Eine abenteuerliche Anreise
Nachdem ich einen ziemlich abenteuerlichen Weg zu meiner Einsatzstelle hinter mir hatte, bin ich nun endlich angekommen und fühle mich richtig wohl. Die Anreise war alles andere als einfach: Ich musste zwei Busse nehmen, habe mich einmal verfahren und bin auch noch zu spät ausgestiegen. Dann ging es mit der Fähre weiter – natürlich im strömenden Regen. DenTicketverkauf habe ich zunächst gar nicht gefunden und die Fahrt dauerte am Ende fast fünfmal so lange, wie ich gedacht hatte. Nach rund 6-7 Stunden Reise war ich schließlich erschöpft, aber glücklich bei meiner Gastfamilie angekommen. Sie haben mich herzlich aufgenommen und inzwischen fühle ich mich hier richtig zuhause.
Leben im Naturreservat
Inzwischen lebe ich während der Woche im Karen Mogensen-Naturreservat auf der Halbinsel Nicoya, wo sich auch meine Einsatzstelle ASEPALECO befindet. Untergebracht bin ich in der Herberge – genauer gesagt in einem Raum, der gleichzeitig der Raum zum Wäsche trocknen ist. Dort habe ich mir meinen kleinen Schlafplatz eingerichtet: ein großes Bett, Tisch, ein paar aufgehängte Tücher für etwas Privatsphäre und inzwischen ein richtig gemütliches Zuhause auf Zeit. Es ist sehr praktisch, hier oben zu wohnen, weil ich mir so den langen täglichen Weg hin und zurück in den Ort meiner Gastfamilie spare. Mittlerweile habe ich mich richtig gut eingelebt und genieße die besondere Atmosphäre mitten in der Natur.
Gastfreundschaft und Offenheit
Meine Gastfamilie sehe ich vor allem am Wochenende, da ich unter der Woche im Naturreservat wohne. Trotzdem fühle ich mich bei ihnen sehr wohl – sie haben mich von Anfang an herzlich aufgenommen und mir das Einleben hier sehr leicht gemacht. Überhaupt erlebe ich die Ticas und Ticos, wie sich die Menschen in Costa Rica nennen, als unglaublich freundlich und hilfsbereit. Alle Menschen, die ich bisher getroffen habe, sind mir mit einer offenen und herzlichen Art begegnet. Bisher begegnet mir generell viel positive Lebensstimmung, die mich ansteckt und mein Leben hier angenehm macht.
Arbeit mitten in der Natur
Hier oben im Naturreservat bin ich hauptsächlich um die Herberge herum und auf den Wanderwegen beschäftigt. Ich halte die Wege frei, entferne umgestürzte Bäume und sorge dafür, dass Besucher*innen sicher durch das Gelände kommen. Außerdem kümmere ich mich um die Ordnung in der Herberge, reinige die Schlafplätze und halte das Gelände sauber. Es besuchen meist spanische, aber auch viele französische Tourist*innen das Naturreservat. Ich trage hier auch die essenzielle Aufgabe des Übersetzens, meine Kolleg*innen sprechen nämlich wenig Englisch und kein Französisch.
Die Herberge liegt sehr abgelegen, mitten in der Natur. Strom gibt es meist zuverlässig, das Wasser stammt aus einer Quelle weiter oben am Berg. Warmes Wasser gibt es hier allerdings nicht. Seit zwei Monaten habe ich nicht warm geduscht, aber ehrlich gesagt: Man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran. Mit der Zeit lernt man, die Einfachheit hier zu schätzen – sie gehört einfach zum Leben im Naturreservat dazu.
Sprache, Team und Alltag
Mit der Sprache komme ich richtig gut zurecht. Anfangs war es natürlich eine kleine Herausforderung, aber inzwischen haben sich meine Grundkenntnisse in ein konversationsfähiges Spanisch verbessert. Besonders mit meinen Arbeitskolleg*innen verstehe ich mich super. Wir haben uns schnell angefreundet und arbeiten sehr gut zusammen. Das ist auch wichtig, denn wir verbringen hier oben viel Zeit miteinander. Die gute Stimmung im Team macht den Alltag deutlich angenehmer und sorgt dafür, dass auch anstrengende Tage Spaß machen.
Nach den ersten zwei Monaten kann ich sagen: Der Start war aufregend, manchmal anstrengend, aber insgesamt richtig schön. Ich lerne unglaublich viel – über das Land, die Menschen und auch über mich selbst. Das Leben hier ist einfacher, aber dafür ehrlicher und näher an der Natur. Ich bin gespannt, was die nächsten Monate bringen werden und freue mich auf all die Erfahrungen, die noch vor mir liegen.
Kaspar Brosei
