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Film: Gaza Surf Club - Frei sein in Gefangenschaft

Ein neuer Kinofilm nähert sich dem Leben in Gaza auf ungewöhnliche und sportliche Art – über das Surfen.

Von Ehemalige Mitarbeitende am

In Gaza aufzuwachsen, ist alles andere als einfach. Der Gaza-Streifen ist die Heimat von knapp 1,9 Millionen Menschen, 1,3 Millionen von ihnen sind palästinensische Flüchtlinge. Seit Jahren verschlechtern sich dort die sozio-ökonomischen Bedingungen. Nach der Gewalteskalation im Frühjahr 2014 geht der Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur nur schleppend voran. Die totale Isolation und Unfreiheit der Menschen haben sich im letzten Jahrzehnt immer weiter verschärft. Frei scheint in dem schmalen Küstenstreifen, der durch Zäune und Mauern von Israel und Ägypten getrennt ist, zunächst niemand. Und doch gibt es Räume der Freiheit, die uns der Filmemacher Philipp Gnadt mit „Gaza Surf Club“ vor Augen führt.

Am kommenden Donnerstag läuft der knapp 90 minütige Film in den deutschen Kinos an. Er zeigt, eine kleine Gemeinschaft, die im Surfen das Gefühl von Freiheit und Freisein findet. Dabei eröffnet  die Kamera von Niclas Reed Middleton enorme Kontraste zwischen den Momenten des Wellenreitens und den zerstörten Straßenzügen und Alltagssituationen voller Widrigkeiten.

Im Mittelpunkt steht Ibrahim, der sympathische junge Mann, dessen Traum es ist, mit Hilfe seines amerikanischen Freundes, einen Surf Club in Gaza-Stadt zu eröffnen. Nur wenige Surfbretter sind in Gaza verfügbar. Ihr Import ist so stark eingeschränkt, dass es einem Verbot gleichkommt.

Als die ersten Palästinenser im Gaza Streifen vor mehr als zwanzig Jahren begannen zu surfen, taten sie das auf schlichten Holzbrettern, berichtet ein Surfer dieser ersten Generation. Knapp ein Dutzend junger Männer zeigt der Film, die sich immer wieder in die Wellen werfen, die sich Surfbretter teilen und auch dem schlechten Wetter trotzen. Für die einen ist das Surfen ein Ausbruch aus der Hoffnungslosigkeit, ein Stück Selbstermächtigung in einem absolut kontrolliert und unterdrückten Leben. Ibrahim hat sich Zuversicht bewahrt. Er möchte Gaza zu einem besseren Ort machen. Er glaubt an eine Zukunft in seiner Heimat. Dazu muss er jedoch eine Ausreiserlaubnis in die USA bekommen, um die Geschäftsgrundlagen aufzubauen. Die Filmemacher begleiten Ibrahim bei diesem schwierigen, von Rückschlägen begleiteten Unterfangen und sind bei ihm als er es endlich in das Surfer-Paradies Hawaii schafft. Die Bilder vom pazifischen Urlaubsparadies mit freizügig westlichem Lebensstil stehen im scharfen Gegensatz zum Leben in Gaza. In Hawaii flanieren kaum bekleidete Frauen über die Strandpromenaden, in Gaza machen es die gesellschaftlich-kulturellen Zwänge jungen Frauen im heiratsfähigen Alter unmöglich auf dem Surfbrett zu stehen.

Der Film ist nicht nur sehenswert, weil er einen besonderen Einblick erlaubt in den Alltag von jungen Menschen im Gaza-Streifen und ihren Träumen und ihrer Willensstärke Raum gibt. Der Film zeigt auch wie schwierig es ist, trotz der harten Umstände die Heimat zu verlassen und Grenzen zu überwinden.

 

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Lachender Junge

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