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Zwischen Sport, Kultur und neuen Erfahrungen

Mit 18 Jahren habe ich mich entschieden, nach dem Abi ein Freiwilligenjahr in Costa Rica zu machen – inspiriert von meiner Mutter und voller Neugier auf Sprache, Kultur und Menschen. Schon in den ersten Wochen erlebe ich viel: Fußballtraining für Mädchen, Tischtennisunterricht im Jugendzentrum und spannende Ausflüge. Ein aufregender Start, der Lust auf mehr macht.

Von Alondra Meier am
Das Ende der Anreise und der Anfang des Aufenthalts

Das Ende der Anreise und der Anfang des Aufenthalts

Wie kam es zu dem Freiwilligendienst?

Mein Name ist Elias Akuété, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Berlin. Nach meinem Abitur habe ich mich entschieden, einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst mit Brot für die Welt zu absolvieren. Diese Motivation habe ich vor allem durch meine Mutter bekommen, die selbst schon sehr viel Positives über den Freiwilligendienst erzählt hat. Nach der Schule wollte ich unbedingt reisen, die Welt ein Stück mehr kennenlernen und neue Erfahrungen sammeln. Da ich bereits zwei Jahre in Afrika gelebt habe und auch schon viel von Europa gesehen habe, interessierte mich Lateinamerika besonders. Vor allem die Tatsache, dass dort in vielen Ländern Spanisch gesprochen wird, hat mich gereizt, denn ich wollte mein Spanisch unbedingt verbessern. Deshalb habe ich mich für Costa Rica entschieden.

Es gab viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten, aber das Projekt, in dem ich jetzt bin, hat mich direkt angesprochen: die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern, vor allem in einem sportlichen Umfeld. Das war für mich ein besonderes Highlight, weil ich gern aktiv bin und Sport mit Teamarbeit verbinde. Beworben habe ich mich schon Ende letzten Jahres, rechtzeitig vor Ablauf der ersten Bewerbungsfrist. Danach begannen die ersten Seminare, in denen wir Freiwillige viele Informationen und Eindrücke erhielten. Zunächst gab es ein Kennenlernseminar und ein Auswahlseminar. Nachdem feststand, dass ich angenommen wurde, folgte eine Reihe weiterer Seminare, in denen wir auf das Leben in Costa Rica vorbereitet wurden. Wir lernten, welche Herausforderungen es geben könnte, auf welche Unterschiede man im Alltag achten sollte und welche organisatorischen Dinge wichtig sind, beispielsweise in Bezug auf Versicherung und Krankenkasse. Besonders spannend war das letzte große Vorbereitungsseminar in Berlin. Dort trafen sich alle Freiwilligen, nicht nur die aus Costa Rica. Wir lernten uns besser kennen, sprachen viel über kulturelle Unterschiede und erhielten auch Einblicke von ehemaligen Freiwilligen.

Der August: Vorbereitung, Ausreise, Ankunft

Ein schönes Erlebnis war auch das Treffen mit den Süd-Nord-Freiwilligen, das heißt mit Freiwilligen aus unseren Einsatzländern, die sich gerade in Deutschland aufhalten. Da wurden uns die ersten Sprachbarrieren bewusst, denen wir in unseren Einsatzländern noch häufiger begegnen würden. Insgesamt war diese Zeit sehr intensiv, lehrreich und gleichzeitig schön, weil wir als Gruppe schon zusammengewachsen sind.

Am 19. August ging es dann endlich los. Zusammen mit anderen Freiwilligen aus Berlin flog ich zuerst nach Paris und von dort aus weiter nach Costa Rica, wo wir nach einem etwa 11,5-stündigen Flug an unser Ziel gelangten. Gegen 17:45 Uhr Ortszeit kamen wir an und wurden direkt von unserer Landesmentorin von Brot für die Welt empfangen. Mit zwei Autos wurden wir in unsere erste Unterkunft gebracht: die ILCO. Diese Organisation unterstützt Migrant*innen und ist gleichzeitig die Einsatzstelle für zwei meiner Mitfreiwilligen.

Die ersten Tage dort waren geprägt von organisatorischen Aufgaben. Wir beantragten unser Jahresvisum bei der Migrationsbehörde und sammelten gleichzeitig unsere ersten Eindrücke vom Land. Beim Essen probierten wir beispielsweise Gallo Pinto, eine typische Mahlzeit, aber auch andere traditionelle Speisen wie in Palmenblättern gegarten Brei mit Fleisch. Besonders lecker fand ich die frisch gepressten Säfte, die es oft gab. Über die ILCO kamen wir auch direkt mit Menschen aus Costa Rica in Kontakt.

Schon bald besuchte ich mein Projekt Sello Feminino zum ersten Mal. Dort nahmen alle Freiwilligen an dem Fußballtraining für Mädchen teil. Es herrschte eine lockere, lustige Atmosphäre und ich erhielt meinen ersten Einblick in meine Arbeit.

Der Alltagsanfang

Am Ende der ersten Woche zog ich in meine neue WG in Heredia, einer Stadt direkt neben San José. Sie liegt näher an meinen Einsatzstellen, aber etwas weiter weg von der ILCO. Anfangs wohnte ich mit einer Mitfreiwilligen zusammen, die nach drei Wochen ausgezogen ist, da es Probleme in der WG gab. Vorerst lebe ich deshalb als einziger Freiwilliger in der WG.

In meiner ersten Arbeitswoche startete die Arbeit langsam. Ich unterstütze Sello Feminino beim Fußballtraining und arbeite im Jugendzentrum; Centro Cívico de la Paz in Heredia. Zu Beginn halfen wir beim Aufräumen und erstellten gemeinsam mit dem Koordinator unseren Arbeitsplan. Das Jugendzentrum richtet sich an Kinder und Jugendliche, weshalb wir viele Aktivitäten planen, darunter Nachhilfe und Tischtennisunterricht. In den ersten Tagen war es noch ruhig, da die Jugendlichen zunächst auf die Angebote aufmerksam gemacht werden mussten. Doch schließlich hatten wir unseren ersten richtigen Arbeitstag, an dem wir Tischtennisunterricht gaben. Anfangs war niemand da, doch nach und nach kamen immer mehr Kinder. Es war schön zu sehen, wie manche Kinder, die vorher gar nicht spielen konnten, schnell Fortschritte gemacht haben. Das war ein richtig gutes Gefühl.

Das Leben losgelöst vom Freiwilligendienst

Neben der Arbeit habe ich in meiner Freizeit schon einiges erlebt. Wir haben die großen Malls von San José und Heredia besucht. Sie sind riesig und bieten alles: Es gibt Geschäfte für Kleidung und Technik, Essensstände, ein Jump House und sogar eine Rollschuhbahn. Außerdem waren wir mehrmals auf dem großen Markt von San José, wo es alles gibt: von Gewürzen über Lebensmittel bis hin zu Kleidung. Allein die Gerüche dort sind schon ein Erlebnis. Direkt zu Beginn haben wir uns Handyverträge besorgt. In Costa Rica gibt es die beiden Anbieter Liberty und Kölbi. Liberty eignet sich eher für die Stadt und Kölbi mehr für ländliche Gegenden. Besonders interessant fanden wir, dass bestimmte Apps wie WhatsApp nicht vom Datenvolumen abgezogen werden und somit unbegrenzt nutzbar sind.

Mein erster Wochenendausflug führte mich nach Uvita an der Pazifikküste. Der Strand liegt in einem Nationalpark, weshalb Eintritt verlangt wird. Die Landschaft war atemberaubend: Palmen überall, ein riesiger Strand, angenehm warmes Wasser und Sonnenschein. Es war ein wunderschöner und entspannter Ausflug.

Die ersten Herausforderungen

Ein Thema, das im Alltag oft herausfordernd ist, ist die Fortbewegung. Google Maps ist bei öffentlichen Verkehrsmitteln kaum hilfreich. Hier nutzt man stattdessen die App Moovit, die Busverbindungen anzeigt. Das Problem ist jedoch, dass die Busse nicht immer zuverlässig zu den angegebenen Zeiten fahren – mal sind sie früher, mal deutlich später. Dadurch ist es schwer, die Zeit für Distanzen genau einzuschätzen. Eine gute Alternative ist Uber, welche in Costa Rica vergleichsweise günstig ist. Vieles kann man auch zu Fuß erledigen, wobei in San José davon abgeraten wird, abends alleine unterwegs zu sein. Am Tag und in Gruppen ist es dort aber auch kein Problem und hier in Heredia ist es egal zu welcher Uhrzeit sehr sicher.

So sehen meine ersten Wochen in Costa Rica aus: Sie sind geprägt von vielen neuen Eindrücken, spannender Arbeit mit Jugendlichen, schönen Momenten im Alltag und ersten Ausflügen. Ich freue mich darauf, was die kommenden Monate noch bringen werden, und bin gespannt, wie sich meine Arbeit und mein Leben hier weiterentwickeln werden.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters. Schülerinnen in Äthiopien

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