit positive Schritte gibt, wie die Einführung der Ehe für alle u.a. in Costa Rica, Kuba, die Entkriminalisierung u.a. in Angola, Mosambik und Indien, die am weitesten gehende LGBTQ-Gesetzgebung in Argentinien, sind all diese Errungenschaften immer wieder gefährdet. Die Entwicklungen insbesondere in Uganda, Ghana und Kenia sind äußerst besorgniserregend. Die Überwindung kolonialer Kontinuitäten ist dringend notwendig, die Beseitigung homophober Gesetzgebung der Kolonialmächte muss, wie in Indien 2018 in aller Deutlichkeit geschehen, weltweit erfolgen. Neokolonialen Bestrebungen, insbesondere von fundamentalistischen evangelikalen Bewegungen, die sich weltweit gegen Frauen- und LGBTQ*-Rechte vernetzen, muss Einhalt geboten werden. 

Das Thema ist relevant für die Arbeit mit Jugendlichen

Das Material „Global Lernen“ zum Thema Vielfalt gibt Anregungen für die Arbeit mit Jugendlichen, was gegen Ausgrenzung und Benachteiligung getan werden kann und muss und wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität gestärkt werden können.

Es muss das Ziel aller sein, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft, in unseren Kirchen und eben auch weltweit angstfrei bewegen können, ohne in Sorge leben zu müssen, wegen ihres Geschlechts, ihrer Identität oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt, bedroht, kriminalisiert oder anderweitig diskriminiert zu werden.

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Lachender Junge

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