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Mord an Menschenrechtlerin in Rio

Brot für die Welt ist erschüttert über die Ermordung von Marielle Franco, einer Abgeordneten der linken Partei PSOL, in Rio de Janeiro und solidarisiert sich mit dem Dachverband der brasilianischen Frauenorganisationen, AMB. Eine Stellungsnahme von Tina Kleiber, Mitglied des Brasilienteams.

Von Gastautoren am

Marielle Franco

Die 39-jährige Afro-Brasilianerin aus dem Armenviertel Marénwurde gestern Nacht gemeinsam mit ihrem Fahrer kaltblütig erschossen. Marielle Franco ist bekannt als engagierte Vertreterin für die Rechte der benachteiligten Bewohner/innen Rios, die schon seit langem unter der Gewalt der Polizei leiden. Mit Beginn der umstrittenen, kurz nach dem Karneval vom Präsidenten Michel Temer verfügten Intervention des Militärs in Rio de Janeiro, hat sich die Lage in vielen Favelas nochmals verschärft. Vor allem im Armenviertel Acari kommt es zu heftigen Übergriffen von Soldaten und Polizisten. Diese Umstände hatte die Stadtverordnete erst vor wenigen Tagen gegenüber der Presse kritisiert. Vieles spricht nun dafür, dass auch Franco – wie bereits viele Journalisten und Menschenrechtsverteidiger vor ihr – durch einen Auftragsmord mundtot gemacht wurde.

„Die Öffentlichkeit muss erfahren was da passiert in Acari. Das 41. Bataillon der Militärpolizei von Rio de Janeiro terrorisiert und misshandelt die Bewohner/innen von Acari. Diese Woche wurden 2 junge Männer erschossen und ihre Leichen versteckt. Heute läuft die Polizei durch die Straßen und bedroht die Leute. Das passiert schon immer, aber durch die Militärintervention ist es noch schlimmer geworden“, erklärte Franco vor 4 Tagen gegenüber der Zeitung O Dia.

Mit Marielle Franco stirbt eine außerordentlich beliebte junge Politikerin und Feministin, die es geschafft hat, die Stimme der Favelabewohner ins Abgeordnetenhaus von Rio (ALERJ) zu bringen und dort den Vorsitz der Menschenrechtskommission inne hatte. Als Bewohnerin aus dem ebenfalls von Polizeirazzien gezeichneten Stadtteil Maré kannte Franco die Angst und Unsicherheit gut, die jetzt in Acari herrscht. Gemeinsam mit dem Parteifreund und Ex-Bürgermeisterkandidat Marcelo Freixo, der es gegen den mächtigen Evangelikalen Pastor Marcelo Crivella sogar in die Stichwahl schaffte, hat Franco ein anderes Bild der Olympiastadt Rio gezeigt: Ein rücksichtsloses und häufig willkürliches Vorgehen gegen die mehrheitlich schwarze und arme Stadtbevölkerung im Namen der Sicherheit. Das Recht auf Schutz vor Gewalt gilt dabei jedoch offensichtlich nicht für alle. Brot für die Welt unterstützt Partnerorganisationen, die sich für die Achtung der Menschenrechte in den Favelas in Rio einsetzen.

 

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