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Ich blicke auf mich als Touri

Für Miriam hat die zweite Halbzeit ihres Freiwilligendienstes in Costa Rica begonnen: Die ersten sechs Monate sind rum und - gefühlt - wie im Flug vergangen. Und nach der Weihnachtspause hat sich in ihrer Einrichtung so einiges verändert - in der Casa Abierta sind viele neue Kinder hinzugekommen.

Von Freiwilligendienst Nord-Süd am

Graffiti Kunst aus La Carpio

Wenn man fremd in ein neues Land kommt, fällt man meistens aus dem Rahmen und den anderen Leuten ins Auge. Hier in Costa Rica falle ich besonders deshalb auf, weil ich blonde Haare und blaue Augen habe. Beides ist hier eine Seltenheit und wird oft mit Reichtum assoziiert. Meistens werde ich für eine US-Amerikanerin, eine Gringa, gehalten und auf Englisch angesprochen. Auch wenn ich dann auf Spanisch antworte, passiert es nicht selten, dass das Gespräch von der anderen Person einfach auf Englisch weitergeführt wird. Auch im Taxi geht man davon aus, dass ich hier Urlaub mache und Englisch spreche. Wenn ich dann erzähle, was ich wirklich mache und wo ich herkomme, freuen sich die Leute oft, und erzählen von den schönsten Ecken Costa Ricas. Die besten Reisetipps bekommt man von den Taxifahrern, die einem manchmal am liebsten selbst alles zeigen würden.

Wenn mir auf der Straße jemand entgegen kommt, machen die Leute oft Kommentare über meine Augen, und ich frage mich jedes Mal, wie sie so schnell im Vorbeigehen meine Augen gesehen haben. Ich wurde einmal gefragt, ob mir die Sonne in den Augen weh tut, weil sie so klar sind und nicht so dunkel wie hier üblich. Tatsächlich muss ich oft wegen der hellen Sonne blinzeln, aber ich habe noch nie daran gedacht, dass das an meiner Augenfarbe liegen könnte...

Die einfachste Lösung dafür wäre, eine Sonnenbrille zu tragen. Aber damit würde einhergehen, den Touristenstatus, den ich sowieso schon inne habe, noch zu verstärken. Uns wurde davon abgeraten, mit Sonnenbrille durch die Stadt zu laufen, wenn wir nicht noch mehr auffallen wollen. Auch wenn die Tic@s selbst häufiger Sonnenbrillen tragen, wäre die Kombination mit blonden Haaren eine andere. Am Strand ist das nicht so schlimm, aber im normalen Alltag habe ich mich dazu entschieden, lieber weiter zu blinzeln.

Ein weiterer Aspekt, der einen klar als Touristen identifiziert, sind Fotos. Wenn ich auf der Straße mein Handy raushole um ein Foto zu machen, drehen sich die Köpfe. Abgesehen davon, dass man das Handy allgemein besser so selten wie möglich rausholt, damit es nicht geklaut wird, fühle ich mich auch immer komisch dabei, hier zu fotografieren. Als würde ich etwas sehr privates fotografieren, und so ein Stückchen der Privatsphäre wegnehmen. So geht es mir besonders in La Carpio.

Text und Bilder: Miriam Gesmann

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Lachender Junge

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