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Ein Jahr mit Hochs und Tiefs

Im August vor einem Jahr ist Damaris in Kamerun gelandet. Anfangs war es für sie schwer vorstellbar, hier ein ganzes Jahr zu verbringen. Aber die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Jetzt ist schon Mai; und nachdem sie sich jetzt richtig gut eingelebt hat, geht im Juli ein ereignisreiches Jahr zu Ende.

Von Gastautoren am

Eine unbekannte Welt

Der Anfang war nicht leicht für mich. Ich hatte viel Heimweh und auf die neue, für mich noch unbekannte Welt in Kamerun konnte ich mich noch nicht ganz einlassen. Auch Arbeitstechnisch hatte ich keinen leichten Start. Ich bin mit der Vorstellung gekommen, dass ich mit Kindern arbeiten werde. Jedoch habe ich mich dann, in der Apotheke am Tabletten zählen wiedergefunden. Der Grund dafür ist, dass noch Schulferien waren und mir empfohlen wurde mit einer nicht ganz so schweren Arbeit anzufangen, damit ich mich erst einmal in Ruhe an die neue Kultur, Sprache usw. gewöhnen kann.

Nach vier Wochen kam der lang ersehnte Wechsel in die Schule. Jedoch war es dort auch kein Zuckerschlecken. Dass die Kinder geschlagen werden, war anfangs schwer zu ertragen und auch die anderen Unterrichtsmethoden fand ich fragwürdig. Zu Beginn dachte ich mir, es kann ja wohl nicht so schwer sein, von den Kindern respektiert zu werden ohne sie zu schlagen. Aber da wurde ich eines Besseren belehrt. Für die Kinder war es oft witzig, wenn ich ihnen gesagt habe, was zu tun und zu lassen ist. Und natürlich testen sie gnadenlos ihre Grenzen aus. Die Kinder sind es gewöhnt geschlagen zu werden und daher ist es schwierig eine Strafe zu finden, die die Kinder auch wirklich als Strafe ansehen. Vor der Tür stehen zu müssen, fanden die Kinder beispielsweise ganz amüsant.

Mit der Zeit wurden die Aufgaben klarer

Ich war die meiste Zeit in der ersten Klasse. Dort habe ich die Lehrerin unterstützt und den schwächeren Kindern geholfen. Der Leistungsstand der Kinder war ziemlich unterschiedlich. Einige Kinder sind nicht in die Nursery School (Kindergarten) gegangen, da dies für viele Familien zu teuer ist. Gerade diese Kinder hatten Schwierigkeiten mitzukommen. Daher hatte ich die meiste Zeit ziemlich viel zu tun, mit Aufgaben kontrollieren und Hilfestellungen geben. Mit der Zeit habe ich immer besser herausgefunden, was ich machen kann und wo Hilfe gebraucht wird. Die Arbeit mit den Kindern hat mir trotz der Schwierigkeiten viel Spaß gemacht. Und auch die Lehrer haben mir mit der Zeit mehr zugetraut. Ich hätte meine erste eigengestaltete Unterrichtsstunde in Musik halten dürfen.

Neue Einsatzstelle wegen Streiks

Jedoch genau an diesem Tag hat der Lehrerstreik in englischsprachigen Teil Kameruns angefangen. Die Lehrer haben sich den Anwälten angeschlossen, die den Streik begonnen haben. Die Anwälte sind unteranderem unzufrieden, dass die Gesetze in einem zweisprachigen Land nur in Französisch niedergeschrieben sind.

Der anglophone (englische) Teil Kameruns wird eindeutig benachteiligt zum Beispiel sind die Straßen viel schlechter als im französischen Teil. Die Unzufriedenheit der Kameruner ist in dieser Zeit immer mehr herausgekommen. Sie wollten, dass sich endlich etwas ändert. Deswegen wurde montags eine Ghost Town (Geisterstadt) eingeführt und es gab mehrere gewalttätige Demonstrationen. Bis jetzt ist die Regierung auf die meisten Forderungen jedoch noch nicht eingegangen.

Aufgrund des Streiks habe ich meine Arbeitsstelle gewechselt. In einem Waisenhaus arbeite ich jetzt. Ich helfe beim Kinder waschen, Essen austeilen, Spülen usw. Außerdem spiele, bastle und male ich mit den Kindern. Die Arbeit gefällt mir sehr gut, da sie abwechslungsreich ist und ich eigenständig viel mit den Kindern machen kann. Die Kinder genießen es, dass jemand da ist, der Zeit hat mit ihnen zu spielen und sich über die körperlichen Bedürfnisse hinaus um sie kümmert. Denn die Jüngeren Kinder werden ausschließlich von den Älteren versorgt, die oft natürlich nicht besonders viel Lust haben sie noch mehr zu betreuen.

Gastfreundschaft und Herzlichkeit

Jetzt aber genug von Arbeit. Was das Jahr so besonders gemacht hat, sind die Kameruner. Ihre Gastfreundschaft, ihre freundliche Art, ihre Gesprächigkeit, ihre Herzlichkeit, ihre Entspanntheit, ihre Art zu teilen, ihre Geduld…. Vieles konnte ich von ihnen lernen.

Ich könnte noch ewig weiterschreiben, aber irgendwann muss ich einen Punkt finden. Insgesamt kann ich sagen, dass das Jahr bis jetzt, ein Jahr mit vielen Hochs und Tiefs war, aber im Großen und Ganzen eine unglaubliche Erfahrung.

Wenn ihr Lust habt, noch ein bisschen mehr zu erfahren, dann schaut doch mal in den Blog von Damaris.

 

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