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Monsanto-Deal: Eine Gefahr für die Welternährung

Die EU-Kommission hat dem Agrarchemiekonzern Bayer die milliardenschwere Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto erlaubt. Damit wir der dringend notwendige Wandel in Richtung Agrarökologie verhindert.

Von Stig Tanzmann am

Umstritten bis zuletzt: EU genehmigt Bayer die Übernahme von Monsanto

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer wurde nun mit Auflagen von der EU Wettbewerbskommission genehmigt.  In der Folge wird der weltgrößte Pestizid- und Saatgutkonzern entstehen. Die Auflagen der EU bedeuten, dass Bayer unteranderem sein Gemüsesaatgut-Geschäft verkaufen muss und seine Digitalisierungssparte für BASF öffnen wird. 

Konzern-Oligopol ist eine Gefahr für die Welternährung

„Was erst einmal gut klingt, ist eigentlich besonders problematisch“, so Stig Tanzmann, Agrarexperte von Brot für die Welt, „denn die Konzernteile, die Bayer verkaufen muss, werden von BASF übernommen werden. Sie bleiben also im Oligopol der Pestizid- und Saatgut-Konzerne, und dem Wettbewerb ist nicht geholfen.“ Über die Aufkäufe wird BASF zur globalen Nummer Vier aufsteigen, hinter Bayer-Monsanto,  Corteva Agriscience (das Ergebnis der Fusion von Dow und DuPont) und Syngenta+ChemChina.

Dieses Oligopol aus vier Konzernen ist eine große Gefahr für die Welternährung, denn es kann die Preise für Saatgut bestimmen und vor allem die Forschungs- und Entwicklungsagenda weiter in Richtung industrielle Landwirtschaft beeinflussen. Auch werden die vier Konzerne Schlüsseltechnologien der Zukunft wie die Digitalisierung dominieren. So wird der dringend notwendige Wandel in Richtung Agrarökologie verhindert. „Selbst die FAO hat diese Notwendigkeit erkannt und richtet Anfang April ihr zweites internationales Symposiums zu Agrarökologie aus“, so Stig Tanzmann.

Zugang zu Saatgut sollte staatlich geregelt sein

Die Genehmigung der Übernahme von Monsanto zeigt, wie schwach auch das Wettbewerbsrecht auf nationaler und europäischer Ebene ist. Hier sind dringend Reformen nötig. Partner von Brot für die Welt fordern sogar ein neues Wettbewerbsrecht auf Ebene der Vereinten Nationen (UN).

Gleichzeitig ist es aber von großer Bedeutung nach der heutigen Entscheidung zu Bayer-Monsanto den Blick wieder zu öffnen und sich mehr mit der generellen Frage zu befassen, wer hat zu Zugang zu Saatgut und wie können die genetischen Ressourcen wieder von der Allgemeinheit und den Staaten kontrolliert werden. Große Bedeutung hierbei haben Entscheidungsprozesse zur Regulierung des Austausches von digitalen genetischen Sequenzen im Rahme der UN Verträge zur biologischen Vielfalt und des FAO Saatgutvertrages. Hier stehen 2018 noch wichtige Entscheidungen an, die die Macht der neuen Konzerne beschneiden können. Es ist jetzt Aufgabe der EU und der Bundesregierung, diese Instrumente zur Konzernkontrolle zu nutzen und das Allgemeinwohl zu stärken.

 

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