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Warum Seenotrettung wichtig ist

Das breite gesellschaftliche Bündnis „united4rescue“ wird ein Schiff zur Rettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer schicken. Brot für die Welt unterstützt das Anliegen, da es eine wichtige Lücke im evangelischen Engagement für Flüchtlinge füllt und die Arbeit von Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt ergänzt.

Von Prof. Dr. h. c. Cornelia Füllkrug-Weitzel am
Blick aufs Mittelmeer Richtung Türkei

Blick aufs Mittelmeer Richtung Türkei

Wir setzen uns seit vielen Jahren für eine von der Europäischen Union organisierte staatliche Seenotrettungs-Mission ein. Angesichts des vielfachen Sterbens im Mittelmeer ist Passivität keine akzeptable Option. Das gilt für Christen insgesamt genauso wie für die EU, die ihre christlichen Werte und ihr christliches Fundament ja immer wieder betont. Ebenso unerträglich wie Passivität ist die Kriminalisierung der privaten humanitären Seenotrettung.

Deshalb begrüßen wir die Initiative von „united4rescue“, die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer mit einem weiteren Schiff zu verstärken. Damit wird ein politisches Signal gesetzt für die Dringlichkeit der Forderung: Europa darf dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen! Und es darf den Versuchen einzelner Mitgliedsstaaten, private Seenotrettung zu kriminalisieren, keinen Raum geben. Es ist ein gefährlicher Akt, humanitäre Hilfe und Motive zu diskreditieren und diskriminieren. Sollte ein solcher Schritt unwidersprochen bleiben, sind die Folgen für die Werteorientierung und - bindung der EU und ihrer Mitgliedsstaaten unabsehbar. Die Kirchen werden ihre Hand nicht leihen, wenn nationale Interessen über humanitäre Prinzipien gestellt werden. Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe stehen für die Überzeugung: Wehret den Anfängen!

Das Bündnis zur Seenotrettung füllt eine Lücke im evangelischen Engagement für Flüchtlinge und ist eine wichtige Ergänzung der vielfältigen Aktivitäten, mit denen Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe, die Diakonie Deutschland und viele Gemeinden schon heute Fluchtursachen bekämpfen und Flüchtlinge unterstützen - auf ihrem Weg und bei uns.

So viele Flüchtlinge wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg

Die Folgen des Klimawandels, Krisen und Konflikte zwingen Millionen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es noch nie so viele Geflüchtete auf der Welt. Nur die wenigsten kommen nach Europa. 84 Prozent der Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern, meist unter katastrophalen Bedingungen.

Unsere drei Hilfswerke wollen die Lebensbedingungen von Migrantinnen und Migranten in Herkunfts-, Transit- und Zielländern, auch in Deutschland, verbessern. Dabei setzen sie in ihrer Arbeit unterschiedliche Schwerpunkte.

Was wir für Flüchtlinge tun

Die Diakonie Deutschland und die diakonischen Werke leisten Hilfe für Flüchtlinge in Deutschland und unterstützen sie bei der Integration. In der politischen Arbeit setzt sich die Diakonie für einen legalen Zugang Schutzsuchender in die EU, für die freie Wahl des Zufluchtslandes und bessere Lebensbedingungen für Flüchtlinge ein.

Brot für die Welt verfolgt mit seinen Partnerorganisationen weltweit zwei grundlegende Ziele: Einerseits soll den Menschen ermöglicht werden, in ihren Herkunftsregionen selbstbestimmt bleiben und dort ein Auskommen finden zu können, das ihnen und ihren Kindern ein Leben in Sicherheit und Würde ermöglicht. Viele unserer Projekte schaffen dafür die Basis. Ferner setzen wir uns mit unserer Lobbyarbeit für eine menschenrechtskonforme Regelung der Aufnahme und angemessene Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU ein.

Andererseits treten wir mit unseren politischen Interventionen auf vielen Ebenen dafür ein, Fluchtursachen zu bekämpfen, zu denen unser Land selbst aktiv beiträgt: Wir fordern, dass etwa die Handels-, Agrar-, Klima- und Rüstungsexportpolitik nicht dazu führen darf, die Lebensgrundlagen und Perspektiven von Menschen in armen Ländern weiter zu untergraben. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir dazu beitragen, den Schutz, sowie die rechtliche und praktische Situation von Migrantinnen und Migranten in den Transit- und Zielländern zu verbessern.

Die Schwesterorganisation von Brot für die Welt, die Diakonie Katastrophenhilfe, unterstützt Flüchtlinge überall dort, wo sie Schutz vor Gewalt und Katastrophen suchen: in weniger von Krieg betroffenen Regionen ihres Herkunftslandes, also im Falle des Syrien-Konflikts beispielsweise in Jordanien und der Türkei. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt Geflüchtete auch in Transitländern, nach 2015 etwa in Griechenland, Serbien und Ungarn. In Afrika, Asien und Lateinamerika leistet sie zudem Hilfe in den Zielländern der Flüchtlinge, derzeit zum Beispiel in Kolumbien oder Bangladesch.

Die Projekte der Diakonie Katastrophenhilfe haben dabei – je nach Situation – unterschiedliche Ziele: Flüchtlinge brauchen Schutz und Überlebenshilfe. Ebenso wichtig ist, ihnen bei der Bewältigung ihrer Traumata beizustehen und eine Perspektive zu bieten, auch in Zukunft ein Leben in Würde führen zu können. Das geschieht häufig durch Bildungs- und Ausbildungsangebote, denn nur so können sie mittelfristig wieder unabhängig von humanitärer Hilfe auf eigenen Beinen stehen. Das tut die Diakonie Katastrophenhilfe auch unter schwierigsten Bedingungen in Kriegsgebieten, etwa im Südsudan, in Nordnigeria, in der DR Kongo oder im Syrien-Konflikt. Mit vergleichsweise geringen Mitteln kann so Millionen Menschen geholfen werden, nicht ihr Leben, ihre Gesundheit, ihre Hoffnung und ihre Zukunft zu verlieren.

Gemeinsam für eine humane Migrationspolitik

Durch unsere politische Arbeit und unsere konkrete Hilfe für Flüchtlinge wissen wir uns Tag für Tag mit der zivilen Seenotrettung gemeinsam auf dem Weg zu einer humanen und menschenrechtsorientierten Politik, die die Ursachen unfreiwilliger Migration und Flucht bekämpft und Migrations- und Asylpolitik im Interesse der betroffenen Menschen und der Herkunftsländer gestalten hilft. Dies werden wir gegebenenfalls auch in gemeinsamen politischen Aktionen gegenüber der EU und gegenüber der eigenen Regierung deutlich machen. Das Leben und die Rechte aller Menschen müssen geschützt werden. Das gebieten die christliche Nächstenliebe, die internationalen, humanitären und menschenrechtlichen Verpflichtungen und das internationale Seerecht. Wenn die Europäische Union weiterhin weder willens noch in der Lage ist, die Rettung und Aufnahme von Flüchtlingen in Europa sicherzustellen, muss die Zivilgesellschaft - und müssen allen voran die christlichen Kirchen - aktiv werden. Dieses Anliegen zu unterstützen, betrachten wir als unsere humanitäre Pflicht.

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Lachender Junge

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