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Eine Festschrift für Cornelia Füllkrug-Weitzel

Anlässlich ihres 70. Geburtstags wurde Cornelia Füllkrug-Weitzel mit einer Festschrift geehrt. Diese umfasst Beiträge von Weggefährt:innen der ehemaligen Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe zum Thema „Hoffnung, Resilienz und Gerechtigkeit in der internationalen Zusammenarbeit“ und bildet einen theologischen Beitrag zur aktuellen Debatte um Entwicklungszusammenarbeit.

Von Online-Redaktion am
Festakt zu 70 Jahre Cornelia Füllkrug-Weitzel

Übergabe der Festschrift zum 70. Geburtstag von Cornelia Füllkrug-Weitzel

„Glaube hat Konsequenzen. Das beschreibt auch das Wirken von Cornelia Füllkrug-Weitzel als starke Kämpferin für die Menschen, die von Armut und Ungerechtigkeit betroffen sind: im Einsatz für eine gerechtere, eine friedlichere Welt – gemeinsam mit den wunderbaren Partnern von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe,“ sagte Dagmar Pruin zu Beginn der Veranstaltung. Sie hat die Festschrift als Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam mit Jörg Kruttschnitt (Vorstand Finanzen, Personal und Recht im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung, EWDE) und Sushant Agrawal (Direktor von Church’s Auxiliary for Social Action, Neu-Delhi) herausgegeben.

Gemeinsam mit Sushant Agrawal hatte Cornelia Füllkrug-Weitzel 2010 das weltweite Netzwerk evangelischer und orthodoxer Organisationen in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe – die ACT Alliance – begründet. Agrawal betonte in seiner Rede die Bedeutung von Glaube als Basis von Hoffnung und würdigte Füllkrug-Weitzels „Reise von Glaube, Liebe und Hoffnung“. Die Welt sei stöhnend angesichts wachsender Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten als Treiber von Armut, Konflikten und Kriegen, den neuen Handelskriegen, der Klimakrise und der dramatischen Angriffe auf demokratische Grundwerte weltweit. Kirchen und kirchliche Werke hätten die gemeinsame Aufgabe, Gerechtigkeit zu suchen und sich für die Menschen einzusetzen.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Kenneth Mtata, Programmdirektor Leben, Gerechtigkeit, Frieden beim Ökumenischen Rat der Kirchen, und Nicolas Rosenthal, Direktor der Diakoniestiftung Hora de Obrar der Evangelischen Kirche am La Plata, Argentinien mit Cornelia Füllkrug-Weitzel über die Aspekte von Hoffnung, Resilienz und Glauben in der internationalen Zusammenarbeit. Moderiert wurde das Gespräch von Tillmann Elliesen, Redakteur des Magazins welt-sichten. „Unsere Aufgabe ist es, für Gerechtigkeit einzutreten. In meinem Glauben gründet meine Hoffnung, denn wir sind Instrumente Gottes,“ so Füllkrug-Weitzel. Sie erzählte von ihren Begegnungen mit Menschen in Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo oder Mexiko und wie wichtig es ihr dabei immer war, an der Seite der Menschen in Not und Leid zu sein, auch mit ihnen zu beten oder andere Wege des spirituellen Beistands zu finden. Kenneth Mtata hob die Bedeutung von Kirchen hervor: in Situationen, in denen Zivilgesellschaft immer stärker eingeengt werde, könnten Kirchen Raum bieten für die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen der Gesellschaft. Auch Nicolas Rosenthal betonte die Aufgabe von Kirche, den Menschen Mut und Kraft zu geben gegen die „Realität der Gnadenlosigkeit“ und angesichts schwindender Solidarität und Gerechtigkeit weltweit. „Glaube ohne Handeln hat kein Herz,“ sagte er.

Zum Abschluss der Runde sprachen die drei kirchlichen Entwicklungsexpert:innen über die Qualität der Zusammenarbeit. Als gutes Beispiel für Zusammenarbeit auf Augenhöhe nannte Rosenthal die Arbeit in der ACT Alliance genau wie die Zusammenarbeit von Brot für die Welt mit den Partnerorganisationen. Offenheit und ein Verstehen der Lage vor Ort seien wichtig dafür. „Wir müssen weiter daran arbeiten, Dekolonisierung und Lokalisierung voranzubringen,“ sagte Mtata. Zuversichtlich schloss Füllkrug-Weitzel: „Als Christinnen und Christen werden wir gemeinsam mit anderen Wege finden, um uns am Kampf der Ausgegrenzten zu beteiligen.“

Glaube mit Wirkung

Cornelia Füllkrug-Weitzel prägte über zwei Jahrzehnte lang die Arbeit von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe. Als Theologin und Politologin wusste sie religiöse Überzeugung mit politischer Verantwortung zu verbinden. Ihr Einsatz führte 2010 zur Mitbegründung der ACT Alliance. Auch die Fusion des Evangelischen Entwicklungsdienstes mit dem Diakonischen Werk zur heutigen Organisation EWDE im Jahr 2012 war unter ihrer Leitung ein zukunftsweisender Schritt. Ein besonderes Anliegen war ihr stets die Menschenwürde – auch dort, wo sie gesellschaftlich bedroht war. So engagierte sie sich bereits in den 1990er Jahren für HIV-Infizierte und stellte sich entschieden gegen die Stigmatisierung durch Politik und Kirche.

Füllkrug-Weitzels Weg führte sie über Stationen beim Berliner Missionswerk und als Referentin für Menschenrechte bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) schließlich an die Spitze zweier zentraler Akteure der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit: Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe. Ihre Verdienste blieben international nicht unbeachtet: 2016 verlieh ihr die Sam Higginbottom University in Allahabad (Indien) die Ehrendoktorwürde für ihr „bemerkenswertes Engagement für die Gesellschaft“. Bereits 2007 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Alles Gute zum 70. Geburtstag, Cornelia Füllkrug-Weitzel!

 

Text von Kristina Schoger

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